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Dezember 2022 – Recap

Wow! Der Dezember ist ziemlich langsam gestartet was das Lesen anging. Das erste Buch hatte ich am 12. Dezember ausgelesen, doch dann habe ich noch einmal ziemlich los gelegt. Ein entscheidender Punkt war auf jeden Fall die Kombination aus tristem Wetter und Urlaub!

Leseziel und Auswertung

Für den Dezember habe ich mir kein festes Leseziel gesetzt. Ich war zu Beginn des Monats etwas übersättigt, gut gefüttert mit spannenden Geschichten, wissen aus Sachbüchern und Anspannung von Thrillern.

Aus diesem Grund bin ich ganz spontan in den Monat gestartet.

Folgende Bücher habe ich im Dezember gelesen:

“Das magische Messer” von Philip Pullman (ReRead) (x/x/31.12.) – 336 Seiten
“Der Goldene Kompass” von Philip Pullman (ReRead) (x/x/27.12.) – 448 Seiten
“Der Perser” von Kassra Zargaran (2022/x/26.12.) – 272 Seiten
„Nichts ist kälter als der Tod“ von Freda Wolff (x/x/26.12.) – 400 Seiten
“Fridtjof Nansen – Ein Leben für die Freiheit/Roald Amundsen – Held der Antarktis” von Kurt Stephan (Hörspiel) (12.2022/12/23.12.) 1:10 h
“Liar” von K. L. Slater (E) (2018/x/23.12.) – 326 Seiten
“An astronaut’s guide to life on earth” von Chris Hadfield (E) (.22/x/23.12.) – 320 Seiten
“Eingefroren am Nordpol” von Markus Rex (x/x/20.12.) – 320 Seiten
“Im Bann des Wikingers 01 – Das Verlangen des Kriegers” von Mariah Stone (x/x/19.12.) – 260 Seiten
“FLIEH – Wenn dein Leben in Flammen steht” von Jutta Maria Hermann (x/x/18.12.) – 295 Seiten
“Moby Dick” von Herman Melville (x/x/17.12.) – 272 Seiten
“Dinopark/Jurassic Park” von Michael Crichton (05.12./12/11.12) (Hörbuch) – 16:17 h

Insgesamt macht das 3.249 Seiten und 17:27 Stunden Hörbuch.

Meine Leseerfahrung

Da ich im Dezember so viele Bücher genossen habe, möchte ich hier nicht auf jedes Einzelne eingehen, sondern ein paar Aspekte raus greifen, die ich besonders erwähnen möchte.

His Dark Materials

“Der Goldene Kompass” (Band 1) und “Das magische Messer (Band 2)” von Philip Pullman, sind Teil der Dark Materials Reihe. Band 3 trägt den Namen “Das Bernstein Teleskop”. Im Späteren Verlauf sind noch ein Prequel Band 0 und eine Fortsetzung Band 4 hinzugekommen.

Die beiden Bücher sind für mich ein Reread. Ich habe sie bereits vor über 10 Jahren gelesen und ich finde sie nach wie vor wunderbar. Die Geschichte und ihre Charaktere sind außergewöhnlich, vielschichtig und skurril und die Welt ist fantastische und kreativ gestaltet. Besonders der Panzerbär aus dem ersten Teil hat es mir angetan, aber auch der Umstand dass Menschen Dämonen haben, die die physische Gestalt der Seele darstellt.

Jetzt 10 Jahre nach dem ersten lesen der Bücher bin ich nicht minder fasziniert und gespannt. Doch jetzt hat sich für mich noch eine weitere Ebene in die Bücher geschlichen. Die Ebene der Religion/Kirche/Theologie und Glaube. Dieses Themenkonstrukt hat einen ganz außergewöhnlichen Repräsentation in den Büchern. Spannend!

Englische Lektüre

Eins meiner ältesten SuB Bücher ist “Babylon Babies” von Maurice Dantec. Dieses Buch ist ursprünglich auf französisch verfasst worden und ich besitze die englische Ausgabe. Und an diesem Buch beiße ich mir seit Jahren die Zähne aus, weil mein Englisch anscheinend nicht ausreicht. Sowas frustriert mich und ich habe wenig Motivation mich dann anderen englischen Büchern zu widmen.

Aus diesem Grund war der Dezember ein Erfolgserlebnis für mich: Ich habe ein englisches Buch gelesen und ein englisches Hörbuch gehört. Gelesen habe ich “Liar” ein Ebook was schon seit 2018 in meiner Bibliothek wartet. Außerdem habe ich “An astronaut’s guide to life on earth” von Chris Hadfield gehört. Der Rockstar Astronaut hat sein Buch selber gelesen und das war butterzart in meinen Ohren. Wirklich sehr gut verständlich und angenehm zu hören.

Fazit: Ich muss mich wieder mehr an englische Bücher wagen, dann klappt das irgendwann auch mit “Babylon Babies”!

Non Fiction

Im Dezember haben mich zwei Sachbücher beschäftigt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. “Der Perser” hat mich in die Abgründe der Hells Angels geführt und Markus Rex Buch “Eingefroren am Nordpol” in die eisige Kälte des Pols.

Beide Bücher waren sehr spannend und haben jedes für sich eine ganz eigene Welt beschrieben. Beide Bücher haben ein extrem gezeigt. “Der Perser” zeigt vor allem das Schein und Sein des Rockerclubs und wie viel wirklich an Brüderlichkeit und Zusammenhalt dran ist. Ich habe das Buch durch Zufall entdeckt ohne direkt etwas zu dem Thema zu suchen. Doch nachdem ich die Serie Sons of Anarchy gefeiert habe, war es auf jeden Fall spannend einen Einblick in einen echten Motoradclub zu bekommen.

Eingefroren am Nordpol” ist dagegen schon viel eher genau mein Interessengebiet: Wissenschaft, Forschung, Expeditionen und Eis! Das Buch war mit jeder Seite lesenswert und interessant und besonders die Eisbär-Begegnungen waren wirklich spannend.

Autobiografisch

Neben den oben genannten Sachbüchern habe ich das autobiografische Buch “An astronaut’s guide to life on earth” von Chris Hadfield gelesen. In seinem Buch beschreibt Hadfield seinen Lebensweg und Werdegang von seiner Kindheit bis zu seinem Posten als Commander der ISS.

Insbesondere geht er auf Schlüsselqualifikationen ein, die ihn im Leben stets weitergebracht haben und führt Schlüsse aus, die er auf seinem Weg zum Astronauten-Sein für sich gezogen hat und die durchaus auch auf ganz andere Lebenswege zutreffen.

Chris Hadfields Art zu Schreiben ist so voller Enthusiasmus und Authentizität, dass ich dieses Buch wirklich empfehlen kann. Es hat mich tief beeindruckt was Hadfield alles in seinem Leben erreicht hat und wie hart er für alle diese Erfolge gearbeitet hat. Es steckt viel Disziplin und Arbeit darin wenn man Astronaut wird und vor allem hat es mir sehr eindringlich den Unterschied zwischen Professionellem Astronaut und Space Tourist gezeigt.

Eine Übersicht meiner 2022 gelesenen Bücher findet ihr hier.

Rezension: “Moby Dick” von Herman Melville

Seit er auf hoher See im Kampf mit dem legendären weißen Wal ein Bein verloren hat, ist Ahab, der selbstherrliche Kapitän des Walfängers »Pequod«, von grenzenlosem Hass erfüllt. Von Rachegelüsten getrieben und ohne Rücksicht auf Verluste macht sich Ahab auf die erbitterte Jagd nach seinem gespenstischen Widersacher. Mit Moby Dick schuf Herman Melville im Gewand eines packenden Seefahrer- und Abenteuerromans eine grandiose Allegorie auf die Unbezweingbarkeit der Natur und des Schicksals.

(Quelle: Amazon)

Meine Meinung

“Moby Dick” ist sicherlich einer der berühmtesten Romane überhaupt und gehört zweifelsfrei zu den Klassikern der Weltliteratur. Ich bin auf “Moby Dick” aufmerksam geworden, weil ich mir aktuell viele Dokumentationen zum Thema Fischfang/Beifang und co. anschaue. In dem Zusammenhang kommt man eigentlich nicht an dem wohl berühmtesten Walfang Buch vorbei.

“Moby Dick” wurde im Jahr 1851 veröffentlicht wurde. Die Geschichte dreht sich um Kapitän Ahab und seine Obsession, den weißen Wal Moby Dick zu jagen. Ahab, dessen Bein von Moby Dick während einer früheren Jagd abgerissen wurde, ist besessen von dem Gedanken, den Wal zu töten, und seine Obsession beeinflusst alle anderen an Bord der Pequod, eines Walfangschiffs.

Die Walfangindustrie des 19. Jahrhunderts

Ein besonderer Aspekt an “Moby Dick” ist, dass die Walfangindustrie und die Walfangpraxis sehr ausführlich beschrieben wird. Das Buch ist aus der Perspektive des Matrosen Ismael geschrieben, der auf der Pequod anheuert um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Er ist kein erfahrener Walfänger und so nimmt er uns auf seine Erfahrungen in der Walfangbranche mit. Es wird detailliert beschrieben wie Wale gesichtet werden. Wie Boote raus fahren um den Wal zu harpunieren und zu erlegen und wie der Wal anschließend auf der Pequod ausgenommen wird und die wertvollen Rohstoffe eingelagert werden.

Der beschriebene Walfang ist wahnsinnig blutig und gemein. Die Wale werden über Stunden und Tage gejagt. Sie nutzen den Umstand, dass der Wal an die Oberfläche kommen muss um zu atmen um ihn dann ausgelaugt zu harpunieren.

Die Charaktere

Neben Ismael, dem Matrosen, gibt es viele sehr unterschiedliche und interessante Figuren. Besonders Queequeg, ein bunter Vogel, aber erfahrener Harpunier ist eine sehr skurrile Figur. Ismael trifft vor seiner Reise auf Queequeg und sie werden schnell sehr gute Freunde bevor sie an Bord der Pequod gehen.

Vor allem muss man aber über die Charakterisierung von Ahab sprechen. Ahab der Kapitän der Pequod ist ein erfahrener Walfänger, aber völlig von seinem Wunsch nach Rache an dem weißen Wal getrieben. Zu Beginn der Reise ist er sehr zurückgezogen und zeigt sich nicht mal seiner Mannschaft. Bei den ersten Walfängen wird aber klar, trotz allem Wahn und Irrsinn wird klar, dass Ahab sein Handwerk versteht.

Später jedoch wird sein Wahnsinn immer ausgeprägter. Lange ist Moby Dick nicht auffindbar und Ahab wird immer unruhiger und als der weiße Wal endlich in Sicht kommt ist kein Halten mehr. Kein Risiko ist ihm zu hoch um seine Jagt erfolgreich abzuschließen. Egal ob Unwetter und widrige Bedingungen, selbst das Risiko, dass Männer aus seiner Besatzung umkommen und das Schiff zerstört wird ist ihm in seiner Obsession untergeordnet. Seine Obsession greift auf seine Mannschaft über und gemeinsam steht nur noch dieses Ziel im gemeinsamen Interesse.

Herman Melville

Herman Melville war ein amerikanischer Schriftsteller, der vor allem für seine Romane “Moby Dick” und “Billy Budd” bekannt wurde. Er wurde am 1. August 1819 in New York City geboren und wuchs in einer literarischen Familie auf. Er arbeitete zunächst als Schreiberling und zur See, bevor er sich der Schriftstellerei widmete.

Melville schrieb viele Romane, Kurzgeschichten und Gedichte, die sich mit Themen wie Abenteuer, Seefahrt und moralischen Fragen beschäftigen. Seine Werke wurden zu seiner Zeit jedoch nur mäßig erfolgreich und erst viele Jahre nach seinem Tod im Jahr 1891 wurden seine Werke als Klassiker der amerikanischen Literatur anerkannt. Heute gilt Melville als einer der bedeutendsten amerikanischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts.

Fazit

“Moby Dick” ist ein fantastischer Abenteuer Roman. Die blutigen Praktiken des Walfangs sind zugleich erschreckend wie abenteuerlich. Die Charaktere sind vielfältig und interessant und es ist eine Geschichte zwischen Entbehrung, Gewinn und Obsession.

Ich kann auf jeden Fall empfehlen “Moby Dick” zu lesen. Ein wirklich spannender Roman, auch wenn er nach 170 Jahren nicht mehr ganz unseren modernen Lesegewohnheiten entspricht.

Buchdetails

“Moby Dick” von Herman Melville

Verlag: Null Papier Verlag

E-Book: 292 Seiten – 0,99 €


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2022

Ich habe das rezensierte Buch selbst erworben.

Rezension: “Die Tiefe” von Nick Cutter

Die Menschheit erzittert unter einer unheimlichen, tödlichen Krankheit, die sich rasend schnell ausbreitet. In dieser Krisensituation wird der Arzt Luke Nelson zu Hilfe gerufen. In den Tiefen des Meeres ist ein Organismus aufgetaucht, ein Parasit, mit dem sich die Krankheit vielleicht bekämpfen lässt. Lukes Bruder Clayton, ein genialer Biologe, ist mit seinem Team bereits im Tauchschiff Trieste. Doch der Kontakt zur Trieste bricht ab. Als die grausam entstellte Leiche eines der Forscher geborgen wird, begibt Luke sich hinab in den Marianengraben. In die dunkle Tiefe …

(Cover-, Text- und Zitatrecht: Heyne Verlag)

Meine Meinung

“Die Tiefe” von Nick Cutter ist ein Horror-Roman, der von einem tödlichen Virus erzählt, der aus der Tiefe der Erde freigesetzt wird. Die Hauptfigur ist der Geologe David A. Burnaby, der zusammen mit einem Team von Wissenschaftlern in die Tiefen der Erde vordringt, um den Ursprung des Virus zu untersuchen. Während ihrer Expedition stoßen sie auf unheimliche Kreaturen und geheimnisvolle Phänomene, die sie in Gefahr bringen.

Atmosphäre

Ganz zentral ist die eiskalte und gruselig geladene Atmosphäre. Verrückte Wissenschaftler und alienartige Kreaturen machen Burnabys Aufenthalt auf der Unterwasserstation zu einem Horrortrip. Dabei wird nie ganz klar ob es sich um Einbildung und Halluzinationen oder tatsächliche Ereignisse handelt. Vielleicht ist es auch eine Mischung aus beidem.

Fazit

Ich finde die Idee des Buches sehr spannend: Eine Station tief unter der Meeresoberfläche, Alienartige Kreaturen und ein bösartiger Virus! Insgesamt ist mir das Buch etwas zu lang. Mit 528 Seiten kein ganz schmaler Schinken. Viele Ideen werden in meinen Augen zu lang ausgebreitet und die Spannung flacht etwas ab. Auf der anderen Seite sind manche Ereignisse auch zu heftig und führt bei mir zu einem Augenroll-Effekt. Dann kann ich die Geschichte nicht mehr ganz ernst nehmen. Eine etwas kompaktere Form hätte dem Buch gut getan. Für eingefleischte Horrorfans sicher aber ein Schmankerl.

Nick Cutter

Nick Cutter ist das Pseudonym des kanadischen Schriftstellers Craig Davidson, der vor allem durch seine Horror-Romane bekannt geworden ist. Er wurde in Toronto geboren und studierte Englische Literatur und Kreatives Schreiben. Sein Debütroman “The Troop” wurde 2014 veröffentlicht und war ein großer Erfolg. Seitdem hat er mehrere weitere Romane veröffentlicht, darunter “Die Tiefe” und “Die Quelle”, die ebenfalls zu Bestsellern geworden sind. Cutter ist auch als Lyriker tätig und hat mehrere Gedichtbände veröffentlicht.

Buchdetails

Verlag: Heyne 09. November 2015

Epub 9,99 €

528 Seiten

Verlagsseite →

Eine Übersicht all meiner Rezensionen findet ihr hier →


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2022

Ich habe das Buch selbst erworben.

Rezension: “Perry Rhodan” von Andreas Eschbach

"Perry Rhodan - Das größte Abenteuer" von Andreas Eschbach

Das Leben einer Legende…

Mit dem Start des ersten Sputnik im Jahr 1957 beginnt der Wettlauf ins All. Perry Rhodan, damals noch ein junger West-Point-Kadett, der seit frühester Kindheit von den Sternen träumt, kennt nur ein Ziel: eines Tages selbst in den Weltraum zu fliegen.

Während der Kalte Krieg heißzulaufen droht, geht Rhodan zur US Air Force, wo er sich als höchst begabter Pilot erweist und schließlich in das Geheimprojekt Starfire berufen wird. Aber irgendwie landet er nie dort, wo Raumfahrtgeschichte geschrieben wird: Die wirklich bahnbrechenden Fortschritte werden in Projekten wie Gemini, Mercury und Apollo erzielt – von anderen.

Als das Projekt Starfire schließlich auf Befehl von höchster Stelle abgebrochen wird, sieht es so aus, als müsse sich Perry Rhodan damit abfinden, dass er niemals ins All fliegen wird. Noch ahnt er nicht, dass das Schicksal anderes mit ihm vor hat. Größeres …

(Cover-, Text- und Zitatrecht: Fischer TOR Verlag)

Meine Meinung

Meine Meinung zu diesem Buch auszudrücken finde ich ungewöhnlich herausfordernd. Zum einen bin ich einfach komplett hin und weg und fühle mich wie ein kleines Kind, das davon träumt Astronautin zu werden! Zum anderen habe ich keinen Bezug zu den wöchentlichen Perry-Rhodan-Heftromanen, denn die habe ich noch nie gelesen. Aus diesem Grund kann ich in dieser Rezension nur von dem Roman sprechen, den Andreas Eschbach geschrieben hat, ohne einschätzen zu können ob er das „Gefühl“, das die Perry-Rhodan-Heftromane ausdrücken, eingefangen hat. Möglicherweise ist es auch nicht so wichtig.

Der Ursprung

„Perry Rhodan“ ist heute bekannt aus Hörspielen, Ebooks, Romanen usw. Seinen Ursprung hatte das Perry-Rhodan-Universum in einer Reihe von Heftromanen die vom Moewig-Verlag seit dem Jahre 1961 raus gebracht wurde. Die Heftreihe erschien zu einem Zeitpunkt an dem der Wettlauf ins All in vollem Gange war und ich kann mir vorstellen, dass dies den Geist der Zeit angesprochen hat. (Da bedaure ich manchmal in einer Zeit zu leben, in der die bemannte Raumfahrt so wenig Interesse erhält – Edit 2022: Langsam nimmt das Interesse wieder an Fahrt auf! :D) Aus ursprünglich geplant ein paar Dutzend Heften wurde die längste Fortsetzungsgeschichte der Welt! Bis heute erscheint wöchentlich eine neue Perry Rhodan Geschichte, das muss man sich erst mal vorstellen!

Perrys Geschichte

„Perry Rhodan – Das größte Abenteuer“ erzählt die Geschichte wie Perry Rhodan sich von dem Kind, das davon träumt zu den Sternen zu reisen, zu dem Astronauten, dem außergewöhnlichen Charakter und intergalaktischen Reisenden entwickelt, der nebenbei die Erde rettet.

Mich hat das Buch von Anfang an in seinen Bann geschlagen. Ich finde Sci-Fi besonders wenn es sich so „Erdnah“ zuträgt total faszinierend und interessant. Perry Rhodan, der 1936 geboren ist, ist genau zur rechten Zeit geboren um den Wettlauf zum Mond aktiv zu erleben und mitzugestalten. Super gelungen ist es Eschbach die realen Ereignisse mit Perry Rhodans Geschichte zu verschmelzen. Es fühlt sich echt an, auch nachdem Eschbach die realen Begebenheiten verlassen hat. Perry erlebt wie der erste Satellit – Sputnik – ins All geschossen wird. Er erlebt die Rückschläge und Erfolge der Russen und der Amerikaner und ist schließlich frustriert und traurig, als die erste bemannte Raumkapsel die Erde verlässt – ohne ihn. Doch was alles noch auf ihn wartet hätte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht ausmalen können.

Gesellschaftliche Hintergründe

Auch die gesellschaftliche Situation und wie sie sich im laufe der Jahre und Jahrzehnte verändert hat, hat Eschbach nicht vernachlässigt. So ist Perry kurz vor dem 2. Weltkrieg geboren hat erlebt wie es seine Familie als deutsche Flüchtlinge in die USA verschlägt. Er hat die Rassentrennung in den USA erlebt, er wurde Zeuge wie sein bester Freund und er auseinander gerissen wurden aufgrund ihrer so unterschiedlichen – wie belanglosen – Hautfarbe.  Er hat das nukleare Wettrüsten erlebt und jede Menge klein geistiger Kriege und Auseinandersetzungen mit denen sich die Menschheit rumschlägt. Perry Rhodans Geschichte beginnt mit einem Kind, das von den Sternen träumt und endet mit einem Mann, der die Sterne erreicht hat und die Menschen geeint hat.

Der Protagonist

Im Wikipedia-Artikel zu Perry Rhodan wird zum Hauptcharakter folgendes gesagt: „die unbestrittene Hauptperson der Serie ist so beschrieben, dass sich möglichst jeder Leser mit ihm identifiziert. Das schließt extreme Eigenheiten von vornherein aus, in Vielem wirkt er eher generisch, unbestimmt“* (Quelle Wikipedia →, Anmerkung siehe unten!) Dies mag für die Heftromane so stimmen, doch in Andreas Eschbachs Roman ist mir das ganz anders erschienen. Rhodan wird, ganz im Gegenteil zu diesem Zitat, als ganz außergewöhnlich beschrieben. Ein sehr kluger, zielstrebiger Junge, der sich durch Rückschläge nicht einschüchtern lässt. Der entgegen dem Geist seiner Zeit frei ist von Vorurteilen und Engstirnigkeit. Der in großen Maßstäben denkt und ein unbeirrbar loyaler und ehrlicher Freund ist.

Klar das sind Eigenschaften die wohl die meisten schätzen und sich gerne so sehen, aber dennoch ist er alles andere als generisch sondern vielmehr sticht er klar aus der Menge hervor. Er hat ein klares Ziel vor Augen, und verfolgt dieses mit Leidenschaft. So wurde aus einem klugen Kind ein Charakter der andere mit sich reißt, der Führungsqualitäten besitzt und der durch und durch gute Absichten hat.

Nachdem ich dieses Buch verschlungen habe, habe ich mich auch mal damit beschäftigt wo Perry Rhodan noch so zu finden ist. Sehr sehr cool ist, dass es auf Audible und Spotify Perry Rhodan Stories gibt. Wenn ihr ein Audible Konto habt könnt ihr dort, soweit ich gesehen hab, eine handvoll etwas längerer Perry Rhodan Geschichten euch anhören. Aber viel cooler auf Spotify gibt’s die Reihe „Die größte Weltraumserie“ zu hören und die Geschichten fangen mit Episode 1 „Unternehmen STARDUST“ da an wo „Das größte Abenteuer“ sein Finale feiert. Richtig cool. Hört rein. ♥

Fazit

Rund 850 Seiten lang begleitet man Perry auf seinem aufstrebenden Weg von seiner Kindheit bis zu den Sternen. Ein echt dickes Buch, was mich aber mehr als positiv überrascht hat. Es ist spannend und die Leidenschaft und der Beharrlichkeit mit der Perry seinen Weg geht ist mitreißend und rührend. Besonders mochte ich Perrys Wissensdurst, er verschlingt jedes Buch was er finden kann, rund um Wissenschaft, Geschichte, Technik und Raumfahrt. „Perry Rhodan – Das größte Abenteuer“ ist ein Ausflug in die Geschichte und ein Ausblick in die Zukunft. Ich liebe dieses Buch. Hab direkt im Anschluss alle Raumfahrt-Filme rausgekramt die ich besitze.

Und hier noch ein Interview mit dem Autor Andreas Eschbach, was ich auf Tor-Online gefunden habe 🠖

Buchdetails

"Perry Rhodan - Das größte Abenteuer" von Andreas Eschbach

Verlag: Fischer TOR (27.2.2019)

Gebundene Ausgabe 25,00 €

848 Seiten

Verlagsseite →

Eine Übersicht all meiner Rezensionen findet ihr hier →


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2022

Ursprünglich auf meinem ehemaligen Blog “Blutrot” 2019 erschienen. Hier zu lesen, die überarbeitete und ergänzte Variante von Juni 2022.

Ich habe das Buch damals in einem Gewinnspiel auf https://www.tor-online.de/ gewonnen.

*Als ich die Rezension angefangen habe (ca. Anfang Mai 2019) war das Zitat noch in dem Wikipedia-Artikel enthalten. Mittlerweile ist der Abschnitt zu den Charakteren aber entfallen. Siehe Versionsgeschichte des Artikels.