Monat: Dezember 2023

Rezension: “Nebelangst” von Olga Kosmale

In meiner Rezension tauchen wir ein in ein fesselndes Mysterium aus verschwundenen Kindern, einem verfluchten Theaterstück und den Schatten einer düsteren Vergangenheit. Erfahre, warum dieser Thriller nicht nur eine atmosphärische Kulisse bietet, sondern auch mit seiner raffinierten Erzählstruktur und vielschichtigen Handlung punktet.

"Nebelangst" von Olga Kosmale

Inhalt

Eine mysteriöse Mord-Serie am skandinavischen Schärenmeer …
Der packende Thriller für Fans von Ragnar Jónasson und Dark jetzt als Hörbuch!

Inmitten des Schärenmeers verbringt der zwölfjährige Daniel Nygård die Sommerferien auf einer düsteren Insel. Aber ein Mörder geht auf dem Eiland um: Kinder verschwinden spurlos und die Einheimischen leben in Angst. Als Daniel dem Täter durch Zufall auf die Spur kommt, wird er in einen Sog des Bösen gezogen, der sein Leben fortan bestimmt …

Sechsunddreißig Jahre später: Daniels Tochter Lilja will wissen, wie ihr Vater ums Leben kam. Sie entdeckt ein Geheimnis, das die Schrecken der Vergangenheit wieder erweckt und sie erbarmungslos ins Dunkle zieht …

Quelle: dp Audiobooks →

Meine Meinung

Die schaurige Kulisse des skandinavischen Schärenmeers bildet den düsteren Hintergrund für den Thriller “Nebelangst” von Olga Kosmale. Die Erzählung beginnt mit den Sommerferien des zwölfjährigen Daniel Nygård im Ferienhaus der Familie. Doch diese Idylle der Sommerferien wird von einer rätselhaften Verbrechensserie überschattet, bei der Kinder spurlos verschwinden und sich Furcht und Skepsis breit machen. Wer ist für die Entführungen verantwortlich? Wem kann man trauen? Wer ist als nächstes dran?

Die Faszination des Romans liegt nicht nur im Spannungsfeld zwischen der malerischen Umgebung und den düsteren Vorkommnissen, sondern auch in der raffinierten Erzählstruktur. Kosmale nutzt geschickt verschiedene Perspektiven, um die Handlung zu entfalten. Daniel erzählt von den Ereignissen in seiner Jugend, während seine Tochter Lilja, 36 Jahre später, versucht, die Geheimnisse um den Tod ihres Vaters zu lüften.

Die Vielschichtigkeit der Handlung beeindruckt. Zwei Zeitebenen, unterschiedliche Verbrechen und mysteriöse Geschehnisse verweben sich zu einem fesselnden Ganzen. In Daniels Jugend verschwinden Kinder, während Jahrzehnte später sein vermeintlicher Selbstmord und ein verfluchtes Theaterstück die Szene beherrschen.

In der Gegenwart folgt Lilja dem Anruft ihrer Schwester, sie braucht sie im Theater. Die Beziehung der Schwestern ist angeknackst und voller Groll und unausgesprochener Konflikte. Nur widerwillig bleibt Lilja und stellt sich ihrer Vergangenheit. Nach und nach stellt Lilja fest, dass es keine beliebige Theatervorstellung sein wird. Das Stück ihres Vaters sorgt für Unruhe. Es kommt zu Vandalismus und Verletzte. Aber wer versucht dem Theaterstück mit allen Mitteln das Ende zu bereiten? Der Thriller stellt die Frage: Wie sind diese Ereignisse miteinander verbunden?

Die atmosphärische Darstellung der schroffen Inseln im Schärenmeer trägt zur Intensität des Romans bei. Der harte Kontrast zwischen idyllischen Sommerferien im Sommerhaus, den tragischen Ereignissen, dem problematischen Elternhaus und Konflikten zwischen den Jugendlichen macht die Geschichte plastisch. Die detaillierte Beschreibung der düsteren Atmosphäre und die beklemmende Stimmung lassen die Leser*innen tief in die Handlung eintauchen. Die Beziehungen zwischen den Handelnden sind facettenreich und von unerwarteten Wendungen geprägt.

Omid-Paul Eftekhari, der Sprecher des Hörbuchs, hat wirklich abgeliefert. Seine angenehme Stimme und die tolle Vertonung tragen dazu bei, dass man förmlich in die Handlung eingesogen wird. Beim Hören stolpert man nicht, sondern taucht nahtlos in die Atmosphäre der Geschichte ein – ein wahrer Genuss für die Ohren.

Fazit

Olga Kosmale versteht es hervorragend, Spannung aufzubauen und Geheimnisse zu hüten. Die Faszination für das Rätselhafte und Unfassbare bleibt bis zum Ende erhalten. Die düstere Färbung der Geschichte und die geschickt gewählten Perspektiven machen “Nebelangst” zu einem Thriller, der Fans von Ragnar Jónasson und Dark gleichermaßen in seinen Bann ziehen wird.

Zu Beginn hat mich das Thema Theater etwas abgeschreckt, aber dann hat mich das Buch sehr positiv überrascht und es war bis zum Ende sehr spannend.

Buchdetails:

“Nebelangst” von Olga Kosmale
dp Audiobooks – 14.12.2022
Taschenbuch 17,95 €
Verlag: dp Audiobooks →


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2023

Das rezensierte Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar von Digital Publishers zur Verfügung gestellt.

Eine Übersicht meiner Rezensionen findet ihr hier.

November Recap – 2023

Der November ist vorbei, und ehrlich gesagt, ich frage mich immer noch, ob es überhaupt einen gab. 😀 Inmitten von Arbeitswahnsinn und einem ständigen Gefühl, als würde meine Teetasse mich belügen, war es schwer, sich auf’s Lesen zu konzentrieren. Aber hier sind sie, die wenigen Bücher, die es im November vom Stapel ungelesener Bücher in meine Leseauswahl geschafft haben.

“Das Geheimnis der Schottin” von Mariah Stone (13.11.)

Dieses Buch war wie eine Tasse heiße Schokolade an einem kalten Novembertag – warm, beruhigend und genau das, was die Seele braucht. Es ist keine literarische Offenbarung, eher wie eine vertraute Melodie, die du auswendig kennst. Es hat die Erfolgsformel für Unterhaltung, wenn du dich einfach zurücklehnen und die Welt vergessen möchtest. Vielleicht nichts Weltbewegendes, aber definitiv ein romantischer (und nicht zuletzt Spicy!) Ausflug.

“Holly” von Stephen King (08.11.)

Nachdem die Privatermittlerin Holly in “Der Outsider” zum ersten Mal auf der Bildfläche erschien, erwartete ich von ihrem Soloauftritt viel. “Der Outsider” war eine absolutes Highlight. Leider war “Holly” eher ein Rohrkrepierer. Es hat unterhalten, aber der Gruselfaktor fehlte. Die Spannung war kaum existent. Ein wenig mehr Überraschung hätte Wunder gewirkt. Immerhin war das letzte Viertel ein Lichtblick.

“Die Drei ??? und der schwarze Tag. Sechs Kurzgeschichten”

Das Detektivtrio hat mal wieder performt. Ein schönes Special für Zwischendurch, ich persönlich bevorzuge aber die klassischen Einzelfälle.

Insgesamt war mein November weniger literarisch und mehr wie eine Nebelwand aus Arbeit und Alltagsroutine. Aber wie sagt man so schön, nach November kommt Dezember – und vielleicht hat der ein paar Überraschungen im Ärmel. Bleibt gespannt, und möge euer Dezember buchiger sein als mein November!