Das Jahr 2021 war turbulent, es war das zweite Pandemiejahr (aber lass uns davon gar nicht erst anfangen), es war für mich eine Reise in mich selbst. Ich habe vieles über mich gelernt und über mich herausgefunden. Unter anderem haben mich auf dieser Reise die vielen Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe begleitet und ihren Teil dazu beigetragen – darunter auch mein Lieblingsbuch 2021.
43 an der Zahl waren es 2021. Überwiegend Fiktion, aber auch das ein oder andere populärwissenschaftliche Sachbuch. Auch ein paar dieser als “Lebensberatung” verschrienen Bücher waren dabei. Obwohl ich mir immer vornehme mehr Sachbücher zu lesen, sind fiktionale Bücher, und die wundervollen Geschichten, die sie erzählen für mich unglaublich wichtig. Nicht nur, dass sie meine Sprache um ausdrucksstarke Bilder bereichern, auch meine Träume und Fantasie werden durch sie erweitert.
Eine Übersicht aller meiner 2021 gelesenen Bücher findet ihr hier 🠒
“Der Astronaut”
Im Jahr 2021 war mein absoluter Favorit, ein Buch was mich absolut begeistert und gerührt hat: Andy Weirs – “Der Astronaut”, oder im Original “The Project Hail Mary”.
Als Ryland Grace erwacht, muss er feststellen, dass er ganz allein ist. Er ist anscheinend der einzige Überlebende einer Raumfahrtmission, Millionen Kilometer von zu Hause entfernt, auf einem Flug ins Tau-Ceti-Sternsystem. Aber was erwartet ihn dort? Und warum sind alle anderen Besatzungsmitglieder tot? Nach und nach dämmert es Grace, dass von seinem Überleben nicht nur die Mission, sondern die Zukunft der gesamten Erdbevölkerung abhängt.
Quelle und Bild: penguinrandomhouse.de
Inhalt
Ryland Grace ist Wissenschaftler und findet sich, nachdem er aus dem Koma erwacht ist, in einem Raumschiff wieder. Zuerst ist er völlig verwirrt, doch nach und nach kehrt die Erinnerung zurück. Er befindet sich zig Lichtjahre von der Erde entfernt im System eines fernen Sterns. Er ist auf einer Mission um nichts geringeres zu tun als die Menschheit zu retten.
Keine kleine Aufgabe: Unsere Sonne wird von einer Art Mikroorganismus befallen, die die Sonnenstrahlung “fressen”. Unsere Erde erhält zu wenig Wärme und kühlt schnell aus. (Klimawandel mal auf eine andere Art) Ryland ist der jenige, der alleine in einem fernen Raumschiff sitzt um eine Lösung zu finden, die Organismen aufzuhalten.
In “Der Astronaut” greift Andy Weir das Konzept von “Der Marsianer” auf. Ein Wissenschaftler der diesmal nicht nur überleben muss, sondern auch das Leben aller anderen Menschen retten muss.
Die Geschichte ist wahnsinnig detailreich, wenn es darum geht sein wissenschaftliches Arbeiten zu beschreiben, seine Experimente und Gedanken. Zum einen spielt die Handlung in der Enge seines Raumschiffes, zum anderen erfährt man die Vorgeschichte in eingeschobenen Kapiteln. Diese Zeit beschreibt die zwei Jahre vor Antritt seiner Reise und wie die Menschen sich zusammengetan haben, aller Hindernisse zum Trotz. Nunja sagen wir die Regierungen haben sich gegenseitig gezwungen mit zu machen.
Das Buch ist keine reine Utopie, in der sich die Menschen heroisch und ohne Vorbehalte a la Armageddon im Angesicht der Bedrohung zusammenschließen um ein gemeinsames Problem zu lösen. Es gibt politische Machtkämpfte, es gibt Streit und Ärger und am Ende steht da auch Ryland, dem es davor graut Wochen, Monate, Jahre in einem Raumschiff gefangen zu sein und dem diese Verantwortung jeden Schlaf raubt.
Mein Gefühl
Trotz all der Kämpfe und trotz dessen, dass unser Held Ryland, eigentlich gar nicht unser Held sein möchte, ist dieses Buch für mich so hoffnungsvoll und wunderschön. Der Umstand, dass Ryland sich bei dem Gedanken an eine solche Mission fast in die Hose macht, macht es nur realistischer und authentischer.
Ich persönlich habe diese Buch verschlungen und gefeiert. Ich mag die “harte” Science Fiction, die vielen detaillierten Erklärungen der Technik, der Lösungen und der Wissenschaft. Ich mag das Tüfteln und Scheitern von Ryland, ich mag den Fokus, der auf wenigen Charakteren und vielen Details liegt.
Aber am allermeisten mag ich auf welche Weise Ryland Grace dem ersten Alien begegnet, das je ein Mensch gesehen hat. Er hat Angst und doch ist er aufgeschlossen. Er ist im schwarzen, kalten, lebensfeindlichen Weltall in seiner Nussschale gefangen und begegnet einem anderen Lebewesen, so fremdartig wie man es sich nur ausmalen kann. Und Ryland Grace erkennt, dass dieses Alien auf der gleichen Mission ist wie er selbst. Mehr erzähle ich hier auch nicht über diese Begegnung, aber jeder Moment dieses Buchs in dem das Kennenlernen, die Kommunikation und Zusammenarbeit der beiden beschrieben wird ist einfach wundervoll!
Neben diesem Highlight hält das Buch so viele Rückschläge für Ryland bereit, dass ich hier und da am Rande der Verzweiflung war! Abgerundet wird dieses Buch von einem wahnsinnig tollen und versöhnlichen Ende.
Fazit
Über Plot Holes, Logiklöscher und co mache ich mir an dieser Stelle gar nicht erst Gedanken, wenn es sie gibt sind sie mir egal, denn die Geschichte ist einfach stimmig für mich und was zählt ist das Gefühl, was sie in mir erzeugt und dieses Gefühl entfacht meine Leidenschaft für Sci Fi ganz neu!
Mein Liebslingsbuch 2021: “Der Astronaut”.
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