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Rezension: “Der blinde Passagier” von Marco Hasenkopf

In meiner Rezension zu “Der blinde Passagier” von Marco Hasenkopf erfährst du, warum dieser Thriller auf einem Frachtschiff voller Verdächtigungen und tödlicher Geheimnisse eine Menge Spannung für dich bereit hält.

"Der blinde Passagier" von Marco Hasenkopf

Inhalt

9 Tage Seminar auf einem Ozeandampfer – und mit an Bord ein skrupelloser Mörder
Der fesselnder Thriller mit Gänsehaut-Garantie für Fans von Sebastian Fitzek

Als Rosa Bachs Chef die BKA-Ermittlerin für ein neuntägiges Seminar anmeldet, um das Trauma ihres letzten katastrophalen Einsatzes zu verarbeiten, will sie sich erst dagegen wehren. Doch als sie erkennt, dass ihr Job auf dem Spiel steht, stimmt sie widerwillig zu. Bald darauf befindet sie sich auf einem Frachtschiff mitten auf dem Meer, völlig abgeschnitten von der Außenwelt. Was zunächst nach erholsamer Ruhe klingt, wird bald zum Albtraum, als nach und nach andere Teilnehmer und auch Crewmitglieder verschwinden. Schließlich wird eine brutal zugerichtete Leiche gefunden und Rosa muss erkennen, dass ein Mörder mit ihnen an Bord ist. Sie ist gezwungen, wieder zu ermitteln, doch die Zeit arbeitet gegen sie und jeder der Seminar-Teilnehmer scheint etwas zu verbergen. Ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel beginnt, in dem sich Rosa den Schrecken ihrer Vergangenheit stellen muss, bevor es zu spät ist …
Quelle: Digital Publishers

Meine Meinung

Marco Hasenkopfs Thriller „Der blinde Passagier“ beginnt mit einer außergewöhnlichen Prämisse: Die BKA-Ermittlerin Rosa Bach, traumatisiert von einem vergangenen Einsatz, wird von ihrem Chef zu einem neuntägigen Coaching-Seminar auf einem Frachtschiff geschickt. Was als Gelegenheit zur Erholung und zur Bewältigung ihrer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) gedacht war, entpuppt sich schnell als tödliche Falle.

Mitten auf hoher See, abgeschnitten von der Außenwelt, verschwindet nach und nach ein Seminarteilnehmer und Crewmitglied nach dem anderen, bis schließlich die erste Leiche gefunden wird. Schnell wird klar, dass ein Mörder unter ihnen ist. Rosa Bach sieht sich gezwungen, trotz ihres Traumas wieder in ihre Rolle als Ermittlerin zu schlüpfen, doch die Zeit läuft gegen sie. Jeder an Bord scheint etwas zu verbergen, und die Spannungen steigen, während das Schiff gleichzeitig von einem heftigen Unwetter heimgesucht wird, das die Situation noch weiter verschärft.

Sprecher

Sebastian Fuchs, der das Hörbuch liest, überzeugt größtenteils mit seiner angenehmen Stimme, die der spannungsgeladenen Atmosphäre des Thrillers gerecht wird. Allerdings empfand ich die vielen unterschiedlichen Stimmen und Akzente, die er für die verschiedenen Charaktere nutzt, als eher unnatürlich. Diese klangen oft erzwungen und brachen für mich den Fluss der Erzählung, was den Hörgenuss leicht beeinträchtigte.

Misstrauen, Meuterei und Mord

Der Thriller entfaltet sich an Bord des Frachtschiffs, wo das Seminar schnell in einen Albtraum aus Misstrauen, Meuterei und Mord umschlägt. Die Teilnehmer – eine bunte Mischung unterschiedlichster Charaktere, alle mit ihren eigenen Belastungen und Geheimnissen – werden von Rosa Bach kritisch beobachtet, während die Bedrohung um sie herum zunimmt. Der exzentrische Coach und seine esoterisch verklärte Assistentin tragen ebenfalls zur angespannten Stimmung bei. Jeder scheint ein Verdächtiger zu sein, und es ist unklar, ob der Täter ein Teilnehmer, ein Crewmitglied oder sogar der Coach selbst ist.
Eine drohende Meuterei erfasst die Crew, als das Schiff immer weiter dem Unwetter ausgeliefert ist es Uneinigkeit gibt, wie man die kritische Situation an Bord angehen sollte.

Während die äußere Gefahr durch den Mörder und das tobende Unwetter zunimmt, kämpft Rosa auch mit ihren inneren Dämonen. Der Tod einer Kollegin, für den sie sich selbst die Schuld gibt, verfolgt sie unaufhörlich. Ihr innerer Kampf spiegelt sich in der düsteren, kalten und klaustrophobischen Atmosphäre des Schiffs wider – ein schwimmendes Gefängnis, in dem jede falsche Bewegung tödlich enden könnte. Selbst an ihrer eigenen Psyche und ihrem eigenen Verstand scheint Rosa Bach zu zweifeln. Haben ihre Dämonen sie besiegt und einen Teil von ihr abgespalten, der auf Rache und Mord aus ist?
Trotz ihrer traumatischen Vergangenheit zeigt Rosa jedoch, dass sie eine fähige Ermittlerin ist, die in der Lage ist, die verzwickte Lage an Bord zu meistern.

Die Beziehungen unter den Charakteren ist ganz vielfältig gelagert. Manche sind nur Kollegen, unter anderen herrscht ganz offene Feinseligkeit und wieder andere haben sich in romantisch oder körperlichen Beziehungen verstickt. Hier auf dem offenen Ozean, wo sie es zu aller Letzt erwartet hat ergreift Rosa Bach der Hauch von Zuneigung, als sie mit dem ersten Offizier des Schiffs zusammenarbeitet.

Spannung

„Der blinde Passagier“ hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut und lässt kaum Raum zum Durchatmen. Besonders beeindruckt hat mich die Protagonistin Rosa Bach. Sie ist kein perfekter, übermenschlicher Charakter, sondern eine Frau, die mit ihren eigenen Dämonen ringt und trotzdem versucht, ihre Aufgabe zu erfüllen. Diese Facetten macht sie zu einer glaubwürdigen und sympathischen Hauptfigur.

Ein Kritikpunkt bleibt allerdings die Rahmenhandlung an Land. Diese wirkt im Vergleich zur Hauptgeschichte schwächer und hätte entweder weiter ausgebaut oder komplett weggelassen werden können. Trotz dieses Mankos gelingt es dem Buch, eine fesselnde und düstere Atmosphäre zu schaffen, die den Leser bis zur letzten Seite in ihren Bann zieht.

Fazit

„Der blinde Passagier“ ist ein spannender Thriller, der in einem einzigartigen Setting spielt – einem Frachtschiff fernab der Zivilisation. Die isolierte, bedrohliche Atmosphäre und die unterschiedlichen Charaktere tragen wesentlich zur Tiefe der Geschichte bei. Obwohl die Rahmenhandlung nicht ganz überzeugt, tut dies der Spannung keinen Abbruch. Wer düstere, psychologisch dichte Thriller mag, wird mit diesem Buch bestens bedient.

Buchdetails:

“Der blinde Passagier” von Marco Hasenkopf
dp audiobooks – 27.08.2024
Hörbuch ab 9,95 € ca. 13:12 Stunden
Verlag: dp audiobooks→


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2024

Das rezensierte Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar von Digital Publishers zur Verfügung gestellt.

Eine Übersicht meiner Rezensionen findet ihr hier. 🕮

Rezension: “Nebelangst” von Olga Kosmale

In meiner Rezension tauchen wir ein in ein fesselndes Mysterium aus verschwundenen Kindern, einem verfluchten Theaterstück und den Schatten einer düsteren Vergangenheit. Erfahre, warum dieser Thriller nicht nur eine atmosphärische Kulisse bietet, sondern auch mit seiner raffinierten Erzählstruktur und vielschichtigen Handlung punktet.

"Nebelangst" von Olga Kosmale

Inhalt

Eine mysteriöse Mord-Serie am skandinavischen Schärenmeer …
Der packende Thriller für Fans von Ragnar Jónasson und Dark jetzt als Hörbuch!

Inmitten des Schärenmeers verbringt der zwölfjährige Daniel Nygård die Sommerferien auf einer düsteren Insel. Aber ein Mörder geht auf dem Eiland um: Kinder verschwinden spurlos und die Einheimischen leben in Angst. Als Daniel dem Täter durch Zufall auf die Spur kommt, wird er in einen Sog des Bösen gezogen, der sein Leben fortan bestimmt …

Sechsunddreißig Jahre später: Daniels Tochter Lilja will wissen, wie ihr Vater ums Leben kam. Sie entdeckt ein Geheimnis, das die Schrecken der Vergangenheit wieder erweckt und sie erbarmungslos ins Dunkle zieht …

Quelle: dp Audiobooks →

Meine Meinung

Die schaurige Kulisse des skandinavischen Schärenmeers bildet den düsteren Hintergrund für den Thriller “Nebelangst” von Olga Kosmale. Die Erzählung beginnt mit den Sommerferien des zwölfjährigen Daniel Nygård im Ferienhaus der Familie. Doch diese Idylle der Sommerferien wird von einer rätselhaften Verbrechensserie überschattet, bei der Kinder spurlos verschwinden und sich Furcht und Skepsis breit machen. Wer ist für die Entführungen verantwortlich? Wem kann man trauen? Wer ist als nächstes dran?

Die Faszination des Romans liegt nicht nur im Spannungsfeld zwischen der malerischen Umgebung und den düsteren Vorkommnissen, sondern auch in der raffinierten Erzählstruktur. Kosmale nutzt geschickt verschiedene Perspektiven, um die Handlung zu entfalten. Daniel erzählt von den Ereignissen in seiner Jugend, während seine Tochter Lilja, 36 Jahre später, versucht, die Geheimnisse um den Tod ihres Vaters zu lüften.

Die Vielschichtigkeit der Handlung beeindruckt. Zwei Zeitebenen, unterschiedliche Verbrechen und mysteriöse Geschehnisse verweben sich zu einem fesselnden Ganzen. In Daniels Jugend verschwinden Kinder, während Jahrzehnte später sein vermeintlicher Selbstmord und ein verfluchtes Theaterstück die Szene beherrschen.

In der Gegenwart folgt Lilja dem Anruft ihrer Schwester, sie braucht sie im Theater. Die Beziehung der Schwestern ist angeknackst und voller Groll und unausgesprochener Konflikte. Nur widerwillig bleibt Lilja und stellt sich ihrer Vergangenheit. Nach und nach stellt Lilja fest, dass es keine beliebige Theatervorstellung sein wird. Das Stück ihres Vaters sorgt für Unruhe. Es kommt zu Vandalismus und Verletzte. Aber wer versucht dem Theaterstück mit allen Mitteln das Ende zu bereiten? Der Thriller stellt die Frage: Wie sind diese Ereignisse miteinander verbunden?

Die atmosphärische Darstellung der schroffen Inseln im Schärenmeer trägt zur Intensität des Romans bei. Der harte Kontrast zwischen idyllischen Sommerferien im Sommerhaus, den tragischen Ereignissen, dem problematischen Elternhaus und Konflikten zwischen den Jugendlichen macht die Geschichte plastisch. Die detaillierte Beschreibung der düsteren Atmosphäre und die beklemmende Stimmung lassen die Leser*innen tief in die Handlung eintauchen. Die Beziehungen zwischen den Handelnden sind facettenreich und von unerwarteten Wendungen geprägt.

Omid-Paul Eftekhari, der Sprecher des Hörbuchs, hat wirklich abgeliefert. Seine angenehme Stimme und die tolle Vertonung tragen dazu bei, dass man förmlich in die Handlung eingesogen wird. Beim Hören stolpert man nicht, sondern taucht nahtlos in die Atmosphäre der Geschichte ein – ein wahrer Genuss für die Ohren.

Fazit

Olga Kosmale versteht es hervorragend, Spannung aufzubauen und Geheimnisse zu hüten. Die Faszination für das Rätselhafte und Unfassbare bleibt bis zum Ende erhalten. Die düstere Färbung der Geschichte und die geschickt gewählten Perspektiven machen “Nebelangst” zu einem Thriller, der Fans von Ragnar Jónasson und Dark gleichermaßen in seinen Bann ziehen wird.

Zu Beginn hat mich das Thema Theater etwas abgeschreckt, aber dann hat mich das Buch sehr positiv überrascht und es war bis zum Ende sehr spannend.

Buchdetails:

“Nebelangst” von Olga Kosmale
dp Audiobooks – 14.12.2022
Taschenbuch 17,95 €
Verlag: dp Audiobooks →


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2023

Das rezensierte Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar von Digital Publishers zur Verfügung gestellt.

Eine Übersicht meiner Rezensionen findet ihr hier.

Rezension: “Eisfieber” von Ken Follett

In meiner Rezension tauchen wir tief in den packenden Ebola-Thriller “Eisfieber” von Ken Follett ein. Erfahre, wie dieser Meister des Spannungsgenres mit atemberaubender Erzählkunst überzeugt.

Madoba-2: ein Virus, tödlicher noch als Ebola. Entsprechend groß ist die Unruhe bei Oxenford Medical, als ein infiziertes Kaninchen aus dem Hochsicherheitslabor verschwindet. Wenige Tage später überfallen maskierte Männer das Labor, erbeuten den Virus. Die Polizei ist wegen eines Schneesturms zur Untätigkeit verdammt, Sicherheitschefin Toni Gallo jedoch nimmt die Verfolgung der Täter auf. Es steht viel auf dem Spiel, und noch ahnt sie nicht, dass der Dieb aus dem engsten Familienkreis des Firmengründers kommt …

Quelle: Lübbe Verlag
https://www.luebbe.de/luebbe-belletris
tik/buecher/thriller/eisfieber/id_6549785

Meine Meinung

Ken Folletts “Eisfieber” ist ein Thriller, der sich mit einer hochaktuellen und furchterregenden Bedrohung auseinandersetzt: der Ebola-Krankheit. Obwohl das Buch schon knappe 20 Jahre auf dem Buckel hat (das Original erschien im Englischen 2004 unter dem Titel “Whiteout“), hat das Buch nichts an seiner Aktualität verloren. Das Buch entführt uns in die gefährliche Welt der biologischen Forschung, in der hochansteckende Krankheitserreger untersucht werden und für Gefahren sorgen können.

Das Setting

Am Abend vor Heiligabend herrscht bei Oxenford Medical, einem schottischen Unternehmen, das an Impfstoffen forscht, höchste Alarmbereitschaft. Antonia “Toni” Gallo, erst kürzlich zur Sicherheitschefin ernannt, ist äußerst ehrgeizig und entschlossen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um potenzielle Gefahren zu beseitigen. Niemand nimmt die Situation ernster als sie selbst, als plötzlich zwei Proben aus einer hochgeheimen Versuchsreihe verschwinden.

Theoretisch könnte es eine harmlose Erklärung für das Verschwinden der Proben geben. Vielleicht hat jemand Mist gebaut und einfach vergessen, die Entnahme ordnungsgemäß zu dokumentieren. Doch Toni ist nicht gewillt, sich auf so einer Spekulation auszuruhen. Jeder Mitarbeiter und Mitarbeiterin, der Zugang zum Hochsicherheitslabor hat, wird kontaktiert, selbst wenn es mitten in der Nacht ist oder sie sich im Urlaub befinden. Letztendlich bleibt nur noch ein Techniker übrig der nicht kontaktiert werden kann.

In seinem Zuhause wird der Techniker aufgefunden, blutend aus Nase und Ohren – Symptome von Ebola. Kurz darauf erliegt er der tödlichen Krankheit. Er hat ein Versuchstier aus dem Labor mitgenommen, raus geschmuggelt und sich letztlich infiziert.

Biosafety Level

Ein zentrales Thema des Buches ist das Arbeiten mit gefährlichen Krankheiten in Hochsicherheitslaboren. Dabei ist “Biosafety Level” das Stichwort was häufig fällt. In der Realität müssen strenge Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass solche Erreger ausbrechen. Dies umfasst die Verwendung spezieller Schutzkleidung, die Einhaltung strenger Protokolle und die Arbeit in isolierten Einrichtungen, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Die Personen müssen sich für ein Biosafety-Level qualifizieren und ständig fortbilden. In “Eisfieber” wird die Brisanz dieser Thematik deutlich, da das Ebola-Virus eine tödliche Gefahr darstellt und Sicherheitslücken in den Laboren schnell in einer Katastrophe ändern können.

Reale Ereignisse

In “Eisfieber” wird ein Ebola-Virus aus einem Sicherheitslabor raus geschmuggelt, um ihn zu verkaufen und damit große Summen zu erwirtschaften. In der Realität ist mir kein Fall bekannt, bei dem ein Virus aus einem Labor für terroristische entwendet wurde. Abgesehen von illegalen Laboren, die Krankheitserreger wie Salmonellen zu terroristischen Zwecken eingesetzt haben (Bhagwan-Kommune, USA 1984).
Dennoch gibt es immer wieder Angriffe mit Krankheitserregern und Labore müssen abgesichert werden um Krankheitserreger weder unabsichtlich durch Kontamination freizusetzen oder durch Diebstahl zu entwenden.

Familiendrama und Charaktere

“Eisfieber” erzählt neben der Gefahr durch das Ebola-Virus und der nervenaufreibenden Jagt nach dem Sicherheitslack ein ganz schönes Familiendrama. Über Weihnachten findet sich die Familie vom Inhaber von Oxenford Medical – Stanley Oxenford – auf seinem Anwesen zusammen um die Tage gemeinsam zu verbringen und Weihnachten zu feiern.

Schnell wird klar, dass es viel Zwietracht, Neid, Geheimnisse und Lügen zwischen den Familienmitgliedern gibt. Erwachsene Kinder die um ihr Erbe bangen, eine Affäre mit einem Schwager, ein abtrünniger Sohn und Jugendliche die rum pubertieren. Und schließlich die Verbindung zwischen Toni und dem Vater der Familie.

Ich bin hin und her gerissen wie weit ich dieses Familiendrama für glaubwürdig halte. Einiges ist sehr überzogen und ist mehr der Geschichte geschuldet, als einer authentischen Familie, in der die Liebe der Eltern über allem steht.

Nichtsdestotrotz funktioniert die Geschichte für mich. Manche Charaktere bleiben etwas oberflächlich, andere hingegen wie Toni, sind schon mit mehr Tiefe geschrieben. Sie ist nicht nur die starke, ehrgeizige Frau sondern auch voller Sorge versagt zu haben und einfühlsam mit Stanley und ihrer aufkeimenden Beziehung. Sie ist ehrlich und nimmt auch die harten Aufgaben in Angriff.

Fazit

“Eisfieber” zählt zweifellos zu meinen persönlichen Favoriten im Schaffen von Ken Follett. Das fesselnde Thema Ebola verleiht der Geschichte eine unheimliche Faszination. Die gnadenlose Jagd nach der Sicherheitslücke und den gestohlenen Proben ist von Beginn bis Ende packend und kurzweilig. Wenngleich einige Charaktere gelegentlich oberflächlich wirken, schmälert dies keineswegs den Gesamteindruck. Wie gewohnt fügt Ken Follett zahlreiche faszinierende Details und fundierte Hintergrundinformationen zum Thema Bio-Labore geschickt in die Geschichte ein. Ein absolut mitreißender Thriller!

Buchdetails:

“Eisfieber” von Ken Follett
Bastei Lübbe – 28.09.2018 (Original 2004)
Taschenbuch 12,99€
Verlag: Lübbe Belletristik →


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2023

Das rezensierte Buch habe ich selber erworben.

Eine Übersicht meiner Rezensionen findet ihr hier.

“Die Chemie des Todes” – die Serie zum Buch

Simon Beckett hat mit “Chemie des Todes” und den Fortsetzungen eine Kult-Reihe geschaffen, die jedem Thriller Fan ein Begriff ist.

Den Erfolg der Bücher hat Paramount+ jetzt aufgegriffen und die Bücher als Serie umgesetzt.

Die Serie ist hochwertig produziert, gut besetzt, Look und Feeling der Serie ist super. Es gibt lange Einstellungen, schöne Bilder und die gewohnt düstere englische Atmosphäre der Bücher.

Die Chemie des Todes - Simon Beckett

Aufbau der Serie

Was mich jedoch überrascht hat war der Aufbau der Serie, so entsprechen (soweit ich die Serie geschaut habe) zwei Episoden jeweils einem Band der Reihe. Da der Titel der Serie dem ersten Band der Reihe entspricht, bin ich in meiner Unwissenheit davon ausgegangen, dass eine Staffel einem Buch entspricht. Das sollte man vorher wissen. Aber gut, das ist in Ordnung und vom Umfang völlig gerechtfertigt ein Buch in Spielfilmlänge zu erzählen.

Ich persönlich bin immer etwas zwiegespalten wenn eine Buchvorlage in epischer Länge in 10-12 Episoden verfilmt wird. Zum einen möchte ich die Buchvorlage möglichst Detailgetreu erzählt bekommen, aber auf der anderen Seite besitzt das Medium Film bzw. Serie ganz andere Möglichkeiten. So ist weniger der Fantasie des Zuschauers überlassen, doch können viele Sachverhalte auch wesentlich zügiger – mit einer Geste, einem Blick, einem Detail – rübergebracht werden. Für “Chemie des Todes” finde ich die zwei Episoden pro Buch, also Spielfilmlänge, ein gelungenes Format.

Differenzen

Es gibt einige Differenzen zu den Büchern, die für mich erzählerisch jedoch nur wenig Sinn machen. Zum einen wird David Hunter viel emotionaler dargestellt, als in den Büchern. Ja, er trauert um seine Familie und hat das – glaubwürdiger Weise – noch nicht überwunden. Er steckt in einem Trauma, was seinen Leben fest im Griff hat, doch in der Serie wird das unendlich aufgepustet und lenkt von der eigentlichen Handlung ab. Es gibt immer wieder Einstellungen in denen David mit roten Augen und in Gedanken versunken dargestellt wird, doch hat man als Zuschauer auch beim zweiten oder dritten Mal verstanden was in David vorgeht. Kurzgesagt: Es ist leider etwas langatmig.

Fazit

Als Leserin der Bücher vermisse ich einiges an der Serie und auf der anderen Seite wundere ich mich über Änderungen in der Handlung. Wenn man sich jedoch auf die Serie einlässt, werden die Fälle in guter Besetzung und angenehmer Geschwindigkeit erzählt. Nur Davids Charakter in der Serie wird mir eindeutig zu gefangen in seiner Trauer gezeigt (möglicherweise ändert sich das im Laufe der Serie ja noch).

Hier gibt es mein Short Review, zu Band 5: “Totenfang” → und hier eine Übersicht aller meiner Rezensionen und Short Reviews →

3 von 5 Aliens für: “Chemie des Todes” auf Paramount +.