Lesetagebuch 23.01.2022

Zack Herry Reihe

So ungefähr vor 5 Jahren habe ich spontan einen Thriller in einer Buchhandlung gekauft: „Das Blut der Hirsche“ von Mons Kallentoft und Markus Lutteman. Was ich erst zuhause herausgefunden habe war, dass dieses Buch Teil einer Thriller Reihe ist. Die Serie dreht sich um den Hauptcharakter Zack Herry, frische 28 Jahre jung und Mitglied einer Sondereinheit der Stockholmer Polizei.
Mein innerer Monk hat es dann 5 Jahre nicht zugelassen, dass ich einfach dreist den dritten Band vor Teil 1 und 2 lese. Nun habe ich meinen SuB in Angriff genommen und mir zum Abbau eines Buches direkt zwei neue besorgt: Teil 1&2. Macht das Sinn? Möglicherweise.

„Die Fährte des Wolfes“

Der erste Band stellt mir Zack Herry als brillanten, aber ordentlich drogenabhängigen Polizeibeamten mit schlimmer Kindheit vor. Außerdem erinnert sein Äußeres an einen griechischen Gott und seine hübschen blonden Locken runden sein perfektes Erscheinungsbild ab.

Neben der Tatsache, dass hübsche kaputte Polizisten viel zu häufig Protagonisten in Thrillern sind, hat mich die Geschichte gut unterhalten. Der Grad an plastisch dargestellter Gewalt war jedoch immens.

Zacks Konflikt besteht darin auf der einen Seite das Gesetz zu vertreten und durchzusetzen, auf der anderen Seite hat er durch seine Vergangenheit immernoch Kontakte zur anderen Seite und die ist er bereit zu schützen. Für mich funktioniert dieser Konflikt und macht Zack zu einem plastischeren Charakter als die bloße Vorgeschichte und die Drogen es tun würden.

Andererseits fällt es mir schwer über dieses Klischee des viel zu hübschen aber kaputten Genies hinweg zu sehen. Insgesamt unterhält mich die Geschichte und ich möchte auch die nächsten Bände in Angriff nehmen.

Link zum Verlag: “Die Fährte des Wolfes” 🠒

„In den Fängen des Löwen“

Band 2 der Zack Herry Reihe. Das Sandwichbuch zwischen Band 1 und meinem ewigen SuB Buch Band 3.

Besonders gefallen hat mir an diesem Buch der Anfang, in dem beschrieben wird wie der Körper eines toten Jungen aus einem Fabrikschornstein geborgen wird. Klingt makaber, aber die Szenerie wird sehr plastisch, sehr nah erzählt und auch Zacks Gefühlswelt (der das Kind birgt) wird eingefangen.

Darüber hinaus ist mir das Buch leider weniger eindringlich in Erinnerung gekommen. Die Geschichte basiert auf einem Unbekannten der Menschen entführt, gefangen hält und sie in einem Löwenkostüm umbringt.

Link zum Verlag: “In den Fängen des Löwen” 🠒

„Das Blut der Hirsche“

Nun bin ich endlich an Band 3 angelangt und damit bei meinem eigentlichen Buch aus dem Stapel ungelesener Bücher. Aber nicht schlecht, da hat es ein Buch nach etlichen Jahren doch noch geschafft von mir gelesen zu werden. Vielmehr habe ich mich dazu aufgerafft.

Nachdem Zack die Drogen soweit hinter sich gelassen hat steht für ihn der nächste Schicksalsschlag an, Zack scheint nur unter Einflüssen von Drogen, Gewalt und heftigen Emotionen das kaputte Genie sein zu können. Und doch holen ihn die Drogen in seinem nächsten Fall wieder ein.

Eine Gruppe Jugendliche wird – vollgepumpt mit einer unbekannten Droge – tot aufgefunden. Sie sind übersäht mit Schnittwunden und tragen Verstümmelungen.

Auch dieser Thriller geizt nicht mit Gewaltszenen und -beschreibungen. Doch nachdem ich den zweiten Zeil weniger stark fand, unterhält mich Band drei wieder sehr gut.

Link zum Verlag: “Das Blut der Hirsche” 🠒

Rückblick August 2021

Bücher

Bücher neu

Im August habe ich zwei neue Bücher gekauft: “Burn-out kommt nicht nur von Stress” von Dr. med. Mirriam Prieß und “Burn On: Immer kurz vorm Burn Out” von Bert te Wildt/Timo Schiele. Es waren tatsächlich nur zwei diesen Monat, aber das ist ok, ich habe noch einige auf der Warteliste.

Anlass dieser Themenwahl war ein Gefühl von Stress und das Gefühl das unsere moderne Welt wahnsinnig hektisch und schnell ist. Von daher möchte ich mich mit dem Thema Burn Out, Stress und dessen Entstehung beschäftigen.

Bücher gelesen

Gelesen habe ich im August ebenfalls zwei Bücher. “Eisfieber” von Ken Follett und “Silo” von Hugh Howey. Die Quote ist gerade noch ok: 2 neu, 2 gelesen = +-0 😀 Abbau sieht anders aus!

Filme

“Last Breath”

Besonders berührt hat mich im August die Doku “Last Breath” oder auf Deutsch “Der letzte Atemzug – Gefangen am Meeresgrund”. In der Doku geht es um einen Notfall, bei dem ein Berufstaucher am Meeresgrund von der Sauerstoffversorgung abgeschnitten wird und seine nervenaufreibende Rettung.

Der britisch-belgisch-schwedische-Dokumentarfilm ist eine Mischung aus realem Videomaterial und nachgestellten Teilen, sowie Interviews. Zum einen erfährt man einiges über moderne Schiffe, über Sättigungstauchen und Navigation. Vor allem macht die Doku aber deutlich: Egal wie vollgestopft mit Technik dein Schiff ist, es kann immer ein Fehler oder Ausfall eintreten, der den Beruf Taucher sehr schnell sehr gefährlich gestalten kann.

Außerdem habe ich noch was dazugelernt: Dynamic Positioning. Es handelt sich wohl um ein computergesteuertes System um ein Schiff an einer bestimmten Stelle im Meer zu halten und automatisch gegenzusteuern, sollte das Schiff abgetrieben werden. Spannend!

Hervorragende Dokumentation!

Link zum Wikipedia Artikel des Films: “Last Breath” 🠒

Link zum Wikipedia Artikel über “Dynamic Positioning” 🠒

“Behind the curve”

Eine zweite Doku die ich mir dann mal nach langer Zeit zu Gemüte geführt habe, ist die Doku “Behind the curve”. Die Doku beschäftigt sich mit der sogenannten “Flat Earther” Bewegung. Wie der Name schon sagt: Diese Menschen glauben, dass die Erde flach ist. WHAT?

Ich war sehr fassungslos, als ich gesehen habe wie viele Menschen daran glauben. Gleichzeitig war ich überzeugt, dass einige das nicht wirklich wegen der Überzeugung nach außen tragen, sondern wegen Fame und Geld. Dennoch mutet die Bewegung sektenartig an, mit Merchandise bis eigenem Handzeichen. (Ich war kurz an “Die Welle” erinnert.)

Das lustigste: Manche “Flat Earther” machen tatsächlich Experimente und siehe da, alles deutet wie erwartet auf die Erdkrümmung hin. Und dennoch ist ihre Reaktion nach dem Motto: Ja hm wir machen dann mal noch ein Experiment. In der Doku wurden neben Interviews mit, in der Szene berühmten, Anhängern der Theorie, auch welche mit Astrophysiker und Psychologen gezeigt.

Es war interessant die Erklärungsansätze zu hören, wie Verschwörungserzählungen entstehen und wie Menschen sind, die an so etwas glauben. Außerdem war es spannend zu sehen, dass man Verschwörungsanhänger nicht einfach in einen Topf werfen und als dumm abtun kann. Unter ihnen sind hoch gebildete Menschen, von denen man das auf den ersten Blick nicht erwarten würde. Also was läuft schief, dass sich Menschen von einem wissenschaftlichen Weltbild abwenden?

Fake Facts”

Zu dem Thema kann ich noch das Buch von Pia Lamberty und Katharina Nocun: “Fake Facts”. Die Autorinnen bringen die Begrifflichkeiten (Verschwöhrungserzählungen, Verschwörungsgläubige…) auf den Punkt und liefern Hintergründe, Entstehung und Beispiele von Verschwöhrungserzählungen.

Link zum Wikipedia Artikel des Films: “Behind the Curve” 🠒

Link zum Buch “Fake Facts” 🠒

Podcasts

Mein Podcast des Monats ist eindeutig Trek am Dienstag. Der Podcast von und mit Simon Fistrich und Sebastian Göttling behandelt jede Woche eine Star Trek Episode.

Aktuell bin ich dabei Star Trek – Next Generation zu schauen und bin jetzt bei der dritten Staffel angekommen. Es ist toll eine Folge Star Trek zu sehen und anschließend bei Trek am Dienstag die ganze Episode noch einmal auseinander genommen zu bekommen. Simon und Sebastian machen das auf eine sehr sympathische und wohlwollende Weise, aber sparen auch nicht an Kritik.

Star Trek sowieso und Trek am Dienstag werden mich auf jeden Fall noch eine ganze Weile begleiten.

Lesetagebuch 22.08.2021

In den letzten Tagen habe ich wieder ein paar Bücher weitergelesen und deshalb möchte ich mal wieder meine Gedanken zusammentragen

“Eisfieber” von Ken Follett Seite 260-462 (von 462) – Beendet

Auf dieses Buch habe ich ja bereits im letzten Lesetagebuch ein Loblied gesungen. Ich finde es wirklich toll.

Die Geschichte ist spannend, voller Wendungen und vielfältiger Ebenen. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, wenn auch teilweise etwas sehr shiny. Das Buch unterhält mich von vorne bis hintern wunderbar.

Nachdem im ersten Teil des Buches Stanley Oxenfords Sohn Kit den großen Überfall auf Oxenford Medical geplant und begonnen hat, macht ihm nun der schwere Schneesturm vollends einen Strich durch die Rechnung. Und nicht nur das, auch die kluge viel zu schöne und makellose Toni ist auf Zack.

Nachdem Kit und seine Bande, getarnt als Mitarbeiter der Telefonanlagenfirma, in die Labore eingedrungen sind, wird schon hier klar, dass seine “Geschäftspartner” ihm nicht die ganze Wahrheit mitgeteilt haben. Zum einen waren keine Waffen vorgesehen, aber daran hält sich niemand, und auch nicht daran keine Menschen zu verletzten.

Noch viel schwerer wiegt jedoch, dass die Geschäftspartner gar nicht vorhaben das Medikament gegen das gefährliche Madoba-2-Virus zu klauen, sondern das Virus selber. So wird aus einem Millionenschweren Diebstahl die Vorbereitung für einen handfesten Terroranschlag. Kit verzweifelt zusehens, jedoch ist er viel zu tief in der Sache verwoben um jetzt noch auszusteigen.

Auf ihrer Flucht vom Labor wird ihnen der Weg durch den Schneesturm verwehrt und so kommt Kit auf die glorreiche Idee die Band zu sich in sein Elternhaus zu bringen. Ab jetzt läuft der Plan völlig aus dem Ruder. Seine Geschwister, deren Partner, die Kinder und sein Vater Stanley werden hineingezogen und einige auch körperlich wie geistig verletzt.

Letztlich gelingt es Toni jedoch das Blatt zu wenden und so können die Diebe dingfest gemacht werden. Kit ist tief gerähmt, gefasst und verzweifelt. Er hegt großen Groll gegen Stanley, doch eine Sache steht noch aus: Das Virus soll am nächsten Tag dem Käufer und somit dem Drahtzieher hinter dem geplanten Terroranschlag übergeben werden.

Kit willigt schließlich ein, die Übergabe zu machen und mit vereinten Kräften gelingt es den Käufer und die Hintermänner in die Finger zu bekommen.

Im Epilog – ein Jahr später – erfahren wir, dass einige Familienmitglieder die Ereignisse weniger andere besser überstanden haben. Stanley und Toni aber schweben im siebten Himmel und sind bereits verheiratet. Ende gut alles gut – oder so.

Toni, ist der Charakter, der am aller glattesten gezeichnet ist. Sie ist die große Heldin der Geschichte. Sie ist überaus Klug. Gut in ihrem Job, sie bringt Opfer für ihre Mutter, sie rettet Stanleys Familie. Sie ist als Ex-Cop natürlich auch super trainiert. Ihr Charakter besitzt am wenigsten Kanten. Vielmehr ist sie der shiny Heldencharakter der Geschichte.

Hingegen gibt es andere Charaktere die ich wirklich toll geschrieben finde. So ist z.B. Stanleys Enkel ein Jugendlicher von 15 Jahren viel authentischer. Er gibt vor seinem Love Interest an und versagt, hat Ängste und gibt trotzdem alles. Nach einer wirklich schockierenden Situation übergibt sich anschließend. Er ist so viel natürlicher als Toni.

Fazit: Ich mag das Buch und finde es wirklich spannend. 🙂

“The Chemist – die Spezialistin” von Stephenie Meyer – Kapitel 142 – 183 (von 279)

In diesem Abschnitt von “The Chemist” wendet sich das Blatt für Alex und Daniel.

War es zuvor einen Moment lang fast zu ruhig um dem Braten zu trauen, ist jetzt wieder die Hölle über ihnen hereingebrochen. Zum Hintergrund: Alex und Daniel verstecken sich im Anwesen von Daniels Bruder, solange Kevin die Vorbereitungen trifft um Alex Chef eine Falle zu stellen.

In der Zeit die ihnen bleibt wird weniger vorbereitet als das sich mehr eine noch frische Liebesgeschichte entwickelt. Doch dann begeht Daniel einen schweren Fehler. Er ist noch ganz in seinem normalen Leben. Und in einem normalen Leben ist es eben ganz normal einfach ins nächste Dorf zu fahren und etwas einzukaufen.

Alex ahnt, dass dieser Fehler sie alle noch böse einholen wird. Und nur wenige Tage später ist es soweit. Bewaffnete Männer überfallen das Anwesen. Kevins Geschäftspartner der auf Hof lebt wird umgebracht, Alex und Daniel können gerade so flüchten.

Sie bewaffnen sich aus Kevins großzügigem Fundus an Waffen, Munition und Ausrüstung und schappen einen der Männer um ihn zu verhören. Raus bekommen sie nicht viel, aber es war wohl wirklich Daniels Fehler, der sie zu ihnen geführt hat. In einer Nacht und Nebel Aktion packen sie alles nötige zusammen, Essen, Wasser, ein paar Hunde 🙂 <3 und machen sich auf den Weg zum nächsten Unterschlupf…

Soweit so gut, mein im letzten Lesetagebuch geäußerter Verdacht Daniel könnte ein Spion sein, hat sich bislang nicht bestätigt, ist aber auch noch nicht vom Tisch. Dafür spricht, dass er als Zivilist, der vor einigen Tagen noch Lehrer war, einfach viel zu locker bleibt angesichts dieser Waffen, Gewalt, Zerstörung und nicht zuletzt dass sein ganzes Leben umgekrempelt wurde. Außerdem ist er viel zu versiert im Umgang mit Waffen. Dies wird damit erklärt, dass sein Vater ihm das beigebracht habe und er eben ein Naturtalent sei. Fishy!

Dann seine gesteigerte Zuneigung zu Alex. Nicht das sowas nicht vorkommen kann, aber seine Liebe zu Alex ist immens. Und wir sprechen hier immernoch von wenigen Tagen, wir sprechen davon, dass Alex ihn gefoltert hat und wir sprechen davon, dass Alex quasi der Grund ist, dass er sein ganzes Leben verloren hat, so wie es war. Wie nennt man das noch gleich? Stockholmsyndrom?

Nun ja die Liebesgeschichte zwischen beiden ist bislang zum Glück nicht zu kitschig. Sie kommen sich näher und auch Alex empfindet immer mehr für Daniel.

Was ich zum einen sehr verstörend an diesen Kapiteln fand war, dass Kevins Hunde, die zum Zwecke des Schutzes und auch Angriff ausgebildet wurden, jetzt tatsächlich in Aktion getreten sind und mit unter verletzt und getötet wurden zum anderen finde ich es toll, dass sie nicht nur eine vergessene Nebenhandlung darstellen. Kevins gute Vorbereitung beinhaltet auch einen Plan B für die Hunde. Sehr löblich.

Dieser Abschnitt hat sich sehr viel mehr an einem Ort abgespielt. Zuvor war Alex immer in Bewegung, immer auf der Flucht, dieser Abschnitt war sehr stationär. Schade fand ich es, dass die große Rahmenhandlung: Wer ist hinter Alex und Kevin her und warum? Sehr in den Hintergrund getreten ist und nur noch eine kleine Rolle gespielt hat.

Fazit: Ich bin immer noch nicht überzeugt, dass Daniel einer von den guten ist. Ich finde Daniels Verhalten nicht sehr nachvollziehbar. Kevin ist ausschlaggebend für den Fortschritt der Handlung, wird aber natürlich nur eingesetzt wenn die Lovestory grad weit genug ist, aber Alex Detailversessenheit gliedert sich in diesem Abschnitt viel natürlicher ein, als zu Beginn der Geschichte. Auch wenn ich Kritikpunkte äußere, bis zu diesem Punkt fühle ich mich unterhalten und ich bin neugierig wie es weiter geht.

Rhetorik. Smalltalk. Schlagfertigkeit. Selbstbewusstsein von Julius Loewenstein – Kapitel 1 – 13 (von 44)

Puh… also bei diesem Buch – beziehungsweise diesem 4-in-1-Buch – fällt es mir echt schwer eine Einschätzung abzugeben.

Ich höre das Buch als Audible Hörbuch, sodass ich auch nur die Audiokomponente habe und nichts schriftlich vor mir sehe.

Im Ersten Abschnitt geht es darum wie man Vorträge und Reden strukturiert, wie man seine Zuhörer in seinen Bann zieht und den richtigen Effekt erzielt. Viele der genannten Aspekte sind sicherlich gut und richtig, nur sind sie eben auch sehr oberflächlich und knapp zusammen gefasst. Das Buch muss natürlich auch keinem akademisch anmutenden Niveau genügen, ist in meinen Augen aber eher eine gute Anregung als eine konkrete Handlungsanweisung. Es vermittelt einige gute Aspekte, die sich lohnen weiter recherchiert zu werden und bildet ein Mindset mit dem man eine Rede vermutlich halten sollte.

Ich werde auf jeden Fall weiter berichten wenn ich die nächsten Kapitel gehört habe.

Links

Lesetagebuch vom 12.08.2021

Lesetagebuch vom 11.08.2021

“Eisfieber” im Lübbe Verlag

“The Chemist” bei Audible

“Rhetorik. Smalltalk. Schlagfertigkeit. Selbstbewusstsein” bei Audible

Lesetagebuch 12.08.2021

In den Letzten Tagen habe ich tatsächlich das ein oder andere Buch angefangen. Gestern ist dann noch ein weitere hinzugekommen: “Eisfieber” von Ken Follett.

Dieses Buch ist mir nicht unbekannt. Es ist quasi ein Re-Read. Doch bislang habe ich nur das Hörbuch gekannt, was in gekürzter Fassung bei Lübbe Audio erschienen ist. An dieser Stelle möchte ich nochmal sagen, dass mir gekürzte Hörbücher wirklich immens gegen den Strich gehen. Sie geben mir immer das Gefühl ganz viel zu verpassen! Seit langem höre ich auch nur noch vollständige Hörbücher.

Nun ja da ich auf der Suche nach neuen guten Büchern mit dem Thema “Krankheiten”, “Seuchen”, “Biologischen Waffen” nicht hinreichend erfolgreich war, habe ich mich an “Eisfieber” erinnert. Ich habe das Hörbuch vor einigen Jahren sicher 4-5-mal gehört. Aber nun wollte ich die ungekürzte Fassung und habe mich deshalb für das Buch entschieden.

Eisfieber” von Ken Follett Seite 1- 259 (von 462)

Auch im sechsten Durchgang, diesmal in original Umfang, enttäuscht mich dieses Buch kein Stück. In den ersten Kapiteln lernen wir Antonia Gallo kennen. Sie ist Sicherheitsberater bei Oxenford Medical, und direkt zu Beginn des Buches mit einem erheblichen Sicherheitslack beschäftigt.

Oxenford Medical erforscht Medikamente und aktuell laufen die Untersuchungen zu einem Anti-Virus-Medikament, dass gegen das super tödliche Virus Madoba-2 wirken soll. Madoba-2 ist verwand mit Ebola. Und damit wird dieses Buch für mich noch einmal ungleich spannender!

Das ist makaber und völlig unlustig das so zu betonen. Aber ich finde Ebola ist so eine furchtbare Krankheit, die so absurd heftige Symptome auslöst und eine so erhebliche Sterberate besitzt, dass genau das der Stoff ist aus dem Angst und Schrecken hervorgeht.

Das Sicherheitslack besteht nun darin, dass ein Labormitarbeiter ein, mit Madoba-2 infiziertes, Kaninchen aus dem Labor geschmuggelt hat und selbst an der Krankheit verstorben ist. Ein herber Schlag für Toni, die umgehend, vermutlich zurecht, um ihren Job bangt.

Zu Toni kann man sagen, dass sie mal wieder so ein völlig glatter und perfekter Charakter ist. Groß, super Figur, super Job, überaus intelligent und im Großen und Ganzen ziemlich zufrieden mit ihrem Leben – und ihrem Porsche. Viel mehr kann ich tatsächlich bis hierhin zu ihr nicht sagen.

Schwächen hat sie kaum, und wenn dann ist es eine für ihren Chef und Gründer von Oxenford Medical: Stanley Oxenford. Dieser verzeiht ihr natürlich die Sicherheitspanne und nach einem gelungenen Presseauftritt wird immer mehr die auf Gegenseitigkeit beruhende Zuneigung deutlich.

Toni besucht Stanley bei ihm zuhause und erhält einen Einblick in die scheinbar perfekte Großfamilie, die sich ihr darbietet. Kurz wird sie etwas wehmütig, doch das ist schnell wieder vergessen.
Derweil zeigt sich an anderer Stelle, dass die perfekte Familie auch Schattenseiten hat. Vor allem der Sohn von Stanley, Kit, ist in ziemliche Schwierigkeiten geraten. Allem voran hat Toni ihn vor ein paar Jahren des Abzweigens von Firmengeldern überführt, aufgrund dessen Stanley ihn aus der Firma geworfen hat. Zwischenzeitlich hat er große Schuldenberge durch Glückspiel angehäuft, die nun auch Stanley nicht mehr bereit ist zu zahlen. Und schließlich entscheidet er sich dazu bei einem Überfall auf Oxenford Medical mitzumachen, dass ihm Schuldenfreiheit und einen neuen Start verspricht.

Ob das was wird? Ich weiß es schon, aber spannend bleibt es weiterhin 😀

Das Buch ist einfach so gut geschrieben, es liest sich hervorragend. Die Charaktere empfinde ich trotz aller Perfektion als angenehm. Tonis Ecken und Kanten sind kaum relevant, doch dennoch ist sie sympathisch und ihre Intelligenz und ihr vernünftiges und authentisches Handeln machen sie in meinen Augen doch sehr cool.

Die ganze Geschichte hat bis hierhin auf jeden Fall Hand und Fuß. Die beteiligten agieren sinnvoll und authentisch. Die Wendungen der Handlung sind nachvollziehbar. Eine Wendung ist z.B., dass Toni nicht wie geplant über Weihnachten in ein Wellnesshotel fahren kann, sondern sich um ihre senile Mutter kümmern muss, eine Wendung besteht aus Familien-Intrigen der Familie Oxenford. Das ist für mich völlig ok und nicht an den Haaren herbeigezogen.

Außerdem empfinde ich die ganze Handlung und die Erklärungen rund um die Sicherheitssysteme und die Viren als realistisch und sehr ausgewogen gegenüber den persönlichen Handlungssträngen. Die Erklärungen wirken nicht wie eine Aneinanderreihung von Details, sondern fügen sich sehr natürlich in die Geschichte ein.

Weiter gehts in den nächsten Tagen, ich denke lange bin ich nicht mehr an dem Buch beschäftigt.