Rezension: “Das Signal” von Joshua und Philipp Tree

"Das Signal" von Joshua und Philipp Tree

Als in der Weite der finnischen Wälder ein Fremder mit einem High-Tech-Implantat gefunden wird, wittern der Neurochirurg Bill und sein Freund und Informatiker Steve die große Chance, ihrem Start-up zum Durchbruch zu verhelfen. Doch sie wissen nicht, mit welchen Mächten sie sich einlassen und müssen sich schon bald fragen, über welche Grenzen sie für ihren Erfolg bereit sind zu gehen.

Zehn Jahre später hat sich die Welt verändert. Luftschiffe ziehen über den Himmel, fremde Pflanzen wachsen in den Wäldern und ganze Landstriche sind verlassen. Inmitten dieser fremden Welt kämpfen ein Vater und seine Tochter in den Bergen Montanas ums Überleben und darum, nicht von “den Anderen” entdeckt zu werden. Wenn sie noch eine Zukunft haben wollen, müssen sie herausfinden, was es mit dem mysteriösen Signal auf sich hat, das sie empfangen.

Quelle: https://joshuatreeautor.com/bucher/

Meine Meinung

Die Geschichte beginnt mit Bill, er ist Neurochirurg, der einen mysteriösen Patienten untersucht, der ein ungewöhnliches Gehirnimplantat hat. Dieses Implantat wird zum zentralen Fokus der Geschichte, da Bill und sein Partner Steve versuchen, seine Funktion zu verstehen.

Bill und Steve (Informatiker) haben ein Startup gegründet um eine Hardware-Schnittstelle zum menschlichen Gehirn zu entwickeln. Bills Antrieb ist es seiner Schwester, die bei einem Unfall ein Arm verloren hat, zu ermöglichen mit einer Neuroschnittstelle, eine Prothese wie einen richtigen Arm verwenden zu können um so ihre Lebensqualität zu steigern.

Im ersten Handlungsstrang wird deutlich, dass Bill und Steve auf der Stelle treten. Das Implantat des Namenlosen-Patienten ist da ein Glücksfall für sie. Nicht nur das Gehirn leiht Bill sich aus sondern am Ende stiehlt er auch das Implantat um es genauer zu untersuchen. Steve und Bill sind fähige, neugierige und eifrige Wissenschaftler, doch das fremdartige Implantat bleibt eine Black Box.

Der Durchbruch gelingt, als sie es schaffen das Implantat zu replizieren. Doch als Bill dann ein einschneidender Schicksalsschlag widerfährt, hat er keine Geduld mehr auf die Genehmigung von Tier- und Menschenversuchen zu warten. Er beschließt es wird Zeit zu handeln und testet das Implantat an sich selbst.

Ein philosophisches und ethisches Dilemma

So sehr Bill an die Technologie glaub, so sehr entwickeln sich in Steve immer mehr Zweifel. Welche Gefahren sind mit dem Implantat verbunden? Können sie die Sicherheit ihrer Patienten garantieren, wenn sie gar nicht verstehen wie es funktioniert?

Und hier macht “Das Signal” ein ganz interessantes Thema auf: Die Frage danach, ob wir als Menschen so eine Technologie in die Welt setzen dürfen. Die Frage kann man sich auch bei menschlichen Technologien (Atombombe, KI-Waffensysteme und vieles mehr) stellen. Doch eine Alien-Technologie setzt noch eins oben drauf.

Wurde uns die Technologie absichtlich übergeben? Haben die Aliens die Technologie nur aus versehen auf der Erde gelassen? Welche Absichten verfolgen sie? Man kann sich immer die Frage stellen, ob der wissenschaftliche Forscherdrang unter allen Umständen verfolgt werden sollte. Ich bin der Meinung ja. Sollte man diese Erkenntnisse auch anwenden? Das steht auf einem ganz anderen Blatt. Ich denke es liegt in der Natur des Menschen, alles herausfinden zu wollen. Eine solche Technologie könnte enorme Fortschritte z.B. für unser Energieproblem oder andere Bereiche unseres Lebens ermöglichen. Im Buch steht für Bill der medizinische Fortschritt im Vordergrund. Aber es wird schnell klar, dass es nicht dabei bleibt.

Zukunftsvision

Parallel zum Handlungsstrang in unserer Zeit, bekommen wir im zweiten Handlungsstrang einen Einblick in die Welt rund zehn Jahre später. Hier werden einige der Fragen die man sich zu Beginn stellen kann ausgeführt.

Die Welt hat sich in nur zehn Jahren drastisch verändert, doch wir erhalten vorerst nur den Blick eines Einsiedlers auf die Entwicklungen. Er hat sich von der Zivilisation und den Gefahren der neuen Welt abgewandt. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. 😉

Aber auch diese Entwicklung ist sehr aktuell: Menschen können sich aus Skepsis von Technik abwenden, oder sie können sich von der schieren Masse der Entwicklungen abgehängt fühlen.

Fazit

Die Handlung von “Das Signal” ist spannend, und die Verflechtung der beiden Handlungsstränge sorgt für zusätzliche Dynamik. Das Buch erforscht tiefgreifende Fragen nach Ethik, Kontrolle und den Folgen von Innovation. Obwohl einige Wendungen vorhersehbar sein mögen, werden sie geschickt umgesetzt, um ein durchweg fesselndes und spannendes Leseerlebnis zu bieten.

Insgesamt bietet “Das Signal” eine spannende Mischung aus Sci-Fi-Elementen und wichtigen Fragestellungen. Die Entwicklung der Technologie und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft bilden den Kern der Erzählung, und die Geschichte endet mit einer offenen Tür für mögliche Fortsetzungen.

Während die Geschichte endet, markiert Bills Trennung von seinem Implantat den Beginn eines Krieges gegen die außerirdische Technologie, und die Leser dürfen gespannt sein, wie es in den möglichen Fortsetzungen weitergeht.


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2023

Ich habe das rezensierte Buch selbst erworben.

Eine Übersicht meiner Rezensionen findet ihr hier.

Global Minds Expedition 2023/2024

Vor kurzem habe ich ein Video gesehen, in dem jemand gefragt wurde welche berühmt Persönlichkeit aus einem arabischen Land er oder sie kennt. Da ist mir bewusst geworden, wie eurozentristisch und amerikanisch ich geprägt bin.

Um meinen Horizont zu erweitern habe ich die Global Minds Expedition gegründet. Ziel der virtuellen Expedition ist es, Künstler:innen, Wissenschaftler:innen und historische sowie zeitgenössische einflussreiche Personen – und natürlich Autor:innen – aus allen Ländern der Welt kennenzulernen.

Die Global Minds Expedition ist eine Mitmach-Challenge. Wenn du Lust hast mit zu machen findest du hier das Regelwerk und eine Anleitung → 

Global Minds Expedition 2023/2024

August 2023 – Recap

Der August war endlich wieder ein recht ereignisreicher Lesemonat mit einer Mischung aus spannenden Hörbüchern und packenden Büchern. In meinem August Recap 2023 gebe ich einen Überblick über meine gelesenen Bücher und meine Highlights sowie Enttäuschungen des Monats.

Insgesamt habe ich 5 Hörbücher und drei Hörspiele gehört. 2 Bücher habe ich angefangen und 1 Buch tatsächlich abgebrochen – kommt nicht häufig vor!

Gehörte Hörbücher:

  • Too Late” von Colleen Hoover (14:01h): Dieser emotionale und mitreißende Liebesroman führte mich durch ein Auf und Ab der Gefühle. Colleen Hoover hat ein Talent dafür, wirklich dramatische Wendungen zu erschaffen und heftige Gefühle herauf zu beschwören. Außerdem hat sie in mir eine Menge ambivalenter Gefühle für einen streitbaren Charakter geschaffen.
  • Friedhof der Kuscheltiere” von Stephen King (16:52h): Ein Klassiker des Horrors, der mich in seinen Bann gezogen hat. King’s Fähigkeit, eine unheimliche Atmosphäre aufzubauen ist besonders.
  • Die Stunde der Physiker” von Ernst Peter Fischer (6:49h): Ein faszinierendes Sachbuch, das die Leben und Entdeckungen von einigen herausragenden Physikern des 20. Jahrhunderts beleuchtet. Fischer bringt komplexe wissenschaftliche Konzepte auf verständliche Weise näher und zieht die Welt der Physik zusammen.
  • Das Objekt” von Joshua Tree (11:54h): Dieser Sci-Fi-Roman fesselte mich von Anfang bis Ende. Die realistische Art der Geschichte macht es um so spannender.
  • “Außerirdisch” von Dennis E. Taylor: Ein wunderbar lustiger Sci-Fi Roman mit vielen spannenden Ideen vom großartigen Autor der Bobyverse-Reihe!

Gehörte Die Drei ??? Hörbücher:

  • Die drei ??? und der rasende Löwe
  • Die drei ??? und die singende Schlange
  • Die drei ??? und die Kammer der Rätsel

Die Abenteuer der drei Detektive Justus, Peter und Bob sind immer wieder gruselig und nostalgisch. Mir ist dabei wieder mal aufgefallen, wie krampfhaft teilweise die drei Namen der Jungs untergebracht werden. 😀 Ich lieb’s trotzdem sehr! Der rasende Löwe hat mir sehr gut gefallen, die Kammer der Rätsel war der schwächere Fall von den drei. Die Kammer der Rätsel war ein Exit Game in Hörspiel-Format und hat mir einfach nicht so zugesagt, da die Rätsel nicht so spannend rüber kamen und eher platt nebenbei erledigt wurden.

Angefangene Bücher, aber nicht beendet:

  • Crash Kommunikation (S. 20/256): Ein Sachbuch über erfolgreiche Kommunikation, das vielversprechend begann – ich habe mir für den September vorgenommen, das Buch zu beenden.
  • Das Grubenbuch (S. 30/576): Ein gruseliger Roman, man könnte es als Classic-Horror bezeichnen. Sehr atmosphärisch, aber auch sehr umfangreich. 😀

Angefangene Bücher, aber abgebrochen:

  • Layla von Colleen Hoover: Leider musste ich dieses Buch abbrechen, da die Handlung für mich zu oberflächlich war. Es geht um eine furchtbar toxische Beziehung und da habe ich gar keine Lust drauf. Das Buch hat mich null gecatcht und eher abgestoßen. Die Handlung war bizarr und die Charaktere Abziehbilder von verlorenen jungen Menschen.

Highlight: “Das Objekt” von Joshua Tree

“Das Objekt” war im August mein absolutes Highlight. Ein wunderbares Astronomie- und Sci-Fi- Abenteuer mit einem mysteriösen Einschlag. Ein Buch was den Fokus auf eine wissenschaftliche Betrachtungsweise legt und dessen Protagonistin eine toughe Pilotin und Astronautin ist. Joshua Tree war mir bisher nur als Pflanze bekannt, aber ich freue mich den deutschen Autor – hinter dessen Pseudonym Benjamin Krämer steckt – entdeckt zu haben. Nach “Das Objekt” bin ich gespannt auf weitere Bücher von ihm.

Lowlight: “Layla” von Colleen Hoover

Obwohl ich ein Fan von Colleen Hoover bin, konnte mich “Layla” leider nicht so gar nicht überzeugen. Die flache Handlung und die mangelnde Tiefe der Charaktere waren für mich enttäuschend.

Vor allem jedoch die bizarre Handlung, die sich anbahnende toxische Beziehung zwischen den Protagonisten und ihre verlorene Art haben mich gar nicht gecatcht. So eine Art Drama möchte ich nicht mal in Büchern in meinem Leben haben! “Too Late” war in der Hinsicht genug Drama in diesem Monat. 😀

Eine Liste meiner gelesenen Bücher 2023 gibt es hier → 

Ich hoffe, ihr hattet ebenfalls einen lesereichen August und freut euch auf neue spannende Geschichten im kommenden Monat. Was war euer High- und Lowlight des Monats? 🙂

Juli 2023 – Recap

Fail! Der Juli 2023 war mit Abstand der schwächste Lesemonat seit langer Zeit. Grade so habe ich am Ende des Monats ein einziges Buch beendet. Ein klassisches Sommerloch. Hier mein kurzer und knapper Recap des Monats Juli.

“Humble Pi” von Matt Parker (336S): ein Komödie über die Irrungen und Wirrungen von mathematischen Problemen.

"Humble Pi" von Matt Parker

“Humble Pi” – ein Highlight

Die Auswahl ist klein diesen Monat. Dennoch küre ich “Humble Pi” für mich definitiv ein Highlight.

Die Geschichten sind, so real sie sind, so skurril! Von überlaufenden Bytes bis hin zu fatalen Brückenkonstruktionen ist so einiges dabei. Dabei erklärt Matt Parker die durchaus komplexen Sachverhalte sehr verständlich und anschaulich, mit Grafiken und Beispielen, ohne dass das Buch jemals trocken erscheint.

Der Autor bringt eine Menge spaß mit in sein Buch und zeigt wie theoretisch erscheinende Problemstellungen unseren Alltag ganz praktisch beeinflussen, und Fehler durchaus auch zum negativen. So kann man sich gar nicht vorstellen, dass eine Brücke beispielsweise schlackern kann wie eine weich gekochte Nudel.

Ein Schwerpunkt lag auf Funktionsweisen in der Informatik. Beispiel: Taschenrechner. Sehr spannend und gut aufgedröselt, auch ohne Vorwissen lassen sich die Folgen erkennen.

Eine Liste meiner gelesenen Bücher 2023 gibt es hier → 

Nach diesem sehr bescheidenen Monat möchte ich im nächsten Monat die Bremse lockern und wieder voll durchstarten. Bücher gehören für mich einfach zum Alltag dazu <3