100 Stunden – Hörbuch Kontingent Juni 2025

Ich habe in meinem Hörbuchabo ein Kontingent von 100 Stunden – Das ist eine ganze Menge Stoff!

Da ich viele Hörbücher auf 1,5-2,0-facher Geschwindigkeit höre, ist das aber (zumindest öfters :D) machbar.

Diesmal möchte ich mein Kontingent planen für den Monat Juni. Aktuell habe ich noch ca. 60 Stunden bis zum 27.06.2025. Hier meine geplanten Hörbücher für diesen Monat.

@Alienicious - Erstellt via AI/Sora
100 Stunden Hörbuch Kontingent

Geplante Hörbücher

Die Zeiten beziehen sich auf die Restzeit, die ich noch im Hörbuch übrig habe. 😊

  1. Die Farbe Lila – 5:23 Std
  2. Das Totenschiff – 1:23 Std
  3. Nightbitch – 1:47 Std
  4. Das du im ich – 9:10 Std
  5. City of Bones – 10:26 Std
  6. Das kosmische Artefakt – 9:26 Std
  7. 12 Years a Slave – 8:35 Std
  8. Kingdom of the black Cresent (1) – 11:26 Std
  9. Die 9 Säulen der positiven Rhetorik – noch 3:57 Std
    Gesamt: 61:33 Std

📅 Tagesplan für mein Kontingent (~60 Stunden übrig am 09.06.)

Pro Tag sind 3,16 Stunden ~3:09 Stunden. (Folgende Zeiten sind in Dezimal)

DatumSoll-RestzeitHörbuchGeschafft?
09.06.56,84 StdDas Totenschiff (1,38) ✅
Nightbitch (1,47) ✅
City of Bones angefangen
(Ist-Stand: 51:39 ✅)
10.06.53,68 StdCity of Bones (3,16)
11.06.50,53 StdCity of Bones (3,16)
12.06.47,37 StdCity of Bones (3,16)
13.06.44,21 StdCity of Bones (0,96)
Die Farbe Lila (1,7)
14.06.41,05 StdDie Farbe Lila (3,16)
15.06.37,89 StdDas Du im ich (3,16)
16.06.34,74 StdDas Du im ich (3,16)
17.06.31,58 StdDas Du im ich (2,85)
Rhetorik (0,31)
18.06.28,42 StdDas kosmische Artefakt (3,16)
19.06.25,26 StdDas kosmische Artefakt (3,16)
20.06.22,11 StdDas kosmische Artefakt (2,99)
Rhetorik (0,17)
21.06.18,95 Std12 Years a Slave (3,16)
22.06.15,79 Std12 Years a Slave (3,16)
23.06.12,63 Std12 Years a Slave (2,27)
Rhetorik (0,89)
24.06.9,47 StdKingdom of black Cresent (3,16)
25.06.6,32 StdKingdom of black Cresent (3,16)
26.06.3,16 StdKingdom of black Cresent (3,16)
27.06.00:00 StdKingdom of black Cresent (1,92)
Rhetorik (1,7)

Hier findet ihr eine Liste meiner in 2025 gehörten/gelesenen Bücher.

Rezension: “Das Totenschiff” von B. Traven

Erfahrt in meiner Rezension zu “Das Totenschiff” von Traven warum das Buch auch nach knapp 100 Jahren nichts an seiner Brisanz verloren hat und warum ich das Buch für wahnsinnig lesenswert – wenn auch schmerzhaft – finde!

Rezension: "Das Totenschiff" von B. Traven

Meine Meinung

“Ein Mensch ohne Papiere ist kein Mensch”. Er ist eine Verlegenheit. Eine wandelnde Lücke in der Bürokratie, eine Unannehmlichkeit, eine Lästige Angelegenheit, derer man sich nicht annehmen will. In B. Travens “Das Totenschiff” wird aus dieser Lücke ein Abgrund.

Der amerikanische Seemann Gales, der nach einem Landgang in Antwerpen sein Schiff verpasst und ohne Identitätsnachweis zurückbleibt, gerät in einen kafkaesken Strudel aus Abschiebungen, Grenzstationen, Konsulaten und Desinteresse. Ohne Papiere, ohne Staat, ohne Recht. Kein Herkunftsland will ihn zurück, kein Beamter fühlt sich zuständig. Er sei offiziell gar nicht auf der Welt, wie der amerikanische Konsul lakonisch feststellt. Von da an ist Gales nicht nur staatenlos, sondern rechtlos – und damit vollkommen ausgeliefert.

Die Irrfahrt, die folgt, hat eine albtraumhafte Konsequenz. Erst ist es der Aufenthalt in Lagern, dann die Zwangsarbeit auf der Yorikke, einem schwimmenden Friedhof – ein Schiff für praktisch Tote – für die Entsorgten der Weltgesellschaft. Nur wer nichts mehr ist, darf auf einem Totenschiff arbeiten. Keine Hafenbehörde lässt die Männer mehr an Land. Sie existieren nur noch als billige, verschleißbare Muskelmasse – eine Form von Arbeitskraft, die keinerlei Rechte kennt und vollständig von den Launen der Schiffsführung abhängt. Die Yorikke fährt offiziell wertlose Fracht, betreibt aber Waffenschmuggel, während ihre Besatzung langsam verhungert.

Traven inszeniert diese Szenerie mit einer bedrückenden Konsequenz. Er gibt den Papierlosen, den Entwurzelten, den Überflüssigen ein Gesicht. Gales ist kein Held, sondern ein Getriebener. Und das macht seine Geschichte umso bitterer. In einem lakonischen Ton, der jede Sentimentalität vermeidet, berichtet er von systematischer Entmenschlichung – nicht durch Gewalt oder Terror, sondern durch bürokratische Gleichgültigkeit und wirtschaftliches Kalkül. Diejenigen, die vom Kapitalismus profitieren, nutzen die Lücken im Recht um sich zu bereichern.

In “Das Totenschiff” schlägt Travens anarchistische Weltsicht voll durch. Die Arbeiter sind das Rückgrat seiner Geschichten, nicht als idealisierte Figuren, sondern als Überlebende. Als diejenigen, die den Dreck der Weltgesellschaft abbekommen. Der Kapitalismus erscheint hier nicht als abstrakte Macht, sondern als ganz konkreter Apparat aus Schiffseignern, Versicherungsbetrug, Arbeitsverhältnissen ohne Absicherung – eine Maschinerie, die Menschen nur als Funktionseinheiten betrachtet.

Das Mysterium B. Traven

Dass Traven selbst ein Mysterium war, passt nur zu gut. Unter verschiedenen Pseudonymen publizierend, vermutlich ein deutscher Intellektueller im mexikanischen Exil, entzog er sich konsequent dem bürgerlichen Literaturbetrieb – ebenso wie seine Figuren jeder Form von gesellschaftlicher Verankerung beraubt sind. Travens Nähe zur Büchergilde Gutenberg, zur Exilliteratur, zur linken Publizistik der Zwischenkriegszeit ist dabei kein Nebenschauplatz, sondern Teil eines politischen Programms, das den Unterdrückten eine Stimme verleiht.
(Wenn ihr mehr über den geheimnisvollen Autor B. Traven erfahren wollte: hier der Wiki-Artikel)

Aktualität nach knapp 100 Jahren

Trotz seines Alters von fast hundert Jahren hat “Das Totenschiff” nichts von seiner Relevanz eingebüßt. Im Gegenteil: In einer Welt, in der wieder Millionen Menschen ohne Papiere leben, in der Grenzen töten und Bürokratie sich selbst genügt, wirkt das Buch wie ein Mahnmal aus rostigem Eisen. „Die Verdammten dieser Erde gibt es immer noch“, schreibt Volker Kutscher über Traven – und “Das Totenschiff” zeigt, wie wenig sich an ihrer Lage geändert hat.

Fazit

Ich habe das Buch in mehren Etappen gelesen, die Art der Sprache ist aufgrund des Alters der Geschichte ungewohnt. Der Verlag hat sich entschieden bis auf die Verwendung des N-Wortes den Text im original zu belassen. Die Geschichte ist eindrücklich, aber keine leichte Kost. Mich hat das Buch sehr beeindruckt und bedrückt. Insbesondere die Aktualität der Geschichte ist schockierend. Knapp 100 Jahre nach erscheinen des Werkes sind Themen wie Staatenlosigkeit, Opfer der Bürokratie, skrupelloser Kapitalismus und Migration ebenso heiß diskutierte und aktuelle Themen.

Ein Buch, das weh tut. Und eines, das gelesen werden muss.

Buchdetails:

“Das Totenschiff” von B. Traven
Diogenes Verlag – 13. Dezember 2023 (im Original erschienen 1926)
Hardcover Leinen – 416 Seiten – 26,00€


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2025

Das rezensierte Buch habe ich selber erworben.

Eine Übersicht meiner Rezensionen findet ihr hier. 🕮

Rezension: “Die rote Königin” von Victoria Aveyard

Mare wird euch nicht mehr los lassen! Erfahrt in meiner Rezension zu “Die rote Königin” warum mir diese Protagonistin ans Herz gewachsen ist.

Rezension: “Die rote Königin” von Victoria Aveyard

Inhalt

Rot oder Silber – Mares Welt wird von der Farbe des Blutes bestimmt. Sie selbst gehört zu den niederen Roten, deren Aufgabe es ist, der Silber-Elite zu dienen. Denn die – und nur die – besitzt übernatürliche Kräfte. Doch als Mare bei ihrer Arbeit in der Sommerresidenz des Königs in Gefahr gerät, geschieht das Unfassbare: Sie, eine Rote, rettet sich mit Hilfe besonderer Fähigkeiten! Um Aufruhr zu vermeiden, wird sie als verschollen geglaubte Silber-Adlige ausgegeben und mit dem jüngsten Prinzen verlobt. Dabei ist es dessen Bruder, der Thronfolger, der Mares Gefühle durcheinander bringt. Doch von jetzt an gelten die Regeln des Hofes, Mare darf sich keine Fehler erlauben. Trotzdem nutzt sie ihre Position, um die aufkeimende Rote Rebellion zu unterstützen. Sie riskiert dabei ihr Leben – und ihr Herz …

Quelle: Carlsen Verlag

Meine Meinung

In “die rote Königin” trifft Fantasy auf Dystopie. Eine Mischung die mich an “die Tribute von Panem” erinnert, aber ihren ganz eigenen Stil und ihre ganz eigene Welt erschafft. “Die rote Königin” hat mich wieder einmal absolut begeistert für das Fantasy Genre. Aber lass mich von vorn beginnen.

Im Zentrum steht Mare Barrow – Tochter einer armen, roten Familie, Diebin aus Not, Schwester, Freundin, Rebellin. In ihrer Welt bestimmt die Farbe des Blutes über das Schicksal: Silberne (silbernes Blut) mit übernatürlichen Fähigkeiten herrschen über die roten Massen, Menschen mit rotem Blut, die schuften, hungern – oder im Krieg sterben. Wer mit 18 keinen Job hat, wird eingezogen. Es ist ein System, das keinen Ausweg lässt – bis Mare das Unmögliche geschieht.

Ein Zwischenfall bei Hof deckt auf, dass Mare, obwohl sie „nur“ rotes Blut hat, über gewaltige Kräfte verfügt. Um einen Skandal zu verhindern, wird sie kurzerhand zur verschollenen Silber-Adligen erklärt und mit Prinz Maeven verlobt. Während sie sich in einem Netz aus politischen Spielen, Intrigen und Rebellionen wiederfindet, beginnt sie, das System selbst zu unterwandern – doch das Spiel am Königshof hat seinen Preis. Ihr Lebensmotto wird schnell “vertraue niemandem”. Und das muss sie in harten Schicksalsschlägen am eigenen Leib erfahren.

Was mich so begeistert hat? Vor allem die Welt. Aveyard erschafft eine Gesellschaft, die in ihrer Spaltung und Skrupellosigkeit erschreckend real wirkt. Stromausfälle, Krieg, Armut – das Leben der Roten ist hart, der Ton rau, die Atmosphäre dicht. Es ist eine Welt, in der niemand freiwillig kämpft, aber alle irgendwie überleben wollen. Eine Welt in der Kinder in einen Krieg ziehen der seit ewigen Zeiten brennt und bei dem niemand mehr so richtig weiß wofür sie überhaupt kämpfen. Eine festgefahrene Gesellschaft in der eine kleine Elite große Teile der Bevölkerung richtiggehend unterjocht und ausnutzt.

Die scharlachrote Garde als rebellische Untergrundbewegung bringt Spannung, Moralfragen und Opferbereitschaft ins Spiel – denn auch die „Feinde“ sind nicht einfach nur Monster. Sie sind Ehemänner, Väter, Brüder. Und die Rebellion ist kein sauberes Geschäft. Es wird mit harten Bandagen gekämpft, bis in den Tod und es müssen harte Entscheidungen getroffen werden, die Freunde und Familien auseinander bringen.

Mare ist dabei eine starke, wenn auch manchmal getriebene Protagonistin. Ihr Mut, ihre Zweifel, ihr Wunsch, ihre Familie zu schützen – das alles macht sie greifbar. Besonders schön fand ich, wie die Figuren Cal und Maeven sich ihrer Rolle als Söhne des Königs und Werkzeuge der Krone ganz unterschiedlich nähern: Cal, der General in Ausbildung, ist ehrenhaft, aber innerlich zerrissen. Maeven ist der Sohn seiner Mutter… Eine Königin wie aus einem Albtraum. Intrigant, grausam, manipulierend, furchteinflößend.

Eine Liebesgeschichte darf natürlich nicht fehlen. Die Verbindung zwischen Mare und Cal ist bittersüß, leicht und zerbrechlich. Verbunden und getrennt durch alles, was zwischen ihnen steht – Pflichten, Herkunft, Politik. Es knistert, aber es brennt nicht kitschig. Und auch Maeven – dessen Zuneigung Mare nicht kaltlässt – sorgt für emotionale Spannung.

Ein kleiner Wermutstropfen? Gegen Mitte des Buches verliert Mare phasenweise ihre Handlungshoheit und wird zur Figur, die mehr beobachtet als agiert. Das ist der Teil, in der sie zu Hof zitiert wird um ihre besonderen Fähigkeiten zu verschleiern. Auch die politischen Wendungen überschlagen sich am Ende ein wenig schnell – da bleibt keine Atempause.

Aber das Finale! Die letzten Kapitel haben mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Eine Wendung, die so gemein wie genial ist. Und die mich sofort zum nächsten Band greifen ließ.

Fazit

Die Rote Königin” ist ein kraftvoller Auftakt voller Spannung, Tiefe und Emotionen. Victoria Aveyard entwirft eine Welt, die brutal ist, aber in der die Bedeutung von Freundschaft, Familie und Verbundenheit nicht höher sein könnte – und eine Heldin, die bereit ist für ihre Freunde und Familie in den Kampf zu ziehen . Für alle, die ihre Fantasy mit Dystopie, Gesellschaftskritik und einem Schuss bittersüßer Romantik mögen: Lest dieses Buch. Mare wird euch nicht mehr loslassen.

Buchdetails:

“Die rote Königin” von Victoria Aveyard
Carlsen Verlag – 30. November 2018 (Taschenbuch)
Taschenbuch 12,00 €


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2025

Das rezensierte Buch habe ich selber erworben.

Eine Übersicht meiner Rezensionen findet ihr hier. 🕮

Rezension: “Das Spielhaus” von Rebekah Stoke

Meine Rezension zu “Das Spielhaus” von Rebekah Stoke – es wird düster, es wird mysteriös, wir tauchen ein in ein dunkles Familiendrama.

Rezension: "Das Spielhaus" von Rebekah Stoke

Inhalt

Ein altes Herrenhaus voller dunkler Geheimnisse in den Sümpfen Louisianas …
Der packende Psychothriller von Bestsellerautorin Rebekah Stoke jetzt als Hörbuch

Annie und ihr Verlobter Donovan ziehen von New York auf das Anwesen Grant House in Louisiana. Das großzügige Herrenhaus vor den Toren der Sümpfe gehört Donovans Stiefmutter Violet. Während Donovan im Unternehmen seines Vaters arbeitet, wird Annie die Hauslehrerin seiner 15-jährigen Halbschwester Jules. Dem Charme von Grant House verfällt Annie sofort, jedoch gerät sie mit ihrer zukünftigen Schwiegermutter immer wieder aneinander, denn Violets Verhalten wirft Fragen auf: Warum darf Jules das Haus nicht verlassen?

Bei ihren Erkundungstouren stößt Annie auf eine Warnung vorheriger Lehrer, blutbefleckte Handtücher auf dem Dachboden und mehrere Todesfälle in der Vergangenheit: Violets Mutter beging Selbstmord, der Vater wurde ermordet, und was ist mit Violets Schwester Rosie passiert? Als Jules Annie ein Geheimnis verrät, setzt sich das Puzzle zusammen. Annie findet heraus, was es mit dem Grab im Wald auf sich hat und warum niemand das Spielhaus hinter der alten Eiche betreten darf, in dem die „schlimmen Dinge“ lagern …

Quelle: Digital Publishers

Meine Meinung

Es beginnt mit einem Mädchen, das im Bett liegt, und einer Erscheinung die in ihrem dunklen Schlafzimmer steht. Wer beobachtet sie da?

Spielhaus” ist ein Thriller, der langsam beginnt, aber zunehmend intensiver wird. Wir begleiten Annie, die mit ihrem Verlobten Donovan von der pulsierenden Großstadt New York ins schwüle, geheimnisvolle Louisiana zieht. Der Kulturschock ist gewaltig: Nicht nur das Wetter drückt, sondern auch die Atmosphäre im altehrwürdigen Grant House, in dem Donovans Familie lebt – und das viel mehr verbirgt, als es auf den ersten Blick preisgibt.

Louisiana ist für mich, die die USA und das Gebiet Louisiana, New Orleans, Lafayette, Baton Rouge… nur aus der Popkultur kennt ein geheimnisvoller Ort. Dort spielen Vampirgeschichten, Geschichten von ehemaligen Sklavengebieten, alten Anwesen, Sümpfen, Vampiren und Hexen, einer pulsierenden und Lebendigen Metropole, aber auch Voodoo. Und dieses Bild vermittelt auch der kleine Ort in dem dieser Thriller spielt: Mysteriös, alt, voller Geheimnisse und einer dunklen Vergangenheit.

Die Figuren sind ungewöhnlich aufgestellt: Annie wirkt zunächst wie unsere Hauptfigur, doch je tiefer wir eintauchen, desto mehr verschiebt sich der Fokus – denn es ist Violet, Donovans Stiefmutter, die uns wirklich beschäftigt. Sie ist streng, unterkühlt, kontrollierend. Aber warum? Was hat sie erlebt? Und was verschweigt sie?

Im Zentrum steht ebenfalls Jules, Violets 15-jährige Tochter, die im Rollstuhl sitzt – doch wie viel davon ist körperliche Beeinträchtigung, und wie viel ist psychologischer Käfig? Warum darf sie Teile des Grundstücks nicht betreten? Und was hat es mit dem alten Spielhaus, dem Brunnen und dem Kreuz im Garten auf sich?

Spielhaus” ist weniger ein Thriller mit schnellen Schnitten, sondern einer, der sich schleichend entfaltet – mit unterschwelliger Spannung, psychologischer Tiefe und düsteren Themen. Es geht um Missbrauch, Kontrolle, Familiengeheimnisse – nichts für zarte Gemüter, aber auch keine billige Effekthascherei. Die Geschichte entwickelt sich langsam, aber stetig, und belohnt aufmerksame Zuhörer mit einem starken Twist.

Einige Konflikte wirken fast beiläufig: Annies Heimweh, ihre Entwurzelung, die Distanz zu Donovan, die schwelende Feindseligkeit zwischen ihr und Violet. Doch sie weben sich geschickt in das Netz aus Rätseln, das sich immer enger zusammenzieht. Annie ist unsere Beobachterin, sie ist Stellvertreterin für uns als Leserinnen und Leser. Den Thriller könnte man fast als Kammerspiel beschreiben, das in den dunklen Wänden von Grant House spielt.

Die Hörbuchsprecherin verleiht dem Ganzen eine eindringliche Stimme, das Cover ist in den Farben und im Stil der anderen Stoke Bücher gehalten und zeigt das unheimliche Spielhaus im Zentrum.

Fazit

Spielhaus” ist ein atmosphärischer Thriller, einem spannenden Aufbau und dunklen Familiengeheimnissen. Kein Pageturner im klassischen Sinn, sondern ein düsterer Sog, der einen langsam, aber sicher verschlingt. Packend, bedrückend – und hörenswert!

Buchdetails:

Rezension zu “Das Spielhaus” von Rebekah Stoke
dp audiobooks – 25.01.2025
Hörbuch ab 4,95€ , 13h 15m
Verlag: dp audiobooks


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2025

Das rezensierte Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar von Digital Publishers zur Verfügung gestellt.

Eine Übersicht meiner Rezensionen findet ihr hier. 🕮