Schlagwort: Romance

Rezension: “Lost in Fire” von Rose Bloom

Erfahrt in meiner Rezension, ob “Lost in Fire” von Rose Bloom den Spice liefert, den es verspricht. 😎

Rezension: "Lost in Fire" von Rose Bloom

Inhalt

Spiele niemals ein Spiel, dessen Regeln du nicht beherrschst …
Die Dark Romance von Rose Bloom als Hörbuch
Cole Craft hat genauso viele Geheimnisse in seinem Leben wie Geld auf dem Konto.
Und das ist okay, denn ich möchte keines von ihnen wirklich wissen. Ich möchte nur eines von ihm.
Die Erfüllung meines tiefsten, dunkelsten Verlangens, das schon so lange in mir wütet, wie ich Dates mit Männern habe. Die Dunkelheit, die mich so lange angezogen hat, umgibt Cole wie ein gut sitzender Mantel, und ich fühle mich in seiner Gegenwart wie ein Taucher, der auf die Tiefe zu schwimmt, obwohl er weiß, dass er dort nicht mehr sehen kann. Oder atmen. Aber genau das ist es, was ich will. Und brauche.
Cole ist dafür genau der richtige Mann. Eiskalt. Dominant. Und so unglaublich heiß.
Bis ich plötzlich vor einem Problem stehe, das ich jahrelang verdrängt habe, und es nun um viel mehr geht als unser sinnliches Spiel.
Auf einmal brauche ich Coles Dunkelheit nicht nur für meine Lust. Ich brauche sie, um den Tod davon abzuhalten, mich erneut verschlingen zu wollen.

Quelle: Digital Publishers

Meine Meinung

Bekanntes Muster, wenig Überraschung

Dark Romance mit dominantem Millionär, Vertrag auf Zeit, keine Gefühle – Klingt bekannt? Genau das ist “Lost in Fire”. Wer “50 Shades of Grey” oder ähnliche Bücher gelesen hat, bekommt hier eine weitere Version des altbekannten Konzepts: Eine erfolgreiche Frau mit spicy Vorlieben trifft auf einen reichen, gefährlichen Mann mit fraglicher Berufswahl. Grenzen werden ausgetestet, Leidenschaft entflammt, und natürlich bleibt es nicht bei der rein körperlichen Anziehung.

Eve und Cole – blasse Charaktere mit vorhersehbarer Dynamik

Eve ist eine ehrgeizige, erfolgreiche Anwältin – und das ist der einzige Aspekt an ihr, der wirklich interessant ist. Doch sobald Cole ins Spiel kommt, verliert sie jegliche Tiefe. Trotz ihrer Stärke, die sie tagtäglich unter Beweis stellt, wird sie von ihm völlig eingelullt, bis von ihrer Eigenständigkeit nicht mehr viel übrig bleibt. Cole mutiert schnell zu ihrem Beschützer.

Cole ist das übliche Dark-Romance-Bild eines Mannes: Dominant, unnahbar, reich, erfolgreich, mächtig und mit Verbindungen zur Unterwelt, die man lieber nicht hinterfragt. Ob Drogenhandel, Auftragskiller oder andere zwielichtige Geschäfte – sein Geld stammt aus dunklen und sehr illegalen Quellen, was das Buch andeutet, aber nicht tiefer thematisiert. Doch abgesehen von seinem Vermögen hat er wenig, was in der Realität wirklich anziehend wäre. Wäre er nicht reich und mächtig, würde sein Charakter allein ausreichen, um Eve anzuziehen? Fraglich.

Dark-Romance-Popcorn-Hörerlebnis

Der Plot folgt der üblichen Formel: Ein Vertrag auf Zeit, keine romantischen Gefühle – bis sie sich doch verlieben. Spätestens als der “überraschende” Plottwist kommt, ist klar, dass die Geschichte genau in die Richtung geht, die man von Anfang an erwartet hat. Die vermeintliche Spannung und Dramatik dienen nur dazu, den altbekannten Ablauf zu verpacken.

Aber schieben wir die Realität beiseite, denn schließlich sind wir in einem fiktiven Dark-Romance-Roman, und Dark-Romance steht dafür Tabus zu sezieren und eine moralisch fragwürdige Szenarien zu kosten. Man begibt sich gedanklich in eine Rolle die man in der Realität moralisch ablehnen würde. So ist auch Cole eine Person die man in der Realität beängstigend bis abstoßend finden würde. Aber in diesem Szenario kann man sich dem hingeben. Und so ist es auch in “Lost in Fire” – Popcorn-Hörerlebnis, leider ohne neuen Aspekt.

Fazit: Viel Hitze, wenig Neues

Lost in Fire” ist das, was es verspricht: Spicy. Wer nach einer kurzweiligen, Dark-Romance-Geschichte auf Popcorn-Kino Niveau sucht, wird auf seine Kosten kommen. Aber wer etwas Neues, Überraschendes oder Charaktere mit Tiefe erwartet, wird enttäuscht.

Für mich war das Buch leider etwas enttäuschend, weil es nichts bietet, was nicht schon in unzähligen anderen Romanen dieses Genres erzählt wurde. Viel Geld und viel Drama allein machen eine Geschichte nicht spannend.

Dennoch liefert die Geschichte das was sie verspricht: Eine dramatische Geschichte, brisante Machenschaften, eine dunkle Romance, Tabus und Spice.

Buchdetails:

Rezension zu “Lost in Fire” von Rose Bloom
dp audiobooks – 10.03.2025
Hörbuch 9,95€ , 7h 58m
Verlag: dp audiobooks


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2025

Das rezensierte Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar von Digital Publishers zur Verfügung gestellt.

Eine Übersicht meiner Rezensionen findet ihr hier. 🕮

Rezension: “The Games Gods Play” von Abigail Owen

Erfahrt in meiner Rezension zu “The Games Gods Play” warum Lyra eine wahre Kämpferin ist und die griechische Mythologie eingebettet in ein modernes Setting einen Nerv trifft.

Rezension: "The Games God Play" von Abigail Owen

Inhalt

Lyra hätte nie gedacht, dass ausgerechnet sie für die Crucible-Spiele ausgewählt werden könnte, bei denen die zwölf Gottheiten des Pantheons um die Vorherrschaft kämpfen. Doch ausgerechnet Hades, der geheimnisvolle Gott der Schatten und der Unterwelt, beruft sie als seine Championesse. Schon gar nicht hätte Lyra erwartet, dass Hades so … sexy ist. Tatsächlich entsteht zwischen den beiden eine unbestreitbare Nähe, je länger die Spiele andauern und je öfter Hades die Regeln für sie bricht. Denn Hades spielt aus ganz eigenen Motiven – und die könnten für Lyra in mehrfacher Hinsicht gefährlich werden …
Quelle: DTV

Meine Meinung

The Games Gods Play ist der Auftakt einer neuen Trilogie, die Abenteuer, Mythologie und einen Hauch von düsterer Romance miteinander verbindet. Das Besondere: Die Geschichte spielt nicht in der Vergangenheit, sondern in der modernen Welt – einer Welt, in der die griechischen Götter tatsächlich existieren und über die Welt herrschen.

Ich bin mit den Sagen von Odysseus und den Geschichten der griechischen Mythologie aufgewachsen, und das Buch hat da definitiv einen Nerv getroffen. Die Götter sind nicht nur allmächtige Wesen, sondern auch eine Art dekadente High Society: machtversessen, manipulativ, gefährlich. Hades regiert tatsächlich die Unterwelt, Zeus ein unberechenbarer Herrscher – und mittendrin: Lyra, die Hauptfigur, die nichts mit den Spielen der Götter zu tun haben will, aber direkt mitten hinein gezogen wird.

Das Crucible – Kampf um Leben und Tod

Das Herzstück des Buches ist das Crucible, ein brutales Turnier, bei dem die Götter Champions ernennen, um für sie um die Herrschaft des Olymps zu kämpfen. Jede Runde wird von einem anderen Gott, einer anderen Göttin bestimmt, und die Prüfungen sind so kreativ wie tödlich. Die griechische Mythologie ist durchzogen von solchen Aufgaben und Prüfungen wie die 12 Aufgaben des Herakles. Kämpfe gegen Minotauren, Skandale und Liebeleien waren sehr beliebt bei den alten Griechen.

Lyra wird gegen ihren Willen zur Championesse von Hades. Und damit beginnt für sie nicht nur ein Kampf ums Überleben, sondern auch ein innerer Konflikt: Kann sie Hades vertrauen? Oder nutzt er sie nur für seine eigenen Zwecke? Er gibt sich zunächst distanziert, aber da ist auch diese andere Seite, die Lyra nur selten zu sehen bekommt. Doch am Ende bleibt die Frage: Ist er wirklich anders als die anderen Götter?

Romance: Zwischen Fluch und Machtgefälle

Wer Romance sucht kommt in “The Games Gods Play” definitiv auf seine Kosten – und sie kommt mit einer ordentlichen Portion Drama. Lyra trägt einen Fluch, der es unmöglich macht, dass sie geliebt wird. Ihr ganzes Leben lang hat sie sich deswegen zurückgezogen, niemandem vertraut, sich nicht geöffnet keine Freundschaften oder gar Liebesbeziehungen riskiert. Und jetzt ist da Hades. Kann es sein dass der Fluch nicht für Götter gilt und Hades ihr nahe kommen kann? Oder ist alles nur Einbildung, ausgelöst durch die Extremsituation, in der sie sich befindet?

Die Dynamik zwischen den beiden ist spannend, aber auch problematisch – denn das Machtgefälle zwischen einer Sterblichen Diebin und einem Gott ist riesig. Die Autorin schafft es jedoch, die Balance zu halten und nicht das Gefühl aufkommen zu lassen, dass Lyra völlig ausgeliefert und ausgenutzt ist. Es gibt kitschige Momente, aber auch viele Zweifel, was das Ganze realistischer macht.

Abenteuer & Mythologie: Ein echtes Highlight

Was mir wirklich gefallen hat: Die Herausforderungen im Crucible treffen genau den Mythologie-Nerv. Die Prüfungen sind kreativ, gefährlich und fordern Lyra auf jeder Ebene heraus. Es gibt brutale Kämpfe, körperliche Strapazen, Rätsel – und das alles in einer Welt, in der alle Mythos real sind.

Cover und Farbschnitt

Das Cover finde ich wunderschön gestaltet, sehr dynamische und lebhafte Farben. Ganz in Gold und blau gehalten. Zwei gekreuzte Streitäxte sind Symbol für den Kampf in dem Lyra sich wieder findet. Das Cover ist über und über mit Symbolen der Mythologie übersäht: Der Dreizack von Poseidon, Zeus Blitz, Apollos Leier, und im Zentrum Hades Zepter. Aber vor allem der Farbschnitt ist ein echter Hingucker! Ein sehr detailreich und liebevoll gestaltetes Buch was im Regal ein echter Hingucker ist.

Fazit

Die Mischung aus Mythologie, Abenteuer und Romance funktioniert sehr gut. Das Machtgefälle zwischen Lyra und Hades bleibt ein kritischer Punkt, aber die Autorin weiß, wie sie die Spannung hochhält und Lyra zu einer starten Protagonistin macht, die Hades Charakterlich in nichts nachsteht. Die Challenges sind spannend, die Götter herrlich überheblich und das Setting einfach cool. Ich bin gespannt, wie es im nächsten Band weitergeht!

Buchdetails:

“The Games Gods Play – Schattenverführt” von Abigail Owen
DTV – 17.10.2024
Klappenbroschur 29,00 € – 704 Seiten
Verlagsseite


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2025

Das rezensierte Buch habe ich selber erworben.

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Jahresrückblick 2024

Mein Bücherjahr 2024 begann eher schleppend. Im ersten Quartal habe ich kaum etwas gelesen. Ab dem Frühjahr und Sommer kam die Motivation zurück, und ich habe wieder richtig Freude am Lesen gefunden.

In diesem Jahr habe ich einige neue Autor:innen für mich entdeckt, darunter Marc-Uwe Kling und Abigail Owen. Gleichzeitig griff ich auch zu Werken von altbekannten und geliebten Autor:innen wie Stephen King, Frank Schätzing, Rebekah Stoke sowie dem Autorenduo Preston & Child.

Natürlich dürfen in keinem Jahr Sci-Fi-Bücher fehlen. Dazu zählen “Die letzte Astronautin” von David Wellington, “Drift” von Ralph Edenhofer und Joshua Tree sowie “Luna” von Philip P. Peterson.

Einige meiner Rereads standen ebenfalls auf dem Plan – Werke, die mir besonders am Herzen liegen oder die ich mit einem neuen Blickwinkel erneut betrachten wollte. Manche dieser Rereads haben sich wieder als wahre Goldstücke erwiesen, wie “Ich bin viele” (Band 1) von Dennis E. Taylor und “Brennen muss Salem” von Stephen King. Andere sehe ich heute wesentlich kritischer, darunter “Beautiful Disaster” von Jamie McGuire.

Ich habe auch endlich wieder ein echtes Fantasy-Buch gelesen: “Der Name des Windes” von Patrick Rothfuss. Es war ein tolles Erlebnis!

Spannende Thriller gehörten besonders im Winter zu meinem Leserepertoire. Hier haben mich “Ihr raffiniertes Spiel” von Ruth Mancini, “Die Frau des Serienkillers” von Alice Hunter und “Patenkind” von Jane E. James in ihren Bann gezogen.

Für mich hat 2024 außergewöhnlich viel (Dark) Romance zu bieten gehabt. Angefangen bei “Biss zum Morgengrauen” von Stephenie Meyer, über das viel diskutierte “Haunting Adeline” von H.D. Carlton, bis hin zu “Beloved Villain” und “Beloved Villain 2” von D.C. Odesza – es war eine aufregende – aber auch zwiegespaltene – Reise durch dieses Genre.

Was ich hingegen kaum gelesen habe, waren Non-Fiction-Bücher zu Wissenschaft oder persönlicher Entwicklung. Zu den wenigen Ausnahmen zählen “Inside SEK” von Kuni und “Der Einsatz meines Lebens” von Thomas Käsböhrer.

Meine Highlights

In diesem Jahr gab es kein Buch, das extrem herausgestochen und mich nachhaltig beeindruckt hat, wie es in früheren Jahren der Fall war. Rereads nehme ich hier bewusst aus, da sie bereits in anderen Jahren meine Favoriten waren.

Trotzdem möchte ich zwei Highlights hervorheben:

“VIEWS” von Marc-Uwe Kling (Roman/Thriller): Die KI-Thematik ist hochaktuell, und ich fand das Szenario aus Sicht der Polizei und Ermittlungsbehörden unglaublich spannend. Marc-Uwe Kling zeigt sowohl das kriminelle Potenzial als auch die Chancen von KI bei der Aufklärung von Fällen auf. Besonders gelungen fand ich, wie die Protagonistin an das Thema KI herangeführt wurde, was auch die Leser:innen gut abholt.

“The Games Gods Play” von Abigail Owen: Die moderne Welt wird von griechischen Göttern regiert, die Lust auf ein Spiel haben. Die Mischung aus moderner Welt und Mythologie fand ich ebenso faszinierend wie die gelungene Umsetzung der Prämisse. Nichts für schwache Nerven!

    Mein Lowlight

    Nach längerer Überlegung habe ich “Die Brüder” von Rebekah Stoke als mein Lowlight ausgewählt. Obwohl das Buch unterhaltsam war, wirkte die Geschichte oft unrealistisch überzeichnet, und die Protagonistin verhielt sich teilweise frustrierend naiv. Ich habe das Hörbuch in mehreren Etappen gehört, aber es konnte mich nicht wirklich fesseln.

    Trotz einiger Höhen und Tiefen war 2024 ein abwechslungsreiches und spannendes Lesejahr. Ich freue mich schon auf die Geschichten, die 2025 bereithält! Ich nehme mir definitiv vor wieder mehr Non-Fiction (insbesondere Populärwissenschaftliche Bücher) zu lesen und weniger (Dark) Romance.

    Rezension: “Im Bann des Wikingers – Begehren des Kriegers” von Mariah Stone

    In meiner Rezension zu “Im Bann des Wikingers – Begehren des Kriegers” erfahrt ihr warum es deutliche Ähnlichkeiten zum Bestseller “Outlander” von Diana Gabaldon gibt, aber auch vieles was sich davon abhebt. Taucht ein in die Leidenschaftliche Welt von Cathy und Andor.

    "Im Bann des Wikingers - Begehren des Kriegers" von Mariah Stone

    Inhalt

    Verzehrendes Verlangen, schmerzhafte Erinnerungen – und die Hoffnung auf eine zweite Chance
    USA, 2019. Seit einem Jahr kämpft die vegane Yogalehrerin Cathy darum, dass ihr Verlobter aus dem Koma erwacht. Nun sollen die lebenserhaltenden Geräte abgeschaltet werden. Sie möchte es verhindern, gerät jedoch in einen Strudel der Zeit und kommt im Mittelalter zu sich. Inmitten einer Schlacht. Unvermittelt steht sie einem wortkargen Krieger gegenüber – einem Wikinger, der ihrem Verlobten verblüffend gleicht. Er entfacht in ihr eine brennende Leidenschaft, und Cathy muss sich entscheiden, für wen ihr Herz schlägt.
    Königreich Wessex, 878. Andor Thornsson quälen schwere Schuldgefühle. Er flieht vor seiner Vergangenheit, indem er sein Leben ständig aufs Spiel setzt. Während eines verhängnisvollen Gefechts rettet eine kurvige Unbekannte sein Leben. Sie behauptet, aus der Zukunft und seine Verlobte zu sein. Andor zweifelt an ihrem Verstand. Und an seinem.
    Denn wie sonst ist es möglich, dass er zustimmt, der viel zu redseligen und viel zu verführerischen Cathy bei der Rückkehr in ihre Zeit zu helfen?
    Quelle: Mariah Stone →

    Meine Meinung

    „Begehren des Kriegers“ von Mariah Stone bietet eine spannende Mischung aus Zeitreise-Romantik und Wikinger-Setting. Die Handlung erinnert ein wenig an „Outlander“: Cathy, die Protagonistin, reist durch die Zeit und begegnet einem Krieger, der ihrem Partner aus der Zukunft verblüffend ähnlich sieht. Während sie in die Vergangenheit katapultiert wird, ist sie hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, zu ihrem Mann in der Zukunft zurückzukehren, und den aufkeimenden Gefühlen für Andor, den Mann aus der Vergangenheit.

    Vergleich zu „Outlander“

    Wie in „Outlander“ nutzt Cathy ihr modernes Wissen, um sich in der fremden Welt zu behaupten und sich einen Platz zu erkämpfen. Dabei übernimmt sie die Rolle der „Retterin“, indem sie den verletzten Krieger Andor pflegt und sich dadurch bei den Wikingern Respekt verschafft. Doch während die Grundzüge der Geschichte ähnlich erscheinen, gibt es auch Unterschiede. Die Zeit, in die Cathy reist, ist viel weiter zurück als bei „Outlander“ – in das England der Wikingerzeit, etwa vor 1000 Jahren. Zudem ist die Beziehung zu ihrem Partner in der Zukunft weniger konkret: Er liegt im Koma, und es ist unklar, ob es überhaupt eine Zukunft mit ihm gibt.

    Charaktere und Beziehungen

    Cathy ist eine moderne, selbstbewusste Frau, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Ihre physische Stärke spielt dabei eine zentrale Rolle: Sie ist größer und muskulöser als das heutige Schönheitsideal vorgibt. Andor hingegen, ein Wikingerkrieger, bewundert genau diese Stärke. Für ihn passt Cathy perfekt in seine Welt, denn in einer Zeit, in der Stärke und Kampfgeist hochgeschätzt werden, ist sie nicht nur attraktiv, sondern eine gleichwertige Partnerin. Diese Idee, dass körperliche Stärke und Schönheit zusammengehören, war damals relevant und ist auch heute wieder ein Thema – man denke nur an die aktuellen Trends im Sport, wo starke, athletische Frauen, wie Bodybuilderinnen und Sportlerinnen, das Ideal von Schönheit und Leistung verkörpern.

    Das Zusammenspiel von Cathy und Andor

    Cathy und Andor durchleben jedoch viele Konflikte, die vor allem durch mangelnde Aufrichtigkeit und Kommunikationsprobleme verstärkt werden. Cathy möchte ständig über ihre Gefühle sprechen, was einerseits bewundernswert ist, weil sie ihre Emotionen ernst nimmt und für ihre Bedürfnisse einsteht. Andererseits wirkt es manchmal etwas penetrant, vor allem, da Andor nicht der Typ ist, der über seine Gefühle reden möchte. Auch er verhält sich widersprüchlich: Obwohl er Cathy begehrt und immer wieder Nähe sucht, bleibt er emotional auf Distanz. Dieses Muster zieht sich durch viele Kapitel, was auf Dauer ermüdend sein kann.

    Die Dynamik zwischen Cathy und Andor wirkt wie ein Abbild moderner Beziehungsprobleme: Sie möchte Klarheit und Beständigkeit, er meidet ernste Gespräche und genießt die körperliche Anziehung. Beide Figuren zeigen klassische Klischees, die die Entwicklung der Geschichte zwar verständlich, aber auch vorhersehbar machen. Dennoch gibt es emotionale Momente, in denen die Anziehung und das Verlangen zwischen den beiden deutlich spürbar sind.

    Kritikpunkte und Stärken

    Einer der Schwachpunkte des Buches ist, dass die Geschichte oft auf den inneren Monologen und Emotionen der Charaktere basiert, während die Handlung in den Hintergrund tritt. Zudem sind einige Details – wie beispielsweise der Umgang mit Asphalt in der Wikingerzeit – ein wenig irritierend und könnten für Leser, die historisch akkurate Romane bevorzugen, störend wirken.

    Dennoch bietet „Begehren des Kriegers“ eine emotionale Liebesgeschichte, die durchaus berührt, wenn man über einige Klischees hinwegsehen kann. Die innere Stärke von Cathy und ihr Wille, sich in dieser neuen Welt zu behaupten, passen wunderbar in die Zeit der Krieger. Ihre körperliche Stärke, die in der modernen Zeit vielleicht nicht als typisches Schönheitsideal angesehen wird, ist in der Wikingerzeit ein klarer Vorteil – und diese Sichtweise wird auch heute wieder stärker betont, wenn man sich aktuelle Trends in der Fitnesswelt ansieht.

    Fazit

    „Begehren des Kriegers“ ist ein unterhaltsamer Zeitreise-Roman, der vor allem Fans von romantischen Geschichten ansprechen wird. Die emotionale Entwicklung zwischen Cathy und Andor steht im Mittelpunkt, während die äußere Handlung eher eine untergeordnete Rolle spielt. Trotz einiger Klischees und vorhersehbarer Momente bekommt man hier eine gefühlvolle Liebesgeschichte geboten. Besonders positiv fällt auf, wie Cathys Stärke und Selbstbewusstsein in einer historisch passenden Weise dargestellt werden, was eine schöne Botschaft über Körperideale und den Wert von Stärke vermittelt. Wer über einige historische Ungenauigkeiten hinwegsehen kann, wird an diesem Buch sicher Freude haben.

    Buchdetails:

    “Im Bann des Wikingers – Begehren des Kriegers” von Mariah Stone (Band 2 – Reihe: “Im Bann des Wikingers”)
    Stone Publishing – 07.11.2022
    eBook ab 4,99 € – 274 Seiten
    Mehr Infos auf der Homepage der Autorin


    Hinweise

    Rezension: ©alienicious 2024

    Das rezensierte Buch habe ich selber erworben.

    Eine Übersicht meiner Rezensionen findet ihr hier. 🕮