Juni – Recap

Der Juni ist rum und es wird Zeit für meine monatliche Rekapitulation der vergangenen Wochen!

Mein Leseziel habe ich auch im Juni nicht ganz erreichen können, aber man will sich ja auch nicht zu wenig vornehmen. Mit um die 90% war ich auf jeden Fall gar nicht so weit weg.

Mehr zu den einzelnen Büchern gibt es gleich. Jetzt komme ich mal eben zu den nackten Zahlen.

Leseziel im Juni

Ich habe im Juni 4 Bücher abgeschlossen: “Maniac”, “Snow Crash”, “Darkness” und “Naglfar”.

Außerdem habe ich mein Dauerbuch “Wie man Mathematisch denkt” weitergelesen und in diesem Monat immerhin knapp 50 Seiten geschafft. Da geht noch was! 😀

Alles in Allem komme ich auf folgende Bilanz:

Ursprüngliches Ziel: 1.179 von 1.326 Seiten gelesen (88% vom Ziel)
Mit Zusatzbüchern: 1.997 von 2.155 Seiten gelesen (92% vom Ziel)
– 5 Bücher

Eine Übersicht aller 2022 gelesenen Bücher findet ihr hier.

Meine Leseerfahrung

“Maniac”

"Maniac" - Band 7 der Pendergast Reihe

Es ist soweit! Pendergast kehrt zurück in die Hallen des Naturhistorischen Museums in New York!

“Maniac” ist bereits Band 7 der Pendergast Reihe von Douglas Preston und Lincoln Child. Pendergast ist Privatdetektiv und FBI Agent. Je nach dem welche Rolle ihm gerade zugute kommt. Mit Regeln hat es Aloysius Pendergast nicht so! In “Maniac” wird Pendergast mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Insbesondere mit seinem Bruder Diogenes. Die beiden Brüder verbindet ein schreckliches Geheimnis.

“Maniac” hat mir sehr gut gefallen. Das Setting rund um das Naturhistorischen Museums in New York ist bereits aus früheren Büchern bekannt und so tauchen auch wieder Charaktere auf, die man bereits lieb gewonnen hat.

Ein solider Pendergast Roman mit Spannung, Action und der besonderen Prise Extravaganz die Pendergast inne ist.

“Snow Crash”

"Snow Crash" von Neal Stephenson

Wo fange ich an? “Snow Crash” hat im Internet, auf diversen Plattformen, eine Menge hervorragender Bewertungen. Für mich hat es sich jedoch alles in allem sehr chaotisch angefühlt beim Lesen. Streckenweise hat mir der rote Faden gefehlt und es wurden zu viele Themen aufgemacht.

Zu Gute halten muss ich dem Buch, seine wirklich detailreiche und spannende Welt. Das Worldbuilding ist sehr facettenreich: Die Charaktere, die Technologie, Ideologien, Verbände und Institutionen. Stephenson hat eine Welt geschaffen, die sich sehr stark von unserer unterscheidet, sich jedoch konsistent anfühlt.

Für mich ist es am Ende jedoch an der Handlung gescheitert. Die beiden Protagonist:innen Hiro und Y.T. sind beide für sich spannende Charaktere mit Tiefe. Sie haben eine Backstory, Charakterzüge, Probleme und ein Umfeld, doch das was sie alles erleben hat mich erschlagen. Ich war nicht gefesselt beim Lesen. Schade, ich hatte hohe Erwartungen an das Buch. Aber nicht jedes Buch kann einen zu jeder Zeit vom Hocker hauen. 😀

“Darkness”

Das nächste Pendergast-Abenteuer folgt “Maniac” auf dem Fuße! Direkt nach “Maniac” habe ich mit “Darkness” weitergemacht – dem 8. Roman der Pendergast Reihe.

“Darkness” führt uns diesmal nicht ins Naturhistorische Museum sondern rund um die Welt und schließlich auf ein beeindruckendes Kreuzfahrtschiff.

Insbesondere Pendergasts Mündel Constance hat eine besondere Rolle erhalten. War sie in früheren Romanen nur Mittel zum Zweck, hat sie in “Darkness” eine eigene Agenda und einen tieferen Charakter verliehen bekommen. Sie trifft eigene Entscheidungen und kann Pendergast aktiv unterstützen und ihn sogar retten!

“Darkness” hat mich mit einem neuen und abwechslungsreichen Setting und einer spannenden und gruseligen Geschichte überzeugt.

“Naglfar” von Mikael Lundt

War ich von “Snow Crash” negativ überrascht, so hat “Naglfar” meine Erwartungen weit übertroffen.

Das Buch verbindet eine wissenschaftliche Expedition mit den Sagen der nordischen Mythologie.

Die Archäologin Anika reist nach Svalbart, weil dort in einer unterirdischen Höhle anscheinend ein altes Wikinger Schiff gefunden wurde. Wie kommt es dahin und woher stammt es? Aber damit nicht genug, was richtig unheimlich ist, ist dass ein Mann, der in dieser Höhle war durchgedreht ist und seine Mitstreiter brutal ermordet hat. Was steckt hinter dem geheimnisvollen Fund?

Mir hat richtig gut gefallen, dass die Protagonistin eine Wissenschaftlerin ist, genau gesagt Archäologin. Dies hat direkt das Setting der Geschichte geprägt. Anika geht mit einem kühlen Verstand an die ihr unerklärlichen Phänomene ran und bewahrt Ruhe.

Mehr zum Buch schreibe ich in meiner kommenden Rezension. 🙂

Fazit

In diesem Monat gab es für mich insbesondere ein ganz fantastisches Highlight: “Naglfar” vom – ich nenne ihn mal indie Autor – Mikael Lundt. Auf der anderen Seite gab es ein sehr etabliertes Buch, welches weit hinter meinen Erwartungen zurück geblieben ist: “Snow Crash” von Neal Stephenson.

Die Pendergast Bücher waren darüber hinaus sehr solide und das meine ich im positivsten Sinne. Bei ihnen weiß ich was mich erwartet und werde nie enttäuscht. Mag man Aloysius Pendergast als Charakter in der ein oder anderen Weise kritisieren, so sind die Geschichten für mich immer spannend und die Prise Geheimnisvolles die Kirsche auf der Sahne.

Was war euer Buchfavorit im Juni? 🙂

Leseziel im Juli

Sommer, Sonne … Hitze 🥵 Ich persönlich bin eher der Wintertyp und freue mich schon auf die kalte und nasse Jahreszeit. Besonders beim Lesen merke ich, dass mir die Hitze die Konzentration stiehlt. Dementsprechend werde ich mir für diesen Monat auch etwas weniger vornehmen und mein Leseziel im Juli etwas spärlicher ausfallen. Luft nach oben ist immer, aber das Ziel nicht schaffen immer ärgerlich. 🙂

Bücher im Juli

“Cult” und “Fever” – Pendergast Reihe Band 9 und 10 von Preston & Child

Im Juni habe ich Band 7 und 8 der Pendergast Reihe gelesen. Jetzt bin ich wieder voll drin und möchte im Juli Band 9 und 10 der Reihe lesen. Im achten Band hat besonders Agent Pendergasts Mündel als Charakter an Wichtigkeit gewonnen und so bin nun spannend wie es mit ihr weiter geht.

Der Klappentext von Band 9 – “Cult” – verspricht “ZOMBIES IN NEW YORK”, eine Sekte und dunkle Ziele. Klingt als ob eine Menge Arbeit auf Agent Pendergast wartet. Besonders die ersten Bänden der Reihe waren nicht nur sehr spannend, sondern auch ziemlich gruselig. Ich hoffe “Cult” wird wieder eins der gruseligen Vertreter der Reihe.

In “Fever” hingegen treffen wir Pendergasts Freund und Polizist D’Agosta wieder. Ein wirklich toller Charakter, sehr loyal, liebenswürdig und integer in seinen Freundschaften und Beziehungen. “Fever” dreht sich um den Tod von Pendergasts Ehefrau Helen, die vor Jahren gestorben ist. Aber war es wirkliche in Unfall, oder steckt doch etwas düstereres dahinter? Seien wir realistisch, wenn es im Pendergast-Universum spielt muss es sehr düster sein. 😀

Ich freue mich jedenfalls bereits auf beide Geschichten und bekomme richtig Lust direkt anzufangen, während ich diese Zeilen schreibe!

Ziel += 512 Seiten (Cult) + 528 Seiten (Fever) = 1.040 Seiten

“Elon Musk” von Ashlee Vance

Im nächsten Teil meines Juli Leseziels widme ich mich einem Sachbuch: Ashlee Vance Biographie über Elon Musk. Ich muss ja zugeben, dass Elon Musk mich sehr fasziniert. Auf der einen Seite der Tech-Milliardär mit seinen visionären Projekten, allen voran Space X. Auf der anderen Seite diese üble Ausbeutung von Arbeitskräften und diese ganz seltsame Art von ihm in Interviews. Auf jeden Fall ist Elon Musk eine interessante Persönlichkeit und ich bin gespannt welches Licht die Biographie auf ihn wirft.

Ziel += 448 Seiten = 1.488 Seiten

“Burn On” von Bert te Wildt und Timo Schiele

Burn On” mit dem Untertitel “Immer kurz vor dem Burn out” beschäftigt sich mit dem Zustand vor dem Burn Out, also nicht dem kompletten Kollaps, sondern dem Dauerzustand der Erschöpfung, dem immer auf Achse und immer auf Strom sein.
Ich beschäftige mich immer, sowohl beruflich als auch privat, gerne mit dem Thema wie Arbeit Heute und in unserer Gesellschaft gestaltet ist. Welche Zwänge und Normen gibt es und sind diese eigentlich sinnvoll? Ich finde es immer wichtig den aktuellen Zustand zu hinterfragen. Jeder von uns kennt sicher Personen im Umfeld, die dauergestresst und erschöpft sind, oder ist selber betroffen. Ich bin gespannt welche Perspektive te Wildt und Schiele in ihrem Buch eröffnen.

Ziel += 304 Seiten = 1.792 Seiten

Zusammenfassung

Ok, na gut… mit dem geringeren Leseziel hat es wohl nicht ganz geklappt! Wenn ich einmal anfange mir Bücher auszusuchen, gibt es kein Halten. Es sind nun 1.792 Seiten geworden in insgesamt 4 Büchern. Wir werden sehen wie weit ich komme!

Rezensionen im Juli

Im Juli sind folgende Rezensionen geplant:

10.07. – “Der Astronaut”

17.07. – “Maniac”

24.07. – “Naglfar”

Übrigens findet ihr eine Übersicht all meiner Rezensionen hier →

Lesetagebuch 30.06.2022

Kurz vor knapp!

Es ist Ende des Monats und ich habe meine Ziele noch nicht gänzlich erreicht, aber ein wenig Zeit bleibt ja noch! 😀 Hier ein kleiner Einblick in mein Lesetagebuch, was ich gerade gelesen habe und was ich aktuell lese.

Aber mal zur Übersicht:

“Maniac” habe ich ausgelesen
“Snow Crash” und “Wie man mathematisch denkt” habe ich angefangen
“The Time Machine” habe ich noch nicht angefangen

Darüber hinaus habe ich neben meinem Leseziel zwei weitere Bücher gelesen:
“Naglfar” und “Darkness”

Gelesen: “Naglfar” von Mikael Lundt

(Coverrecht: Mikael Lundt)

Zu Beginn war ich skeptisch und wusste nicht was mich bei “Naglfar” erwartet. Das Cover war auf jeden Fall schon einmal einladend und vielversprechend. Ich mag die nordische Mythologie sehr gerne. Es gibt so viele abgefahrene Geschichten von Abenteurern und Göttern.

“Naglfar” hat mich definitiv sehr positiv überrascht. Die Geschichte ist eine Mischung aus wissenschaftlicher Expedition auf die eisige Insel Svalbard und Einflüsse der nordischen Mythologie.

Die Achäologin Anika reist nach Svalbart, weil dort in einer unterirdischen Höhle anscheinend ein altes Wikinger Schiff gefunden wurde. Wie kommt es daher und woher stammt es? Aber damit nicht genug, was richtig unheimlich ist, ist dass ein Mann, der in dieser Höhle war durchgedreht ist und seine Mitstreiter brutal ermordet hat. Was steckt hinter dem geheimnisvollen Fund?

Mich hat an dem Buch besonders die wissenschaftliche Herangehensweise der Protagonisten erfreut. Anika ist Archäologin und sucht nach Erklärungen, als es dann jedoch mysteriös wird öffnet sich Anika der Erfahrung und behält einen kühlen Kopf.

Gelesen: “Darkness” von Preston & Child

(Coverrecht: Droemer Knaur Verlag)

Hach herrlich… ein weiter Band der Pendergast-Reihe. Diesmal führt es FBI Special Agent/Privatdetektiv Aloysius Pendergast nicht ins New Yorker naturhistorische Museum, sondern – zunächst – in ein abgelegenes Kloster. Eine alte Reliquie wurde gestohlen und er verspricht den Mönchen es zurück zu bringen.

Doch natürlich handelt es sich nicht um ein ordinäres Kunstwerk, hier kommt die typisch mysteriöse Note ins Spiel, die allen Pendergast-Romanen inne ist. Das Artefakt und sein derzeitiger Besitzer versprechen Unheil. Und so begibt Pendergast sich mit seinem Mündel auf eine spannende Verfolgungsjagt.

Ich hatte sehr viel spaß beim Lesen. Darkness vereint alle klassischen Elemente der Pendergast-Reihe mit einem neuen und abwechslungsreichen Abenteuer. Pendergast, der überirdisch intelligent scheinende und wohlsituierte Agent wird mit der eigenen Angreifbarkeit konfrontiert. Außerdem spielt Pendergasts Mündel Constance eine wichtige Rolle. War sie in den vorangegangenen Büchern eher ein kleinerer Nebencharakter, bekommt sie in Darkness viel mehr Tiefe und eigene Aufgaben. Sie ist stark und gebildet und entwickelt sich immer mehr zu einem richtig interessanten Charakter. Gerne mehr davon! 🙂

Eine Leseprobe zum Buch gibt es hier auf der Website vom Verlag.

Gerade am Lesen: “Snow Crash” von Neil Stephenson

"Snow Crash" von Neal Stephenson
(Coverrecht: TOR Fischer Verlag)

Puh Snow Crash… In den letzten Monaten habe ich sehr viel Sci-Fi gelesen und sehr gefeiert. Snow Crash jedoch schafft es bislang nicht mich vollends mitzureißen. Die bunte, heftige und skurrile Welt, die Stephenson erschafft, ist voll gestopft von Sci-Fi Konzepten, wie der virtuellen Welt, Fortbewegungsmitteln und co. Darüber hinaus beinhaltet Snow Crash klassische dystopische Züge wie sie im Cyberpunk Genre anzutreffen sind: Armut, die Schere zwischen Arm und Reich, Arbeiten die mir sehr fremd vorkommen.

Das Buch feiert dieses Jahr sein 30. Jubiläum. Erschienen ist es bereits 1992. Es fühlt sich jedoch immer noch sehr modern an. Ich lese die deutsche Variante in der Neuübersetzung. Sicher trägt dies auch zum modernen Gefühl des Buches bei.

Was ich vermisse, ist auf lange Strecken der rote Faden. Viele Geschichtsstränge werden separat erzählt und haben in meinen Augen zu wenig Verknüpfungen. Erst jetzt, etwas in der Mitte des Buches, fügen sich die Dinge langsam zusammen. Aktuell ist noch alles offen: Es kann noch spannend enden oder es kann für mich floppen. Der wirre Anfang gibt in meinen Augen aber Minuspunkte! 😀

Bald geht es weiter

Alle Lesetagebuch-Beiträge findet ihr hier in der Übersicht.

Den Juli starte ich dann in den nächsten Tagen mit einem neuen Leseziel und einem Recap vom Juni. 🙂
Bis dahin!

Rezension: “Ich bin viele” von Dennis E. Taylor

Dennis E. Taylor - Ich bin viele - Bobiverse Band 1

“Bob kann es nicht fassen. Eben hat er noch seine Software-Firma verkauft und einen Vertrag über das Einfrieren seines Körpers nach seinem Tod unterschrieben, da ist es auch schon vorbei mit ihm. Er wird beim Überqueren der Straße überfahren. Hundert Jahre später wacht Bob wieder auf, allerdings nicht als Mensch, sondern als Künstliche Intelligenz, die noch dazu Staatseigentum ist. Prompt bekommt er auch gleich seinen ersten Auftrag: Er soll neue bewohnbare Planeten finden. Versagt er, wird er abgeschaltet. Für Bob beginnt ein grandioses Abenteuer zwischen den Sternen – und ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit …”

Verlag: Heyne – Dennis E. Taylor: Ich bin viele – Bobiverse Band 1

Meine Meinung

Wie es beginnt…

Das Buch beginnt skurril wie es ist mit einem abgeschnittenen Kopf. Zumindest dem Vertrag über eben diesen. Wir lernen Bob Johansson kennen, das Original aus Fleisch und Blut, wie er eine kryonische Konservierung seiner sterblichen Überreste plant. Abgesehen davon ist Bob Inhaber einer IT-Firma und auf dem Weg zu einer Science Fiction Convention in Las Vegas.

“»Sie… werden mir also den Kopf abschneiden.« Ich musterte den Verkaufsberater mit hochgezogener Augenbraue. Damit wollte ich ihn aus der Reserve locken. Ich wusste es, er wusste es, und ich wusste, dass er es wusste.

Erster Teil, 01, Bob Version 1.0 – Seite 11

Doch so schnell wir Bob kennen lernen, so schnell war es das auch mit dem Fleisch-Bob. Nach seinem abrupten Tod wacht er mehrere Hundert Jahre in der Zukunft wieder auf, jedoch nicht in seinem Körper sondern als künstliche Daseinsform. Sein Charakter ist noch vorhanden, der Kryonik Vertrag hat sich also gelohnt.

Mit einem entspannten Leben nach dem Tod hat Bobs neue Form jedoch wenig zu tun. Er begreift schnell, dass die Erde von reliösen Fanatisten beherrscht wird und dem Untergang geweiht ist. Und so beginnt bald seine Reise als wahr gewordene Von-Neumann-Sonde. Eine Sonde die durchs Weltall reist und Klone von sich selbst herstellt.

Ich finde den Anfang des Buches, die Einleitung in die Handlung, sehr gelungen. Zum einen wird Bob sehr organisch in der Handlung vorgestellt, zum anderen nimmt die Handlung direkt an Fahrt auf. Viele Science-Fiction Konzepte wie die Kryonik (die Konservierung von Menschen im Froster) oder die beschriebenen Von-Neumann-Sonden werden vorgestellt, erklärt und eingebunden, auch wenn man vorher keine Ahnung hat um was es geht. Und trotzdem wirkt es nicht überladen mit Erklärungen sondern trifft den richtigen Grad.

Hörprobe zum Audiobook 🙂

Die Bobs

Nachdem Bob seinen fleischlichen Körper verlässt und in einer Von-Neumann-Sonde die Reise ins Weltall antritt geht es richtig los mit dem Science-Fiction-Feuerwerk. Aus einem Bob werden viele und was schnell klar wird: Klon ist nicht gleich Klon. Jeder Bob hat eigene Marotten und Bestrebungen. Und was die erste Regel ist: Jeder Bob muss sich einen anderen Namen suchen. Sehr zum Vorteil des Lesers. 😀

Zu diesem Zeitpunkt spaltet sich die Geschichte auf und verläuft in mehreren Strängen. Wir erfahren die Geschichte der Bob Klone, die sich vielfältigen Machenschaften widmen. So wie der Geschichte des original Bob, der einen bewohnten Planeten erforscht.

Dieser Handlungsstrang finde ich ganz besonders faszinierend. Bob der sich fest vornimmt nur wissenschaftlich zu beobachten, der eigentlich eine “Maschine ist” gewinnt Mitgefühl mit den Bewohnern und speziell einem Exemplar dieser Spezies und bricht mit seinem Vorsatz. Er greift ein und sieht die Auswirkungen. Das erinnert stark an reale Geschehnisse auf unserer Erde, wie sie zum einen im Tierreich geschehen sind, aber auch unter verschiedenen kulturellen Gruppen von Menschen.

Das Schicksal der Erde

Obwohl die Bobs immer mehr werden und sich in viele Bereiche der Galaxis verstreuen, steht doch das Schicksal der Erde im Zentrum der Geschichte. Als Bob die Erde verließ waren die Völker der Erde im Krieg und die Erde bald nicht mehr bewohnbar.

Nun ist es an Bob sich einzumischen und die Menschen zu retten. Sehr lustig: Der Bob, der mit den Erdbewohnern kommuniziert, heißt Riker. <3 Was eine Hommage an die Sci-Fi Serie überhaupt.

Als Bob von der Erde aufgebrochen ist, hatten nicht nur die Amerikaner Pläne für Raumschiffe und Sonden und so treffen verfeindete Nationen wieder aufeinander und Unterschiedliche Konflikte entbrennen, die die Bobs früher oder später zusammenführen.

Fazit

Schon häufig habe ich es nun gesagt: Ich bin auf dem Science Fiction Tripp. Und um es ohne Umschweife zu sagen: “Ich bin viele” ist einfach genial. Das Buch strotzt vor Science Fiction Konzepten wie Von-Neumann-Sonden, hochentwickelter Künstliche Intelligenz, Kryonik, Schlachten im Weltall, Terraforming und vieles mehr. Der Detailreichtum der technischen Konzepte und die Liebe zum Detail finde ich außergewöhnlich. Die Geschichte ist teilweise etwas verwirrend aufgrund der vielen Bobs, auf der anderen Seite von Anfang bis Ende spannend, abwechslungsreich und die Bob-Charaktere sehr facettenreich.

Buchdetails

Dennis E. Taylor - Ich bin viele - Bobiverse Band 1

“Ich bin viele” von Dennis E. Taylor (1. Band der Bobiverse-Reihe)

Verlag: Heyne 3. Auflage 2018 (1. Auflage im Original 2016)

459 Seiten – 14,99 €


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2022

Ich habe das rezensierte Buch selbst erworben.