Monat: Juli 2024

Comic Rezension: “Akte X/30 Days of Night” von Niles, Jones, Mandrake

In meiner Rezension zum Crossover Comic zwischen Akte X und 30 Days of Night erfahrt ihr warum ich diesen Comic absolut liebe und warum die 30 Days of Night Vamps nichts mit Edward und co. zutun haben.

"Akte X/30 Days of Night" von Niles, Jones, Mandrake

Inhalt

Gehe nicht gelassen in die gute Nacht. Brenne, rase, wenn das Dunkel sich legt …

Und dies wird bestimmt keine gute Nacht, wenn sich die Dunkelheit über Wainwright, Alaska, legt. Kein Tagesanbruch am Horizont ist in Sicht und das Böse gedeiht in der langen Nacht. Eingefrorene Leichen wurden auf der Spitze eines Eisbergs unheimlich und grotesk angeordnet. Ein Fall für Fox Mulder und Dana Scully, die das sonderbare Ereignis untersuchen.

Dieser Crossover-Comic-Band führt mit AKTE X und 30 DAYS OF NIGHT zwei ikonische Franchises zusammen und lässt die beiden besten Ermittler sonderbarer Fälle gegen eine Horde parasitärer Vampire antreten.

Quelle: Cross Cult Comics

Meine Meinung

Der Stil des Comics hat mich sofort angesprochen. Besonders Scully und Mulder sind äußerst charakteristisch gezeichnet, wie sie in den frühen Staffeln der Serie aussahen. Für mich als großer Akte-X-Fan ist das ein dicker Pluspunkt. Es wäre schade, wenn die beiden Protagonisten sich allzu sehr von ihren Originalen unterscheiden würden. Das Cover und die Gestaltung des Comics sind passend zum Thema sehr düster und unheimlich, mit einigen ziemlich blutigen Szenen. Steve Niles, Adam Jones und Tom Mandrake machen vor grauenhaften und abschreckenden Szenen nicht halt!

Handlung

Der Comic ist ein faszinierender Mix aus Akte X und dem Vampirhorror von 30 Days of Night. Er ist aufgebaut wie ein klassischer Fall für die beiden FBI-Ermittler Scully und Mulder. Diese X-Akte ist gefüllt mit unheimlichen Morden, die im düsteren Winter Alaskas stattfinden. Hinter den Morden steckt eine bedrohliche Vampirsippe, deren Angehörige wenig mit den oft sehr verniedlichten Vampiren der heutigen Literatur gemein haben. Im Gegenteil, sie teilen eher den fiesen Charakter des ursprünglichsten aller Vampire – Dracula. Doch diese Vampire haben es in sich: Während Dracula noch in annähernd menschlicher Gestalt unterwegs ist, wirken die 30-Days-of-Night-Vampire eher wie Raubtiere. Mich persönlich erinnern sie sogar ein wenig an Zombies.

Die Handlung ist genauso blutig und unheimlich, wie ich es von diesem Comic erwartet habe. Die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet. Es wird nicht an Horror, Blut, Action und Grusel gespart, was dem Leser, der Horror mag und erwartet, beste Unterhaltung und Gänsehaut beschert.

Fazit

Ich mag einfach alles an diesem Comic! Das Cover ist spitze gestaltet, die Zeichnungen sind super gemacht und kommen – vollständig in Farbe – sehr gut zur Geltung. Die Geschichte hat stilecht den Akte-X-Charakter und ist gemischt mit dem Horror aus 30 Days of Night. Ich bin rundum glücklich mit dem Comic und kann ihn nur empfehlen! Dies wird sicher nicht mein letzter Comic sein.

Buchdetails:

“Akte X/30 Days of Night” von Adam Jones, Steve Niles und Tom Mandrake
Cross Cult Comics – 25.05.2016
Gebundenes Buch 144 Seiten (nur noch gebraucht erhältlich)
Verlag: Cross Cult Comics →


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2024

Meine Rezension habe ich ursprünglich 2016 veröffentlicht. Dies ist eine überarbeitete Version.

Eine Übersicht meiner Rezensionen findet ihr hier. 🕮

Rezension: “Das Haus der Widerkehr” von Jojo Moyes

Entdecke in meiner Rezension, warum “Das Haus der Wiederkehr” von Jojo Moyes gleichzeitig fasziniert und frustriert – ein Roman voller unerwarteter Brüche, tiefgründiger Charaktere und heftiger Gefühle.

"Das Haus der Wiederkehr" von Jojo Moyes

Inhalt

Die charmante Wiederentdeckung von Bestsellerautorin Jojo Moyes!  Ein kleines Küstenstädtchen in den 1950er Jahren, zwei Schwestern, eine tragische Liebe, die bis in die Gegenwart wirkt.

Lottie und Celia sind in dem Küstenstädtchen Merham wie Schwestern aufgewachsen. Während Celia gegen die Enge der Kleinstadt aufbegehrt, liebt Lottie den idyllischen Ort und vor allem das Meer. Besonders fasziniert sie ein prächtiges Art-déco-Haus direkt am Strand, in dem eine bunte Gruppe von Künstlern lebt.
Gemeinsam tauchen Celia und Lottie ein in eine aufregende, unkonventionelle Welt. Bis Celia eines Tages ihren Verlobten Guy mit nach Hause bringt – und vom ersten Augenblick an weiß Lottie, dass er ihre große Liebe ist … 
Ein halbes Jahrhundert später erwacht das Haus am Strand wieder zum Leben – und mit ihm seine Geheimnisse. Den damaligen und heutigen Bewohnern stellt sich die Frage: Kann man die Vergangenheit je hinter sich lassen?

Quelle: Rowohlt Verlag → 

Meine Meinung

Jojo Moyes’ “Das Haus der Wiederkehr” ist ein wunderbar erzählter Roman, der in die 1950er Jahre eines kleinen Küstenstädtchens entführt und eine Geschichte über Liebe, Verlust und die Suche nach sich selbst erzählt. Die Autorin schafft es, die vielen unterschiedlichen Charaktere lebendig werden zu lassen, manche sind blasser und ich konnte mir kaum ihre Namen merken, andere wiederum werden lebendig und authentisch.

Lottie und Celia

Die Geschichte dreht sich um die Schwestern Lottie und Celia, deren Leben untrennbar mit dem prächtigen Art-déco-Haus am Strand von Merham verbunden ist. Hier lebt eine Gruppe exzentrischer Künstler, die die beiden jungen Frauen in eine aufregende und unkonventionelle Welt entführen. Auch wenn Celia sich abwendet im Laufe der Geschichte, prägen diese außergewöhnlichen Menschen Lotties Leben für immer.
Die Entwicklung der Charaktere, insbesondere der Protagonistin Lottie ist tiefgründig und facettenreich, wobei Moyes geschickt einige Aspekte, wie die Homosexualität in den 50er Jahren, unaufgeregt und angedeutet einwebt und den Rest der Fantasie der Leser überlässt.

Frauen im Fokus der Erzählung

Ein zentraler Aspekt des Romans ist die emotionale Reise der Frauenfiguren, die sich mit unglücklicher Liebe, Verlust und unerfüllten Sehnsüchten auseinandersetzen. Gleichzeitig zeigt Moyes, wie diese Frauen sich emanzipieren und aus Abhängigkeiten befreien. Dies verleiht der Geschichte eine kraftvolle Tiefe und macht sie besonders einfühlsam.

Wir verlassen die liebgewonnenen Charaktere

In der Mitte des Buches kommt es zu einem dramatischen Bruch: Die Handlung spitzt sich zu, und es passiert viel auf einmal. Dabei verlassen wir plötzlich die lieb gewonnenen Charaktere, besonders Lottie ist mir sehr ans Herz gewachsen, was zunächst enttäuschend ist. Doch Moyes gelingt es, diesen Bruch sinnvoll in die Geschichte zu integrieren, und letztendlich wird der Leser mit einer Verflechtung zweier Zeitebenen belohnt, die ein umfassendes Bild entstehen lassen.

Der Zeitsprung, der den Leser von den 1950er Jahren in die Gegenwart katapultiert, mag zunächst disruptiv wirken, erweist sich jedoch als cleveres erzählerisches Mittel. Die Geschichte des Hauses und seiner Bewohner wird durch die Gegenwart neu belebt, und die Geheimnisse der Vergangenheit beginnen sich zu entfalten.

Hörbuch

Besonders hervorzuheben ist die hervorragende Sprecherin Luise Helm, die den Charakteren in der Hörbuchfassung zusätzliche Tiefe verleiht. Ihre einfühlsame Art zu lesen, unterstützt die emotionale Intensität der Geschichte und macht das Hörerlebnis zu etwas Besonderem.

Platz für eigene Iterpretation

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass einige Handlungsstränge bewusst nicht bis ins letzte Detail auserzählt werden, sondern der Fantasie des Lesers überlassen bleiben. Dies gibt dem Roman eine besondere Note und lässt Raum für eigene Interpretationen.

Im Mittelpunkt des Romans stehen fast ausschließlich Frauen: Silvia, Celia, Lottie, Adeline, Daisy und Camille. Die Männer – Guy, Hal, Jason – spielen eher Nebenrollen, beeinflussen aber dennoch die Gefühlswelten der weiblichen Protagonistinnen stark. Moyes thematisiert auch die gesellschaftlichen Tabus der 50er Jahre, wie Homosexualität, auf eine unaufgeregte und respektvolle Weise. Für die Gefühle macht es keinen Unterschied ob die Charaktere Homo- oder Heterosexuell angelegt sind.

Kritik

Ein Punkt den ich kritisch sehe, aber den ich nicht abschließend bewerten kann, ist die Art wie die Frauen in Moyes Roman an den Männern des Romans hängen, nach ihnen schmachten, sich in Sehnsucht nach ihnen verlieren und in tiefe Traurigkeit und Zweifel geschickt werden. Die eine Seite in mir bemängelt das als zu viel Selbstmitleid und zu wenig Emanzipation. Auf der anderen Seite lässt Moyes diese tiefen Gefühle lebendig und greifbar werden und so überzeugt mich schließlich die tiefe Gefühlswelt in die Moyes mich eintauchen lässt. Ich kann diese auch traurige Gefühlswelt wertschätzen.

Fazit

Das Ende von “Das Haus der Wiederkehr” ist unerwartet und perfekt. Jojo Moyes gelingt es, die Geschichte auf eine Weise abzuschließen, die sowohl überraschend als auch befriedigend ist. Insgesamt ist “Das Haus der Wiederkehr” ein emotional tiefgehender und wunderbar erzählter Roman, der mit seiner Mischung aus historischen und gegenwärtigen Elementen begeistert und zum Nachdenken anregt. Nach einem Auf und Ab der Gefühle wurde ich mit einem herzlichen und sanften Ende belohnt.

Buchdetails:

“Haus der Widerkehr” von Jojo Moyes
Rowohlt Verlag – Überarbeitet und neu übersetzt 01.03.2024
Taschenbuch ab 18,00 € ca. 496 Seiten
Verlag: Rowohlt Verlag →


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2024

Das rezensierte Hörbuch habe ich selber erworben.

Eine Übersicht meiner Rezensionen findet ihr hier. 🕮