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Rezension: “Mission Erde” von Robert Marc Lehmann

Robert Marc Lehmann ist auf einer Mission: »Mission Erde« – gewidmet dem Erhalt unserer Erde mit ihrer einzigartigen Natur und Tierwelt. Der Meeresbiologe, Fotograf und Umweltschützer ist weltweit in Einsätzen zur Rettung von Wildtieren und im Kampf gegen Umweltkriminalität unterwegs. Er nimmt uns mit auf sehr emotionale Wal-Rettungen, gefährliche Schildkröten- und Schuppentier-Befreiungen im Dschungel oder teils lebensgefährliche Missionen, bei denen er versucht, den Menschen, die unsere Erde zerstören, das Handwerk zu legen. Er zeigt, wie ernst die Lage ist, macht uns zu Zeugen der dramatischen Ereignisse auf unserem Planeten und erklärt, was jetzt getan werden muss und was jeder einzelne von uns tun kann – denn: Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen!

Quelle: Penguin Random House Verlagsgruppe | Ludwig →

Meine Meinung

Ich bin auf das Buch aufmerksam geworden, da ich die Livestreams von Robert Marc Lehmann auf YouTube verfolge und mehr über den Kameramann, Forschungstaucher und Tierschützer Robert Marc Lehmann erfahren wollte. Ich sag euch jetzt schon, diese Rezension wird ausführlich!

Den Autor – Robert Marc Lehmann – zu beschreiben ist gar nicht so einfach, er ist vielschichtet, facettenreich und ein Getriebener (im Besten Sinne).

Der Ludwig Verlag beschreibt Robert wie folgt

Robert Marc Lehmann, Jahrgang 1983, ist studierter Meeresbiologe und Forschungstaucher, außerdem vielfach ausgezeichneter Fotograf und Filmemacher. Der Abenteurer und Umweltschützer leitete in jungen Jahren Europas größtes Aquarium, bevor er mit der Zoo- und Aquarienindustrie brach und anfing, sich für Tiere in Freiheit und Artenschutz vor Ort einzusetzen. Er hält unter anderem inspirierende Vorträge zu Umwelt-, Tier- und Meeresschutz-Themen vor über 10.000 Schülern im Jahr. 2015 wurde er als „National Geographic Fotograf des Jahres“ ausgezeichnet, 2018 als „Mensch des Jahres” für sein Schaffen als Umwelt- und Naturschützer geehrt. Unter dem Motto: „Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen!” ist Robert Marc Lehmann weltweit in Einsätzen zur Rettung von Wildtieren und im Kampf gegen Umweltkriminalität unterwegs.

Quelle: Penguin Random House | Ludwig Verlag →

Robert Marc Lehmann war jedoch nicht immer der Tierschützer, der er heute ist. Er war schon immer Tierenthusiast und abenteuerlustig so wirkt es, jedoch er hat viele verschiedene Stationen in seinem Leben durch bis zu seiner heutigen Einstellung. Das Buch gibt einen großartigen Einblick in seinen Werdegang und die Erkenntnisse die Robert gewonnen hat um der inspirierende Mensch zu werden, der er heute ist.

Mehr zu Robert Marc Lehmann auf seiner Homepage →

Tier- und Umweltschutz ist kein Zuckerschlecken

Das erste Kapitel befasst sich mit dem wohl abenteuerlichsten Abschnitt in Roberts Leben. Er ist Teil der „Operatives“. Die „Operatives“ ist eine Gruppe von Elite-Militärs, die sich auf riskanten Missionen rund um den Globus der Aufklärung und Dokumentationen von Umweltkriminalität und Verbrechen gegen Tiere widmet.

Die Expeditionen kann man nur als krass bezeichnen. Robert und seine Mitstreiter geraten in wirklich gefährliche Situationen bei denen es nicht selten um Leib und Leben gehen kann. Die Gruppe ist aber bestens trainiert und gehen sehr bewusst und gut vorbereitet Risiken ein. Die Teilnehmer gehen an ihre körperlichen grenzen und ich finde es absolut beeindruckend mit welcher Leidenschaft und Einsatz sie ihre Ziele verfolgen. Absolut bewunderswert: Eine Mischung aus Abenteuer und Entbehrung.

Nicht nur körperlich werden die Mitglieder der Gruppe herausgefordert, besonders auch mental ist es eine Herausforderung hat absolut Potenzial einen Nachts zu verfolgen. Mich hat an diesem Kapitel besonders der Einsatz beeindruckt, aber auch wie lösungsorientiert Robert Marc Lehmanns Schilderungen sind. Beispielsweise retten Dixikos Tiger, wie das geht erfahrt ihr im Buch. 😀

Es macht mich absolut tieftraurig, wie Menschen mit anderen Lebewesen umgehen. Vorallem Profitgier tötet Tiere auf brutalste Weise auf der ganzen Erde. Seien es Nashörner, die für Horn abgeschlachtet werden und deren Kinder dem Tot überlassen werden, oder Hai, die für ihre Flossen verstümmelt werden. Es gibt keine Entschuldigung für grausames Verhalten gegenüber anderen Lebewesen.

Roberts Vergangenheit

Weiter geht es in seinem Buch über einen dunklen Abschnitt in Robert Marc Lehmanns Leben. Heute ist er ein absoluter Verfechter davon dass Tiere nur in die Freiheit gehören und dass nur die Freiheit Artgerecht ist. Doch das war nicht immer so.

Nach seinem Studium der Biologie, insbesondere der Zoologie und seiner Ausbildung als Forschungstaucher, hat Robert sich der Aquaristik gewidmet. Er selbst hat Tiere gesucht, gefangen und verkauft. Als Krönung seiner Aquaristik-Laufbahn hat er ein eigenes Aquarium geleitet. Der Wunsch diese besonderen und teils seltenen Meerestiere zu besitzen und zu halten war größer als sein Wissen um die Bedürfnisse dieser Tiere. Sein Ego stand über dem Leben dieser Tiere.

Ich finde ich es großartig, wie Robert Marc Lehmann seinen Fehler eingesteht. Er spricht offen über diesen Abschnitt in seinem Leben und nutzt sein hier erworbenes Fachwissen um es heute für echten Tierschutz einzusetzen und Laien über das Thema aufzuklären. Er war Insider in dem Buisness des Beschaffens von Meerestieren und kann aus eigener Erfahrung sprechen. Denn wer weiß als Aquariumbesucher schon was hinter den Kulissen abgeht? Ich wusste es nicht als ich zuletzt vor vielen Jahren ein Aquarium besucht habe.

Das kleine Alien im Aquarium – Side Story von mir

Nach den Ausführungen über die Aquarium-Fische und deren Leid in Gefangenschaft, habe ich mich an einen Aquariumbesuch in Wien erinnert. Robert Marc Lehmann berichtet wie Mondfische in Aquarien vergammeln unter Pilzinfektionen leiden und statt 100 Jahre, nach Monaten sterben.

Ich war ungefähr 2007 in diesem Aquarium in Wien und habe dort selbst einen Mondfisch gesehen. Diese Begegnung hat bei mir einen unglaublich negativen Eindruck hinterlassen. Für mich waren Mondfische seither diese fiesen, ja ekligen, Fische mit der zerrupften und zerfledderten Hinterseite. Absolut gruselig!

Nach dem Buch habe ich mir Bilder und Videos von Mondfischen angeschaut und war wirklich schockiert, wie anders Mondfische in der Wildnis aussehen! Keine Spur von der Zerrupften Haut, keine Spur von der gruseligen Ausstrahlung von dem Mondfisch in diesem Aquarium. Jetzt in der Rückschau macht mich das einfach unglaublich traurig, weil ich jetzt weiß wie schlecht es diesem „gruseligen“ Mondfisch im Aquarium gehen musste, als er über der Röhre dahin getrieben ist. Und das bestärkt für mich die Meinung, dass Aquariums und Zoos absolut gar keinen Sinn machen. Was ist das für ein Ego-Quatsch sich kranke Tiere im Aquarium anzuschauen? Ich werde keins von beidem jemals wieder betreten, weil ich das nicht unterstützen möchte. Gelernt habe ich damals nichts, im Gegenteil: ich habe ein völlig falsches Bild von einem sehr beeindruckenden Tier erhalten.

So, aber wieder zurück zum Buch!

Dedededede … Hai!

Eines der für mich bewegendsten Kapitel ist das Kapitel über Haie. Aber dazu möchte ich gar nicht so viel Spoilern, denn ein anderes Kapitel hat mich überraschenderweise noch viel mehr berührt. Und zwar das Kapitel über Orcas. Ich finde es unfassbar wie diese Tiere leben, wie intelligent sie sind, in welchem sozialen Verbund sie leben.

Robert Marc Lehmann beschreibt in seinem Buch, seine Zeit bei der Orca-Forscherin und -Schützerin Ingrid, Ingrid Visser. https://en.wikipedia.org/wiki/Ingrid_Visser_(biologist)

Ingrid Visser ist eine der beeindruckendsten Menschen, von der ich je gehört habe. Mit Herz und Seele hat sie sich der Erforschung und dem Schutz der Orcas gewidmet. Es ist Wahnsinn mit welcher Inbrunst sie diese Tiere schützt und verteidigt. Mit jedem Cent und jeder Sekunde Zeit, die sie hat. Sie hat ein unfassbares Wissen über Orcas angehäuft und ist eine der absoluten Expertinnen, wenn es um Orcas geht.

Und auch Robert hat alles gegeben, um sich Ingrid anzuschließen. Alles verkauft, alles hinter sich gelassen und ab nach Neuseeland. Das nennt man Einsatz!

Ich habe in diesem Kapitel wirklich viel über Orcas gelernt und sehe sie jetzt mit völlig anderem Blick. Ich neige manchmal dazu Fische und Wale als kalte und fremde Wesen zu betrachten. Ihr Lebensraum ist mir fremd, er ist kalt und für mich unwirtlich. Doch Orcas haben eine eigene Persönlichkeit, eine eigene Sprache, sie leben in sozialen Verbänden und haben so viel Empathie, Liebe und Fürsorge für die Tiere in ihrem Verbund und stehen damit Menschen in nichts nach. Sehr beeindruckend!

Lösungen finden

Ich habe es bereits mehrfach erwähnt: Immer wieder zeigt Robert Marc Lehmann in seinem Buch Lösungen auf. Und auch wir können einiges Bewegen, hier vor unserer Haustür, in unserem Garten oder der näheren Umgebung. Und dafür feier ich das letzte Kapitel in „Mission Erde“. Mission Umwelt- und Artenschutz bei uns vor Ort. In 40 Tipps gibt Robert uns eine Menge Ideen und Anregungen bei denen sicher jeder fündig wird.

Trailer

Fazit

„Mission Erde“ ist ein wunderschönes, bewegendes und zum Denken anregendes Buch was ich wirklich jedem empfehlen kann. Ich habe teilweise wirklich geweint, weil es teilweise wirklich hart ist, aber genau das ist in meinen Augen wichtig um die Zusammenhänge und die Tragweise des eigenen Konsums zu verstehen und zu verinnerlichen. Es macht mich unfassbar traurig wie grausam und empathielos  Menschen mit Tieren umspringen, aber Roberts Schilderungen zeigen auch sehr eindrücklich, dass es immer wichtig ist sein eigenes Ego zurückzustecken im Verhältnis mit Tieren. Wilde Tiere gehören in die Freiheit und nicht in Zoos, Aquarien, angetatscht in Privatzoos oder fake „Tierschutz“ Einrichtungen. Das Buch ist sehr eindrücklich, macht aber auch neugierig und fängt eindringlich die Schönheit und den Wert unserer Erde ein und zeigt auf wie man Teil der Lösung sein kann, anstatt traditionelle Missstände zu reproduzieren.

Absolute Leseempfehlung für jeden!

Buchdetails

Mission Erde - Robert Marc Lehmann

“Mission Erde – Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen” von Robert Marc Lehmann

Verlag: Penguin Random House | Ludwig →

Hardcover mit Schutzumschlag, 368 Seiten – 24,00 €

Erscheinungstermin: 19. April 2021

Eine Leseprobe gibt es hier auf der Verlagsseite →


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2023

Ich habe das rezensierte Buch selbst erworben.

Eine Übersicht meiner Rezensionen findet ihr hier.

Januar 2023 – Recap

Was ist am aller schönsten? Natürlich: ganz neu erhaltene Bücher sofort lesen ♥ Sorry SuB!!

Im Januar habe ich mich sofort meinen Weihnachtsgeschenken gewidmet! Darüber hinaus bin ich gerade sehr in Reread-Stimmung. Bei meinen aktuell ca. 450 Büchern sind doch ein paar Schätze dabei, die ich gerne erneut lesen möchte. Hier mein Recap für den Januar 2023:

Leseziel und Auswertung

Mein Ziel im Januar war es meine Weihnachtsbücher zu lesen: “Do not eat!” und “Flesh and Fire”. Das dritte Weihnachtsbuch war “Alle diese Welten”. Leider ist das der dritte Band der Bobiverse-Reihe und bisher habe ich nur Band 1 gelesen. Also nichts wie los zum Buchhändler meines Vertrauens und Band 2: “Wir sind Götter” gekauft.

Neben den Weihnachtsbüchern wollte ich “Das Bernstein Teleskop” von Philip Pullman und “Die Chemie des Todes” von Simon Beckett als Reread angehen. Beides Bücher die ich wirklich sehr gut in Erinnerung habe. Mehr zu Erwartung vs. Realität später.

Was neben den neuen Büchern nicht fehlen darf, ist auch ein älteres SuB Buch, die müssen ja auch mal gelesen werden! Hier habe ich mir das bereits angefangene Buch “Schrödingers Katze” von Brigitte Röthlein raus gesucht.

Folgende Bücher habe ich im Januar gelesen:

“Die Chemie des Todes” von Simon Beckett – Reread – 430 Seiten
“Wir sind Götter” von Dennis E. Taylor ♥️♥️ – 448 Seiten
“Schrödingers Katze – Einführung in die Quantenphysik” von Brigitte Röthlein – 112 Seiten
“Das Bernstein Teleskop” von Philip Pullman – 587 Seiten
“Do not eat!” von Kevin Hearne – 176 Seiten
“Flesh and Fire – Liebe kennt keine Grenzen 02” von Jennifer L. Armentrout – 800 Seiten
“Das Chalet” von Ruth Ware – 416 Seiten

Insgesamt 3.081 Seiten in 7 Büchern

Nicht geschafft:

Leben und Fälle des Rechtsmediziners Otto Prokop – nur 89 von 302 Seiten

Meine Leseerfahrung

Zeit für ReReads

Im Januar habe ich zwei Bücher aus meinem Fundus erneut gelesen.

Zum einen den viel – und zurecht – gefeierten Thriller “Die Chemie des Todes” von Simon Beckett. Der Auftakt der David-Hunter-Reihe. Herausgekommen ist das Buch ursprünglich 2006, hat also schon 17 Jahre auf dem Buckel.

Bei mir war das Reread-Erlebnis ein wenig gedämpft. Dies lag jedoch nicht an dem Thriller selbst, sondern daran, dass ich mir die ersten zwei Folgen der gleichnamigen Paramount+ Serie im vornherein angesehen und selbst gespoilert habe. Am Ende komme ich jedoch zum gleichen Ergebnis wie damals: Ein unterhaltsamer, spannender und überzeugender Thriller. Band 2-6 folgen!

Einen kleinen Exkurs zur Serie veröffentliche ich bald separat. 🙂

Das zweite Buch, was ich mir erneut vorgeknöpft habe war “Der goldene Kompass” und hier kann ich es kurz machen: Eine wahnsinnig kreative, wunderschöne und vielschichtige Geschichte. Eine Geschichte voller Freundschaft und Abenteuer, ganz nach meinem Geschmack. Die Geschichte ist so super schön, aber auch wirklich hart und nichts für schwache Nerven!

Falls ihr die Reihe noch nicht kennt: rein da. Ein Buch was jeder gelesen haben sollte! 🙂

Weihnachtsbücher

Bei den Weihnachtsgeschenken hat insbesondere “Do not eat!” herausgestochen. Es ist ein kleines, aber feines Buch mit einer erstaunlich blutrünstigen Geschichte. Von Aliens entführt und fast verspeist muss der Protagonist einiges erleben um den Aliens zu entrinnen.

Ebenfalls ein sehr gelungenes Buch ist “Flesh and Fire” der zweite Band der romantischen Fantasy Reihe von Jennifer L. Armentrout. Es geht um große Gefühle, Liebe, Verrat und Verlust. Eine sehr gelungene Fortsetzung des ersten Bandes. Ich habe lange kein Fantasy mehr gelesen und habe mich gefreut es nun mit “Flesh and Fire” nocheinmal anzugehen. Was man sagen muss: Es wird seeeehr explixit, wenn ihr wisst was ich meine. 😉

Altlast

Im Januar war es dann endlich soweit: Ich habe das Buch “Schrödingers Katze – Einführung in die Quantenphysik” von Brigitte Röthlein beendet. Das Buch habe ich wirklich lange vor mir hergeschoben und es lag Jahre auf meinem SuB, aber nun habe ich es gelesen.

Ich bin nicht ganz sicher wie aktuell die Erkenntnisse sind, da ich zufällig keine Expertin in Quantenphysik bin. Auf jeden Fall gibt das Buch einen guten Überblick, auf den aktuellere Literatur aufbauen kann.

Eine Übersicht meiner 2022 gelesenen Bücher findet ihr hier.

Dezember 2022 – Recap

Wow! Der Dezember ist ziemlich langsam gestartet was das Lesen anging. Das erste Buch hatte ich am 12. Dezember ausgelesen, doch dann habe ich noch einmal ziemlich los gelegt. Ein entscheidender Punkt war auf jeden Fall die Kombination aus tristem Wetter und Urlaub!

Leseziel und Auswertung

Für den Dezember habe ich mir kein festes Leseziel gesetzt. Ich war zu Beginn des Monats etwas übersättigt, gut gefüttert mit spannenden Geschichten, wissen aus Sachbüchern und Anspannung von Thrillern.

Aus diesem Grund bin ich ganz spontan in den Monat gestartet.

Folgende Bücher habe ich im Dezember gelesen:

“Das magische Messer” von Philip Pullman (ReRead) (x/x/31.12.) – 336 Seiten
“Der Goldene Kompass” von Philip Pullman (ReRead) (x/x/27.12.) – 448 Seiten
“Der Perser” von Kassra Zargaran (2022/x/26.12.) – 272 Seiten
„Nichts ist kälter als der Tod“ von Freda Wolff (x/x/26.12.) – 400 Seiten
“Fridtjof Nansen – Ein Leben für die Freiheit/Roald Amundsen – Held der Antarktis” von Kurt Stephan (Hörspiel) (12.2022/12/23.12.) 1:10 h
“Liar” von K. L. Slater (E) (2018/x/23.12.) – 326 Seiten
“An astronaut’s guide to life on earth” von Chris Hadfield (E) (.22/x/23.12.) – 320 Seiten
“Eingefroren am Nordpol” von Markus Rex (x/x/20.12.) – 320 Seiten
“Im Bann des Wikingers 01 – Das Verlangen des Kriegers” von Mariah Stone (x/x/19.12.) – 260 Seiten
“FLIEH – Wenn dein Leben in Flammen steht” von Jutta Maria Hermann (x/x/18.12.) – 295 Seiten
“Moby Dick” von Herman Melville (x/x/17.12.) – 272 Seiten
“Dinopark/Jurassic Park” von Michael Crichton (05.12./12/11.12) (Hörbuch) – 16:17 h

Insgesamt macht das 3.249 Seiten und 17:27 Stunden Hörbuch.

Meine Leseerfahrung

Da ich im Dezember so viele Bücher genossen habe, möchte ich hier nicht auf jedes Einzelne eingehen, sondern ein paar Aspekte raus greifen, die ich besonders erwähnen möchte.

His Dark Materials

“Der Goldene Kompass” (Band 1) und “Das magische Messer (Band 2)” von Philip Pullman, sind Teil der Dark Materials Reihe. Band 3 trägt den Namen “Das Bernstein Teleskop”. Im Späteren Verlauf sind noch ein Prequel Band 0 und eine Fortsetzung Band 4 hinzugekommen.

Die beiden Bücher sind für mich ein Reread. Ich habe sie bereits vor über 10 Jahren gelesen und ich finde sie nach wie vor wunderbar. Die Geschichte und ihre Charaktere sind außergewöhnlich, vielschichtig und skurril und die Welt ist fantastische und kreativ gestaltet. Besonders der Panzerbär aus dem ersten Teil hat es mir angetan, aber auch der Umstand dass Menschen Dämonen haben, die die physische Gestalt der Seele darstellt.

Jetzt 10 Jahre nach dem ersten lesen der Bücher bin ich nicht minder fasziniert und gespannt. Doch jetzt hat sich für mich noch eine weitere Ebene in die Bücher geschlichen. Die Ebene der Religion/Kirche/Theologie und Glaube. Dieses Themenkonstrukt hat einen ganz außergewöhnlichen Repräsentation in den Büchern. Spannend!

Englische Lektüre

Eins meiner ältesten SuB Bücher ist “Babylon Babies” von Maurice Dantec. Dieses Buch ist ursprünglich auf französisch verfasst worden und ich besitze die englische Ausgabe. Und an diesem Buch beiße ich mir seit Jahren die Zähne aus, weil mein Englisch anscheinend nicht ausreicht. Sowas frustriert mich und ich habe wenig Motivation mich dann anderen englischen Büchern zu widmen.

Aus diesem Grund war der Dezember ein Erfolgserlebnis für mich: Ich habe ein englisches Buch gelesen und ein englisches Hörbuch gehört. Gelesen habe ich “Liar” ein Ebook was schon seit 2018 in meiner Bibliothek wartet. Außerdem habe ich “An astronaut’s guide to life on earth” von Chris Hadfield gehört. Der Rockstar Astronaut hat sein Buch selber gelesen und das war butterzart in meinen Ohren. Wirklich sehr gut verständlich und angenehm zu hören.

Fazit: Ich muss mich wieder mehr an englische Bücher wagen, dann klappt das irgendwann auch mit “Babylon Babies”!

Non Fiction

Im Dezember haben mich zwei Sachbücher beschäftigt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. “Der Perser” hat mich in die Abgründe der Hells Angels geführt und Markus Rex Buch “Eingefroren am Nordpol” in die eisige Kälte des Pols.

Beide Bücher waren sehr spannend und haben jedes für sich eine ganz eigene Welt beschrieben. Beide Bücher haben ein extrem gezeigt. “Der Perser” zeigt vor allem das Schein und Sein des Rockerclubs und wie viel wirklich an Brüderlichkeit und Zusammenhalt dran ist. Ich habe das Buch durch Zufall entdeckt ohne direkt etwas zu dem Thema zu suchen. Doch nachdem ich die Serie Sons of Anarchy gefeiert habe, war es auf jeden Fall spannend einen Einblick in einen echten Motoradclub zu bekommen.

Eingefroren am Nordpol” ist dagegen schon viel eher genau mein Interessengebiet: Wissenschaft, Forschung, Expeditionen und Eis! Das Buch war mit jeder Seite lesenswert und interessant und besonders die Eisbär-Begegnungen waren wirklich spannend.

Autobiografisch

Neben den oben genannten Sachbüchern habe ich das autobiografische Buch “An astronaut’s guide to life on earth” von Chris Hadfield gelesen. In seinem Buch beschreibt Hadfield seinen Lebensweg und Werdegang von seiner Kindheit bis zu seinem Posten als Commander der ISS.

Insbesondere geht er auf Schlüsselqualifikationen ein, die ihn im Leben stets weitergebracht haben und führt Schlüsse aus, die er auf seinem Weg zum Astronauten-Sein für sich gezogen hat und die durchaus auch auf ganz andere Lebenswege zutreffen.

Chris Hadfields Art zu Schreiben ist so voller Enthusiasmus und Authentizität, dass ich dieses Buch wirklich empfehlen kann. Es hat mich tief beeindruckt was Hadfield alles in seinem Leben erreicht hat und wie hart er für alle diese Erfolge gearbeitet hat. Es steckt viel Disziplin und Arbeit darin wenn man Astronaut wird und vor allem hat es mir sehr eindringlich den Unterschied zwischen Professionellem Astronaut und Space Tourist gezeigt.

Eine Übersicht meiner 2022 gelesenen Bücher findet ihr hier.

Rezension: “Moby Dick” von Herman Melville

Seit er auf hoher See im Kampf mit dem legendären weißen Wal ein Bein verloren hat, ist Ahab, der selbstherrliche Kapitän des Walfängers »Pequod«, von grenzenlosem Hass erfüllt. Von Rachegelüsten getrieben und ohne Rücksicht auf Verluste macht sich Ahab auf die erbitterte Jagd nach seinem gespenstischen Widersacher. Mit Moby Dick schuf Herman Melville im Gewand eines packenden Seefahrer- und Abenteuerromans eine grandiose Allegorie auf die Unbezweingbarkeit der Natur und des Schicksals.

(Quelle: Amazon)

Meine Meinung

“Moby Dick” ist sicherlich einer der berühmtesten Romane überhaupt und gehört zweifelsfrei zu den Klassikern der Weltliteratur. Ich bin auf “Moby Dick” aufmerksam geworden, weil ich mir aktuell viele Dokumentationen zum Thema Fischfang/Beifang und co. anschaue. In dem Zusammenhang kommt man eigentlich nicht an dem wohl berühmtesten Walfang Buch vorbei.

“Moby Dick” wurde im Jahr 1851 veröffentlicht wurde. Die Geschichte dreht sich um Kapitän Ahab und seine Obsession, den weißen Wal Moby Dick zu jagen. Ahab, dessen Bein von Moby Dick während einer früheren Jagd abgerissen wurde, ist besessen von dem Gedanken, den Wal zu töten, und seine Obsession beeinflusst alle anderen an Bord der Pequod, eines Walfangschiffs.

Die Walfangindustrie des 19. Jahrhunderts

Ein besonderer Aspekt an “Moby Dick” ist, dass die Walfangindustrie und die Walfangpraxis sehr ausführlich beschrieben wird. Das Buch ist aus der Perspektive des Matrosen Ismael geschrieben, der auf der Pequod anheuert um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Er ist kein erfahrener Walfänger und so nimmt er uns auf seine Erfahrungen in der Walfangbranche mit. Es wird detailliert beschrieben wie Wale gesichtet werden. Wie Boote raus fahren um den Wal zu harpunieren und zu erlegen und wie der Wal anschließend auf der Pequod ausgenommen wird und die wertvollen Rohstoffe eingelagert werden.

Der beschriebene Walfang ist wahnsinnig blutig und gemein. Die Wale werden über Stunden und Tage gejagt. Sie nutzen den Umstand, dass der Wal an die Oberfläche kommen muss um zu atmen um ihn dann ausgelaugt zu harpunieren.

Die Charaktere

Neben Ismael, dem Matrosen, gibt es viele sehr unterschiedliche und interessante Figuren. Besonders Queequeg, ein bunter Vogel, aber erfahrener Harpunier ist eine sehr skurrile Figur. Ismael trifft vor seiner Reise auf Queequeg und sie werden schnell sehr gute Freunde bevor sie an Bord der Pequod gehen.

Vor allem muss man aber über die Charakterisierung von Ahab sprechen. Ahab der Kapitän der Pequod ist ein erfahrener Walfänger, aber völlig von seinem Wunsch nach Rache an dem weißen Wal getrieben. Zu Beginn der Reise ist er sehr zurückgezogen und zeigt sich nicht mal seiner Mannschaft. Bei den ersten Walfängen wird aber klar, trotz allem Wahn und Irrsinn wird klar, dass Ahab sein Handwerk versteht.

Später jedoch wird sein Wahnsinn immer ausgeprägter. Lange ist Moby Dick nicht auffindbar und Ahab wird immer unruhiger und als der weiße Wal endlich in Sicht kommt ist kein Halten mehr. Kein Risiko ist ihm zu hoch um seine Jagt erfolgreich abzuschließen. Egal ob Unwetter und widrige Bedingungen, selbst das Risiko, dass Männer aus seiner Besatzung umkommen und das Schiff zerstört wird ist ihm in seiner Obsession untergeordnet. Seine Obsession greift auf seine Mannschaft über und gemeinsam steht nur noch dieses Ziel im gemeinsamen Interesse.

Herman Melville

Herman Melville war ein amerikanischer Schriftsteller, der vor allem für seine Romane “Moby Dick” und “Billy Budd” bekannt wurde. Er wurde am 1. August 1819 in New York City geboren und wuchs in einer literarischen Familie auf. Er arbeitete zunächst als Schreiberling und zur See, bevor er sich der Schriftstellerei widmete.

Melville schrieb viele Romane, Kurzgeschichten und Gedichte, die sich mit Themen wie Abenteuer, Seefahrt und moralischen Fragen beschäftigen. Seine Werke wurden zu seiner Zeit jedoch nur mäßig erfolgreich und erst viele Jahre nach seinem Tod im Jahr 1891 wurden seine Werke als Klassiker der amerikanischen Literatur anerkannt. Heute gilt Melville als einer der bedeutendsten amerikanischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts.

Fazit

“Moby Dick” ist ein fantastischer Abenteuer Roman. Die blutigen Praktiken des Walfangs sind zugleich erschreckend wie abenteuerlich. Die Charaktere sind vielfältig und interessant und es ist eine Geschichte zwischen Entbehrung, Gewinn und Obsession.

Ich kann auf jeden Fall empfehlen “Moby Dick” zu lesen. Ein wirklich spannender Roman, auch wenn er nach 170 Jahren nicht mehr ganz unseren modernen Lesegewohnheiten entspricht.

Buchdetails

“Moby Dick” von Herman Melville

Verlag: Null Papier Verlag

E-Book: 292 Seiten – 0,99 €


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2022

Ich habe das rezensierte Buch selbst erworben.