Monat: August 2024

Rezension: “Tagebuch der Apokalypse” von J.L. Bourne

In meiner Rezension zu “Tagebuch der Apokalypse” von J.L. Bourne erfahrt ihr, wie das einzigartige Tagebuch-Format und die spannende Atmosphäre dieses Zombie-Thrillers euch von der ersten Seite an in seinen Bann ziehen werden. Diesmal in meiner Rezension ein Buch was schon knappe 20 Jahre auf dem Buckel hat.

"Tagebuch der Apokalypse" von J.L. Bourne

Inhalt

An alle Überlebenden! Dies ist das handgeschriebene Tagebuch eines Mannes, der durch die zerstörten Städte streift – auf der Flucht vor dem Grauen, das über die Menschheit gekommen ist. Eine weltumspannende Epidemie hat den Großteil der Erdbevölkerung in blutrünstige Untote verwandelt, die – getrieben von ihrem Hunger auf Menschenfleisch – Jagd auf die wenigen Überlebenden machen. Als sämtliche Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie scheitern und selbst Atombomben keine effektive Lösung im Kampf gegen die Zombiehorden darstellen, verbarrikadiert sich ein kleines Grüppchen Überlebender in einem verlassenen Bunker. Obwohl hoffnungslos unterlegen, haben sie sich einem Ziel verschworen: Überleben! Doch schon bald sind die Untoten nicht mehr ihr einziges Problem…
Quelle: Audible

Meine Meinung

J.L. Bournes “Tagebuch der Apokalypse” entführt mich als Leserin in eine düstere Welt, in der die Gesellschaft und gewohnte Strukturen zusammenbrechen und der Überlebenskampf beginnt. Durch die Tagebuchform bietet dieser Zombie-Thriller eine packende Perspektive auf die herannahende Apokalypse.

Der Roman folgt dem unbekannten Verfasser eines Tagebuchs, der auf seinem abgelegenen Grundstück lebt. er ist Soldat und aktuell auf Heimaturlaub. Als in den Nachrichten von einer mysteriösen grippeartigen Krankheit berichtet wird, die sich von China in die USA ausbreitet, erkennt er schnell die bedrohlichen Anzeichen einer bevorstehenden Katastrophe. Ohne es explizit auszusprechen, wird bald klar, dass es sich um eine Zombie-Epidemie handelt.

Handlung

Unser Protagonist, dessen Name nie erwähnt wird, beginnt vorsichtshalber, Wasser und Nahrungsmittel zu horten. Er fühlt sich dabei fast wie einer dieser “Prepper”, dieser Weltuntergangsspinner, doch die Realität holt ihn schneller ein, als er es erwartet. Die Zivilisation kollabiert und das gewohnte Leben bricht zusammen. Er trifft die Entscheidung, nicht zu seiner Militäreinheit zurückzukehren – ungewiss, ob diese überhaupt noch existiert. Er ist jetzt Deserteur, aber ist das noch von Bedeutung?

Als die Zombies schließlich auftauchen, rettet er seinen Nachbarn aus einer lebensbedrohlichen Situation, und gemeinsam fliehen sie. Auf ihrer gefährlichen Reise durch die verfallende Welt müssen sie ständig um ihr Überleben kämpfen, sei es durch das Sammeln von Vorräten oder das Entkommen vor den Untoten. Dabei nutzen sie ihre jeweiligen Fähigkeiten, doch die Bedrohungen sind zahlreich und die Situationen oft lebensgefährlich.

Im Laufe der Handlung stoßen sie auf weitere Überlebende, doch es wird schnell klar, dass nicht alle Menschen, die noch leben, freundlich gesinnt sind. Zusammen mit einer bunt zusammengewürfelten Gruppe kämpfen sie sich durch die neue, feindliche Welt, bis ein dramatischer Showdown in einer verlassenen Regierungsanlage den Höhepunkt ihrer Reise markiert.

Tagebuch

Die Entscheidung, die Geschichte in Form eines Tagebuchs zu erzählen, sorgt für eine besondere Nähe zum Protagonisten. Man erfährt nur das, was er bereit ist, preiszugeben, nur seine Perspektive und seine Gedanken, nur das was er wissen kann, wodurch die Spannung und das Gefühl der Isolation intensiviert werden. Trotz fehlender Dialoge wirkt die Handlung lebendig und greifbar. Er berichtet davon was sie planen und was sie schließlich erlebt haben.

Besonders der langsame Beginn, in dem die Seuche ihren Lauf nimmt und der Verfasser vorsichtig versucht, sich auf das Unbekannte vorzubereiten, hat mich sehr gefesselt. Die Art und Weise, wie die Zombies allmählich immer gefährlicher werden, fügt der Geschichte eine weitere Ebene der Bedrohung hinzu.

Obwohl die Grundidee einer Zombie-Apokalypse schon oft erzählt wurde, verleiht J.L. Bourne dem Genre durch die persönliche, introspektive Erzählweise und den Fokus auf den Überlebenskampf eine frische Perspektive. Im Vergleich zu Serien wie “The Walking Dead”, die sich stark auf zwischenmenschliche Dramen konzentrieren, stehen in “Tagebuch der Apokalypse” die Gefühlswelt unseres Protagonisten, die äußeren Gefahren und der Überlebenskampf im Vordergrund. Die sich entwickelnden Gruppendynamiken und die ständige Bedrohung durch Zombies und feindliche Überlebende sorgen für stetige Spannung.

Hintergrund

Interessanterweise begann “Tagebuch der Apokalypse” als Internetgeschichte, bevor es als Buch veröffentlicht wurde. Dass diese packende Geschichte den Sprung vom Web zum gedruckten Roman geschafft hat, spricht für die Qualität der Erzählung. Fans können sich freuen: Es gibt drei weitere Teile, die die Geschichte fortsetzen.

Fazit

“Tagebuch der Apokalypse” ist ein spannender und atmosphärischer Thriller, der durch seine besondere Erzählform und die intensive Schilderung des Überlebenskampfes besticht. Die düstere, beklemmende Atmosphäre und die ständige Bedrohung durch die Untoten machen das Buch zu einem Muss für Zombie-Fans und Liebhaber apokalyptischer Szenarien. Wer nach einer frischen Perspektive auf das Zombie-Genre sucht, sollte diesem Tagebuch unbedingt einen Platz im Bücherregal einräumen.

Buchdetails:

“Tagebuch der Apokalypse” von J.L. Bourne
Audible Hörbuch – 24.11.2011
Hörbuch ab 9,95 € ca. 7:40 Stunden
Verlag: Audible→


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2024

Das rezensierte Hörbuch habe ich selbst erworben.

Eine Übersicht meiner Rezensionen findet ihr hier. 🕮

Rezension: “Drift” von Joshua Tree und Ralph Edenhofer

In meiner Rezension erfahrt ihr alles über “Drift” von Joshua Tree und Ralph Edenhofer – ein One Way Trip ins System: Epislon Eridani.

"Drift" von Joshua Tree und Ralph Edenhofer

Inhalt

Ein Signal aus den Tiefen des Alls. Zwei Schiffe, gestrandet im interstellaren Nichts.
Der Auftakt der fesselnden Science Fiction-Dilogie jetzt auch als Hörbuch!

Im 23. Jahrhundert kämpfen die Vereinten Nationen und das Konsortium, ein Zusammenschluss von Megakonzernen, verbittert um Ressourcen und Einfluss – ein neuer Kalter Krieg, den die UN zu verlieren drohen. Als auf Ganymed ein fremdartiges Signal aus dem Sternsystem Epsilon Eridani abgefangen wird, rüsten beide Machtblöcke eilig Expeditionsschiffe aus, um der Quelle des Signals auf den Grund zu gehen. Entfernung zum Ziel: 10,5 Lichtjahre. Reisedauer: 374 Jahre. Die Schiffe: Erebus und Terror. Als die Crews der konkurrierenden Schiffe nach mehr als zweihundert Jahren aus dem Kälteschlaf geweckt werden, bemerken sie schnell, dass etwas nicht stimmt. Doch ehe sie einer schrecklichen Wahrheit ins Auge blicken, müssen Marigua James von der Terror und Sarit Mendoza von der Erebus schnell feststellen, dass die größte Gefahr in ihrer Mitte schlummert. Warum wurden sie geweckt? Werden sie die Quelle des Signals erreichen, oder wird der Konflikt, der sie seit ihrer Abreise begleitet, ihr Untergang sein?

Quelle: Digital Publishers

Meine Meinung

“Drift” ist ein Sci-Fi-Roman, der uns auf eine epische Reise ins 23. Jahrhundert mitnimmt. Zwei Raumschiffe, Erebus und (inoffiziell genannt) Terror, werden von der Erde zu einem Signal im Sternsystem Epsilon Eridani geschickt. Ihre Mission ist es, die Quelle dieses mysteriösen Signals zu erforschen, aber die Reise ist nicht so einfach, wie es scheint.

Etwas läuft schief

Die Besatzungen der Erebus und der Terror sollen einen Großteil der 374-jährigen Reise im Kälteschlaf verbringen, um die lange Zeit zu überbrücken und bei ihrer Ankunft frisch und einsatzbereit zu sein. Als sie jedoch nach mehr als zweihundert Jahren erwachen, stellen sie schnell fest, dass etwas ernsthaft schiefgelaufen ist. Sie sind noch lange nicht am Ziel und stehen vor unvorhergesehenen Herausforderungen.

Der ursprüngliche Auftrag, das Signal zu untersuchen, gerät bald in den Hintergrund. Stattdessen entwickelt sich ein intensiver Konflikt zwischen den beiden Schiffen und ihren Besatzungen. Einige Besatzungsmitglieder wollen das jeweils andere Schiff zerstören, während andere eine Zusammenarbeit anstreben, um das Geheimnis des Signals zu lüften. Diese inneren Konflikte und der Machtkampf an Bord sind spannend und treiben die Handlung voran.

Es gibt eine Vielzahl von Charakteren, was es manchmal schwer macht, den Überblick zu behalten. Viele Figuren repräsentieren bestimmte Ideologien oder Missionen und erhalten nicht die Tiefe, die man sich wünschen würde. Dennoch gibt es interessante Persönlichkeiten, wie Sarit Mendoza, eine starke und entscheidungsfreudige Frau, die durchaus fähig ist gegen ihren Kapitän zu agieren, um das Beste für die Besatzung und Mission zu erreichen.

Helden der zweiten Reihe

Ein wesentlicher Aspekt des Romans ist, dass es sich bei den Besatzungen der Erebus und Terror nicht um heldenhafte Figuren handelt, die voller Vorfreude auf Ruhm und Ehre zu ihrer Mission aufbrechen, wie beispielsweise die Crew der Apollo 11, oder die Kapitäne der historischen Schiffe, die die Nordwestpassage erkundeten. Stattdessen sind es Persönlichkeiten der zweiten Reihe, die oft persönliche Gründe haben, ihre Freunde und Familienmitglieder zurückzulassen. Ihre Reise ist geprägt von Unsicherheit und dem Wunsch, einem neuen, unbekannten Ziel zu folgen, fernab von allem, was sie jemals kannten.

Erebus und Terror

Die Namen der Schiffe, Erebus und Terror, sind eine Anspielung auf die historischen Schiffe der Franklin-Expedition, die die Nordwestpassage erkundeten und spurlos verschwanden. Diese historische Parallele deutet darauf hin, dass auch die Raumschiffe im Roman vor einer ungewissen Zukunft stehen und möglicherweise ein ähnliches Schicksal erleiden könnten.

Sci-Fi Technik

Die technische Seite des Romans ist faszinierend. Der Einsatz von Kälteschlaf, die langsame Reise mit einem Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit und die technologische Kriegsführung mit Raketen und Hacks sorgen für authentische Sci-Fi-Elemente. Besonders interessant ist der Aspekt, dass die Besatzungen bei ihrer Ankunft feststellen müssen, dass alle Menschen, die sie kannten, längst verstorben sind.

Fazit

Insgesamt ist “Drift” eine spannende Sci-Fi-Geschichte mit vielen interessanten Aspekten, aber es fehlt manchmal an Tiefe und Charakterentwicklung. Die Geschichte entwickelt sich schnell, was dazu führt, dass einige Plot Points etwas vernachlässigt werden. Trotzdem bin ich gespannt, wie sich die Handlung im zweiten Teil der Reihe weiterentwickeln wird.

Buchdetails:

“Drift” von Joshua Tree und Ralph Edenhofer
dp Verlag – 01.03.2024
Hörbuch ab 16,95 € ca. 11:45 Stunden
Verlag: dp Verlag →


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2024

Das rezensierte Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar von Digital Publishers zur Verfügung gestellt.

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