In den Letzten Tagen habe ich tatsächlich das ein oder andere Buch angefangen. Gestern ist dann noch ein weitere hinzugekommen: “Eisfieber” von Ken Follett.
Dieses Buch ist mir nicht unbekannt. Es ist quasi ein Re-Read. Doch bislang habe ich nur das Hörbuch gekannt, was in gekürzter Fassung bei Lübbe Audio erschienen ist. An dieser Stelle möchte ich nochmal sagen, dass mir gekürzte Hörbücher wirklich immens gegen den Strich gehen. Sie geben mir immer das Gefühl ganz viel zu verpassen! Seit langem höre ich auch nur noch vollständige Hörbücher.
Nun ja da ich auf der Suche nach neuen guten Büchern mit dem Thema “Krankheiten”, “Seuchen”, “Biologischen Waffen” nicht hinreichend erfolgreich war, habe ich mich an “Eisfieber” erinnert. Ich habe das Hörbuch vor einigen Jahren sicher 4-5-mal gehört. Aber nun wollte ich die ungekürzte Fassung und habe mich deshalb für das Buch entschieden.
“Eisfieber” von Ken Follett Seite 1- 259 (von 462)
Auch im sechsten Durchgang, diesmal in original Umfang, enttäuscht mich dieses Buch kein Stück. In den ersten Kapiteln lernen wir Antonia Gallo kennen. Sie ist Sicherheitsberater bei Oxenford Medical, und direkt zu Beginn des Buches mit einem erheblichen Sicherheitslack beschäftigt.
Oxenford Medical erforscht Medikamente und aktuell laufen die Untersuchungen zu einem Anti-Virus-Medikament, dass gegen das super tödliche Virus Madoba-2 wirken soll. Madoba-2 ist verwand mit Ebola. Und damit wird dieses Buch für mich noch einmal ungleich spannender!
Das ist makaber und völlig unlustig das so zu betonen. Aber ich finde Ebola ist so eine furchtbare Krankheit, die so absurd heftige Symptome auslöst und eine so erhebliche Sterberate besitzt, dass genau das der Stoff ist aus dem Angst und Schrecken hervorgeht.
Das Sicherheitslack besteht nun darin, dass ein Labormitarbeiter ein, mit Madoba-2 infiziertes, Kaninchen aus dem Labor geschmuggelt hat und selbst an der Krankheit verstorben ist. Ein herber Schlag für Toni, die umgehend, vermutlich zurecht, um ihren Job bangt.
Zu Toni kann man sagen, dass sie mal wieder so ein völlig glatter und perfekter Charakter ist. Groß, super Figur, super Job, überaus intelligent und im Großen und Ganzen ziemlich zufrieden mit ihrem Leben – und ihrem Porsche. Viel mehr kann ich tatsächlich bis hierhin zu ihr nicht sagen.
Schwächen hat sie kaum, und wenn dann ist es eine für ihren Chef und Gründer von Oxenford Medical: Stanley Oxenford. Dieser verzeiht ihr natürlich die Sicherheitspanne und nach einem gelungenen Presseauftritt wird immer mehr die auf Gegenseitigkeit beruhende Zuneigung deutlich.
Toni besucht Stanley bei ihm zuhause und erhält einen Einblick in die scheinbar perfekte Großfamilie, die sich ihr darbietet. Kurz wird sie etwas wehmütig, doch das ist schnell wieder vergessen.
Derweil zeigt sich an anderer Stelle, dass die perfekte Familie auch Schattenseiten hat. Vor allem der Sohn von Stanley, Kit, ist in ziemliche Schwierigkeiten geraten. Allem voran hat Toni ihn vor ein paar Jahren des Abzweigens von Firmengeldern überführt, aufgrund dessen Stanley ihn aus der Firma geworfen hat. Zwischenzeitlich hat er große Schuldenberge durch Glückspiel angehäuft, die nun auch Stanley nicht mehr bereit ist zu zahlen. Und schließlich entscheidet er sich dazu bei einem Überfall auf Oxenford Medical mitzumachen, dass ihm Schuldenfreiheit und einen neuen Start verspricht.
Ob das was wird? Ich weiß es schon, aber spannend bleibt es weiterhin 😀
Das Buch ist einfach so gut geschrieben, es liest sich hervorragend. Die Charaktere empfinde ich trotz aller Perfektion als angenehm. Tonis Ecken und Kanten sind kaum relevant, doch dennoch ist sie sympathisch und ihre Intelligenz und ihr vernünftiges und authentisches Handeln machen sie in meinen Augen doch sehr cool.
Die ganze Geschichte hat bis hierhin auf jeden Fall Hand und Fuß. Die beteiligten agieren sinnvoll und authentisch. Die Wendungen der Handlung sind nachvollziehbar. Eine Wendung ist z.B., dass Toni nicht wie geplant über Weihnachten in ein Wellnesshotel fahren kann, sondern sich um ihre senile Mutter kümmern muss, eine Wendung besteht aus Familien-Intrigen der Familie Oxenford. Das ist für mich völlig ok und nicht an den Haaren herbeigezogen.
Außerdem empfinde ich die ganze Handlung und die Erklärungen rund um die Sicherheitssysteme und die Viren als realistisch und sehr ausgewogen gegenüber den persönlichen Handlungssträngen. Die Erklärungen wirken nicht wie eine Aneinanderreihung von Details, sondern fügen sich sehr natürlich in die Geschichte ein.
Weiter gehts in den nächsten Tagen, ich denke lange bin ich nicht mehr an dem Buch beschäftigt.