Robert Marc Lehmann ist auf einer Mission: »Mission Erde« – gewidmet dem Erhalt unserer Erde mit ihrer einzigartigen Natur und Tierwelt. Der Meeresbiologe, Fotograf und Umweltschützer ist weltweit in Einsätzen zur Rettung von Wildtieren und im Kampf gegen Umweltkriminalität unterwegs. Er nimmt uns mit auf sehr emotionale Wal-Rettungen, gefährliche Schildkröten- und Schuppentier-Befreiungen im Dschungel oder teils lebensgefährliche Missionen, bei denen er versucht, den Menschen, die unsere Erde zerstören, das Handwerk zu legen. Er zeigt, wie ernst die Lage ist, macht uns zu Zeugen der dramatischen Ereignisse auf unserem Planeten und erklärt, was jetzt getan werden muss und was jeder einzelne von uns tun kann – denn: Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen!
Quelle: Penguin Random House Verlagsgruppe | Ludwig →
Meine Meinung
Ich bin auf das Buch aufmerksam geworden, da ich die Livestreams von Robert Marc Lehmann auf YouTube verfolge und mehr über den Kameramann, Forschungstaucher und Tierschützer Robert Marc Lehmann erfahren wollte. Ich sag euch jetzt schon, diese Rezension wird ausführlich!
Den Autor – Robert Marc Lehmann – zu beschreiben ist gar nicht so einfach, er ist vielschichtet, facettenreich und ein Getriebener (im Besten Sinne).
Der Ludwig Verlag beschreibt Robert wie folgt
Robert Marc Lehmann, Jahrgang 1983, ist studierter Meeresbiologe und Forschungstaucher, außerdem vielfach ausgezeichneter Fotograf und Filmemacher. Der Abenteurer und Umweltschützer leitete in jungen Jahren Europas größtes Aquarium, bevor er mit der Zoo- und Aquarienindustrie brach und anfing, sich für Tiere in Freiheit und Artenschutz vor Ort einzusetzen. Er hält unter anderem inspirierende Vorträge zu Umwelt-, Tier- und Meeresschutz-Themen vor über 10.000 Schülern im Jahr. 2015 wurde er als „National Geographic Fotograf des Jahres“ ausgezeichnet, 2018 als „Mensch des Jahres” für sein Schaffen als Umwelt- und Naturschützer geehrt. Unter dem Motto: „Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen!” ist Robert Marc Lehmann weltweit in Einsätzen zur Rettung von Wildtieren und im Kampf gegen Umweltkriminalität unterwegs.
Quelle: Penguin Random House | Ludwig Verlag →
Robert Marc Lehmann war jedoch nicht immer der Tierschützer, der er heute ist. Er war schon immer Tierenthusiast und abenteuerlustig so wirkt es, jedoch er hat viele verschiedene Stationen in seinem Leben durch bis zu seiner heutigen Einstellung. Das Buch gibt einen großartigen Einblick in seinen Werdegang und die Erkenntnisse die Robert gewonnen hat um der inspirierende Mensch zu werden, der er heute ist.
Mehr zu Robert Marc Lehmann auf seiner Homepage →
Tier- und Umweltschutz ist kein Zuckerschlecken
Das erste Kapitel befasst sich mit dem wohl abenteuerlichsten Abschnitt in Roberts Leben. Er ist Teil der „Operatives“. Die „Operatives“ ist eine Gruppe von Elite-Militärs, die sich auf riskanten Missionen rund um den Globus der Aufklärung und Dokumentationen von Umweltkriminalität und Verbrechen gegen Tiere widmet.
Die Expeditionen kann man nur als krass bezeichnen. Robert und seine Mitstreiter geraten in wirklich gefährliche Situationen bei denen es nicht selten um Leib und Leben gehen kann. Die Gruppe ist aber bestens trainiert und gehen sehr bewusst und gut vorbereitet Risiken ein. Die Teilnehmer gehen an ihre körperlichen grenzen und ich finde es absolut beeindruckend mit welcher Leidenschaft und Einsatz sie ihre Ziele verfolgen. Absolut bewunderswert: Eine Mischung aus Abenteuer und Entbehrung.
Nicht nur körperlich werden die Mitglieder der Gruppe herausgefordert, besonders auch mental ist es eine Herausforderung hat absolut Potenzial einen Nachts zu verfolgen. Mich hat an diesem Kapitel besonders der Einsatz beeindruckt, aber auch wie lösungsorientiert Robert Marc Lehmanns Schilderungen sind. Beispielsweise retten Dixikos Tiger, wie das geht erfahrt ihr im Buch. 😀
Es macht mich absolut tieftraurig, wie Menschen mit anderen Lebewesen umgehen. Vorallem Profitgier tötet Tiere auf brutalste Weise auf der ganzen Erde. Seien es Nashörner, die für Horn abgeschlachtet werden und deren Kinder dem Tot überlassen werden, oder Hai, die für ihre Flossen verstümmelt werden. Es gibt keine Entschuldigung für grausames Verhalten gegenüber anderen Lebewesen.
Roberts Vergangenheit
Weiter geht es in seinem Buch über einen dunklen Abschnitt in Robert Marc Lehmanns Leben. Heute ist er ein absoluter Verfechter davon dass Tiere nur in die Freiheit gehören und dass nur die Freiheit Artgerecht ist. Doch das war nicht immer so.
Nach seinem Studium der Biologie, insbesondere der Zoologie und seiner Ausbildung als Forschungstaucher, hat Robert sich der Aquaristik gewidmet. Er selbst hat Tiere gesucht, gefangen und verkauft. Als Krönung seiner Aquaristik-Laufbahn hat er ein eigenes Aquarium geleitet. Der Wunsch diese besonderen und teils seltenen Meerestiere zu besitzen und zu halten war größer als sein Wissen um die Bedürfnisse dieser Tiere. Sein Ego stand über dem Leben dieser Tiere.
Ich finde ich es großartig, wie Robert Marc Lehmann seinen Fehler eingesteht. Er spricht offen über diesen Abschnitt in seinem Leben und nutzt sein hier erworbenes Fachwissen um es heute für echten Tierschutz einzusetzen und Laien über das Thema aufzuklären. Er war Insider in dem Buisness des Beschaffens von Meerestieren und kann aus eigener Erfahrung sprechen. Denn wer weiß als Aquariumbesucher schon was hinter den Kulissen abgeht? Ich wusste es nicht als ich zuletzt vor vielen Jahren ein Aquarium besucht habe.
Das kleine Alien im Aquarium – Side Story von mir
Nach den Ausführungen über die Aquarium-Fische und deren Leid in Gefangenschaft, habe ich mich an einen Aquariumbesuch in Wien erinnert. Robert Marc Lehmann berichtet wie Mondfische in Aquarien vergammeln unter Pilzinfektionen leiden und statt 100 Jahre, nach Monaten sterben.
Ich war ungefähr 2007 in diesem Aquarium in Wien und habe dort selbst einen Mondfisch gesehen. Diese Begegnung hat bei mir einen unglaublich negativen Eindruck hinterlassen. Für mich waren Mondfische seither diese fiesen, ja ekligen, Fische mit der zerrupften und zerfledderten Hinterseite. Absolut gruselig!
Nach dem Buch habe ich mir Bilder und Videos von Mondfischen angeschaut und war wirklich schockiert, wie anders Mondfische in der Wildnis aussehen! Keine Spur von der Zerrupften Haut, keine Spur von der gruseligen Ausstrahlung von dem Mondfisch in diesem Aquarium. Jetzt in der Rückschau macht mich das einfach unglaublich traurig, weil ich jetzt weiß wie schlecht es diesem „gruseligen“ Mondfisch im Aquarium gehen musste, als er über der Röhre dahin getrieben ist. Und das bestärkt für mich die Meinung, dass Aquariums und Zoos absolut gar keinen Sinn machen. Was ist das für ein Ego-Quatsch sich kranke Tiere im Aquarium anzuschauen? Ich werde keins von beidem jemals wieder betreten, weil ich das nicht unterstützen möchte. Gelernt habe ich damals nichts, im Gegenteil: ich habe ein völlig falsches Bild von einem sehr beeindruckenden Tier erhalten.
So, aber wieder zurück zum Buch!
Dedededede … Hai!
Eines der für mich bewegendsten Kapitel ist das Kapitel über Haie. Aber dazu möchte ich gar nicht so viel Spoilern, denn ein anderes Kapitel hat mich überraschenderweise noch viel mehr berührt. Und zwar das Kapitel über Orcas. Ich finde es unfassbar wie diese Tiere leben, wie intelligent sie sind, in welchem sozialen Verbund sie leben.
Robert Marc Lehmann beschreibt in seinem Buch, seine Zeit bei der Orca-Forscherin und -Schützerin Ingrid, Ingrid Visser. https://en.wikipedia.org/wiki/Ingrid_Visser_(biologist)
Ingrid Visser ist eine der beeindruckendsten Menschen, von der ich je gehört habe. Mit Herz und Seele hat sie sich der Erforschung und dem Schutz der Orcas gewidmet. Es ist Wahnsinn mit welcher Inbrunst sie diese Tiere schützt und verteidigt. Mit jedem Cent und jeder Sekunde Zeit, die sie hat. Sie hat ein unfassbares Wissen über Orcas angehäuft und ist eine der absoluten Expertinnen, wenn es um Orcas geht.
Und auch Robert hat alles gegeben, um sich Ingrid anzuschließen. Alles verkauft, alles hinter sich gelassen und ab nach Neuseeland. Das nennt man Einsatz!
Ich habe in diesem Kapitel wirklich viel über Orcas gelernt und sehe sie jetzt mit völlig anderem Blick. Ich neige manchmal dazu Fische und Wale als kalte und fremde Wesen zu betrachten. Ihr Lebensraum ist mir fremd, er ist kalt und für mich unwirtlich. Doch Orcas haben eine eigene Persönlichkeit, eine eigene Sprache, sie leben in sozialen Verbänden und haben so viel Empathie, Liebe und Fürsorge für die Tiere in ihrem Verbund und stehen damit Menschen in nichts nach. Sehr beeindruckend!
Lösungen finden
Ich habe es bereits mehrfach erwähnt: Immer wieder zeigt Robert Marc Lehmann in seinem Buch Lösungen auf. Und auch wir können einiges Bewegen, hier vor unserer Haustür, in unserem Garten oder der näheren Umgebung. Und dafür feier ich das letzte Kapitel in „Mission Erde“. Mission Umwelt- und Artenschutz bei uns vor Ort. In 40 Tipps gibt Robert uns eine Menge Ideen und Anregungen bei denen sicher jeder fündig wird.
Trailer
Fazit
„Mission Erde“ ist ein wunderschönes, bewegendes und zum Denken anregendes Buch was ich wirklich jedem empfehlen kann. Ich habe teilweise wirklich geweint, weil es teilweise wirklich hart ist, aber genau das ist in meinen Augen wichtig um die Zusammenhänge und die Tragweise des eigenen Konsums zu verstehen und zu verinnerlichen. Es macht mich unfassbar traurig wie grausam und empathielos Menschen mit Tieren umspringen, aber Roberts Schilderungen zeigen auch sehr eindrücklich, dass es immer wichtig ist sein eigenes Ego zurückzustecken im Verhältnis mit Tieren. Wilde Tiere gehören in die Freiheit und nicht in Zoos, Aquarien, angetatscht in Privatzoos oder fake „Tierschutz“ Einrichtungen. Das Buch ist sehr eindrücklich, macht aber auch neugierig und fängt eindringlich die Schönheit und den Wert unserer Erde ein und zeigt auf wie man Teil der Lösung sein kann, anstatt traditionelle Missstände zu reproduzieren.
Absolute Leseempfehlung für jeden!
Buchdetails
“Mission Erde – Die Welt ist es wert, um sie zu kämpfen” von Robert Marc Lehmann
Verlag: Penguin Random House | Ludwig →
Hardcover mit Schutzumschlag, 368 Seiten – 24,00 €
Erscheinungstermin: 19. April 2021
Eine Leseprobe gibt es hier auf der Verlagsseite →
Hinweise
Rezension: ©alienicious 2023
Ich habe das rezensierte Buch selbst erworben.
2 Comments on Rezension: “Mission Erde” von Robert Marc Lehmann