Monat: Oktober 2024

Rezension: “Im Bann des Wikingers – Begehren des Kriegers” von Mariah Stone

In meiner Rezension zu “Im Bann des Wikingers – Begehren des Kriegers” erfahrt ihr warum es deutliche Ähnlichkeiten zum Bestseller “Outlander” von Diana Gabaldon gibt, aber auch vieles was sich davon abhebt. Taucht ein in die Leidenschaftliche Welt von Cathy und Andor.

"Im Bann des Wikingers - Begehren des Kriegers" von Mariah Stone

Inhalt

Verzehrendes Verlangen, schmerzhafte Erinnerungen – und die Hoffnung auf eine zweite Chance
USA, 2019. Seit einem Jahr kämpft die vegane Yogalehrerin Cathy darum, dass ihr Verlobter aus dem Koma erwacht. Nun sollen die lebenserhaltenden Geräte abgeschaltet werden. Sie möchte es verhindern, gerät jedoch in einen Strudel der Zeit und kommt im Mittelalter zu sich. Inmitten einer Schlacht. Unvermittelt steht sie einem wortkargen Krieger gegenüber – einem Wikinger, der ihrem Verlobten verblüffend gleicht. Er entfacht in ihr eine brennende Leidenschaft, und Cathy muss sich entscheiden, für wen ihr Herz schlägt.
Königreich Wessex, 878. Andor Thornsson quälen schwere Schuldgefühle. Er flieht vor seiner Vergangenheit, indem er sein Leben ständig aufs Spiel setzt. Während eines verhängnisvollen Gefechts rettet eine kurvige Unbekannte sein Leben. Sie behauptet, aus der Zukunft und seine Verlobte zu sein. Andor zweifelt an ihrem Verstand. Und an seinem.
Denn wie sonst ist es möglich, dass er zustimmt, der viel zu redseligen und viel zu verführerischen Cathy bei der Rückkehr in ihre Zeit zu helfen?
Quelle: Mariah Stone →

Meine Meinung

„Begehren des Kriegers“ von Mariah Stone bietet eine spannende Mischung aus Zeitreise-Romantik und Wikinger-Setting. Die Handlung erinnert ein wenig an „Outlander“: Cathy, die Protagonistin, reist durch die Zeit und begegnet einem Krieger, der ihrem Partner aus der Zukunft verblüffend ähnlich sieht. Während sie in die Vergangenheit katapultiert wird, ist sie hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, zu ihrem Mann in der Zukunft zurückzukehren, und den aufkeimenden Gefühlen für Andor, den Mann aus der Vergangenheit.

Vergleich zu „Outlander“

Wie in „Outlander“ nutzt Cathy ihr modernes Wissen, um sich in der fremden Welt zu behaupten und sich einen Platz zu erkämpfen. Dabei übernimmt sie die Rolle der „Retterin“, indem sie den verletzten Krieger Andor pflegt und sich dadurch bei den Wikingern Respekt verschafft. Doch während die Grundzüge der Geschichte ähnlich erscheinen, gibt es auch Unterschiede. Die Zeit, in die Cathy reist, ist viel weiter zurück als bei „Outlander“ – in das England der Wikingerzeit, etwa vor 1000 Jahren. Zudem ist die Beziehung zu ihrem Partner in der Zukunft weniger konkret: Er liegt im Koma, und es ist unklar, ob es überhaupt eine Zukunft mit ihm gibt.

Charaktere und Beziehungen

Cathy ist eine moderne, selbstbewusste Frau, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Ihre physische Stärke spielt dabei eine zentrale Rolle: Sie ist größer und muskulöser als das heutige Schönheitsideal vorgibt. Andor hingegen, ein Wikingerkrieger, bewundert genau diese Stärke. Für ihn passt Cathy perfekt in seine Welt, denn in einer Zeit, in der Stärke und Kampfgeist hochgeschätzt werden, ist sie nicht nur attraktiv, sondern eine gleichwertige Partnerin. Diese Idee, dass körperliche Stärke und Schönheit zusammengehören, war damals relevant und ist auch heute wieder ein Thema – man denke nur an die aktuellen Trends im Sport, wo starke, athletische Frauen, wie Bodybuilderinnen und Sportlerinnen, das Ideal von Schönheit und Leistung verkörpern.

Das Zusammenspiel von Cathy und Andor

Cathy und Andor durchleben jedoch viele Konflikte, die vor allem durch mangelnde Aufrichtigkeit und Kommunikationsprobleme verstärkt werden. Cathy möchte ständig über ihre Gefühle sprechen, was einerseits bewundernswert ist, weil sie ihre Emotionen ernst nimmt und für ihre Bedürfnisse einsteht. Andererseits wirkt es manchmal etwas penetrant, vor allem, da Andor nicht der Typ ist, der über seine Gefühle reden möchte. Auch er verhält sich widersprüchlich: Obwohl er Cathy begehrt und immer wieder Nähe sucht, bleibt er emotional auf Distanz. Dieses Muster zieht sich durch viele Kapitel, was auf Dauer ermüdend sein kann.

Die Dynamik zwischen Cathy und Andor wirkt wie ein Abbild moderner Beziehungsprobleme: Sie möchte Klarheit und Beständigkeit, er meidet ernste Gespräche und genießt die körperliche Anziehung. Beide Figuren zeigen klassische Klischees, die die Entwicklung der Geschichte zwar verständlich, aber auch vorhersehbar machen. Dennoch gibt es emotionale Momente, in denen die Anziehung und das Verlangen zwischen den beiden deutlich spürbar sind.

Kritikpunkte und Stärken

Einer der Schwachpunkte des Buches ist, dass die Geschichte oft auf den inneren Monologen und Emotionen der Charaktere basiert, während die Handlung in den Hintergrund tritt. Zudem sind einige Details – wie beispielsweise der Umgang mit Asphalt in der Wikingerzeit – ein wenig irritierend und könnten für Leser, die historisch akkurate Romane bevorzugen, störend wirken.

Dennoch bietet „Begehren des Kriegers“ eine emotionale Liebesgeschichte, die durchaus berührt, wenn man über einige Klischees hinwegsehen kann. Die innere Stärke von Cathy und ihr Wille, sich in dieser neuen Welt zu behaupten, passen wunderbar in die Zeit der Krieger. Ihre körperliche Stärke, die in der modernen Zeit vielleicht nicht als typisches Schönheitsideal angesehen wird, ist in der Wikingerzeit ein klarer Vorteil – und diese Sichtweise wird auch heute wieder stärker betont, wenn man sich aktuelle Trends in der Fitnesswelt ansieht.

Fazit

„Begehren des Kriegers“ ist ein unterhaltsamer Zeitreise-Roman, der vor allem Fans von romantischen Geschichten ansprechen wird. Die emotionale Entwicklung zwischen Cathy und Andor steht im Mittelpunkt, während die äußere Handlung eher eine untergeordnete Rolle spielt. Trotz einiger Klischees und vorhersehbarer Momente bekommt man hier eine gefühlvolle Liebesgeschichte geboten. Besonders positiv fällt auf, wie Cathys Stärke und Selbstbewusstsein in einer historisch passenden Weise dargestellt werden, was eine schöne Botschaft über Körperideale und den Wert von Stärke vermittelt. Wer über einige historische Ungenauigkeiten hinwegsehen kann, wird an diesem Buch sicher Freude haben.

Buchdetails:

“Im Bann des Wikingers – Begehren des Kriegers” von Mariah Stone (Band 2 – Reihe: “Im Bann des Wikingers”)
Stone Publishing – 07.11.2022
eBook ab 4,99 € – 274 Seiten
Mehr Infos auf der Homepage der Autorin


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2024

Das rezensierte Buch habe ich selber erworben.

Eine Übersicht meiner Rezensionen findet ihr hier. 🕮

Rezension: „Das Patenkind“ von Jane E. James

In meiner Rezension zu “Das Patenkind” von Jane E. James gehe ich auf die düstere Atmosphäre und die tiefgreifenden Geheimnisse einer toxischen Freundschaft ein. Wenn ihr Psychothriller liebt, die sich um zerstörerische Beziehungen und überraschende Wendungen drehen, seid ihr hier genau richtig. Lest weiter und erfahrt, warum diese Geschichte so fesselnd ist.

Rezension zu „Das Patenkind“ von Jane E. James

Inhalt

Eine einzige dunkle Nacht kann das Leben von drei Menschen zerstören 
Ein schockierender Psychothriller mit packenden Plot Twists

Ich: Gerade habe ich meinen vierzigsten Geburtstag gefeiert, doch statt Glück fühle ich nur Leere. Mein Ex hat mich vor einem Jahr verlassen, und ich komme einfach nicht über ihn hinweg.

Sie: Meine beste Freundin Maddie hat alles, was ich mir jemals erträumt habe. Einen erfolgreichen, gutaussehenden Ehemann. Ein Designer-Haus am Fluss. Eine Luxusküche, die das Dreifache meines Gehalts kostet. Und Joe, ihren sechzehnjährigen Sohn.

Er: Joe, mein gutmütiger Patensohn, sagt, ich sei wie seine zweite Mutter für ihn. Und manchmal habe selbst ich das Gefühl, ich stehe ihm näher als seine richtige Mutter.

Dann, eines Nachts, klopft es heftig an der Tür. Es ist Joe. Er ist sichtlich aufgebracht und wütend. Er stürmt an mir vorbei, bevor ich überhaupt die Chance habe, ihn hereinzubitten. Was er mir erzählt – und was als nächstes passiert – wird ALLES zerstören.
Quelle: digital publishers

Meine Meinung

Manchmal reicht ein einziger Moment, um das Leben von mehreren Menschen für immer zu verändern. In „Das Patenkind“ entfaltet sich dieser Moment mit einer schockierenden Handlung und zieht eine Flut dunkler Enthüllungen und psychologischer Abgründe nach sich.

Schon zu Beginn merkt man die Spannung zwischen den Freundinnen Zoe und Madeline. Ihre Beziehung wirkt nach außen hin stabil, doch hinter der Fassade verbergen sich Geheimnisse, die tief genug gehen, um das, was sie sich gemeinsam aufgebaut haben, zu zerstören. Jane E. James versteht es, diese brüchige Oberfläche nach und nach zu zerbröckeln zu lassen und zeigt, wie auch in scheinbar perfekten Leben dunkle Schatten lauern.

Die düstere Stimmung zieht sich wie ein drückender Nebel durch das gesamte Buch. Bereits nach wenigen Seiten war ich in die bedrückende Welt dieser Figuren hineingezogen, deren äußerlich perfektes Leben von Zerrissenheit und Geheimnissen geprägt ist.

Zoe und Madelin, unzertrennliche Freundinnen

Zoe und Madeline sind seit langem enge Freundinnen. Zoe ist die Patin von Madelines 16-jährigem Sohn. Zoe ist hin- und hergerissen in ihren Gefühlen für Madeline. Auf der einen Seite ist Madeline ihre beste und langjährige Freundin. Auf der anderen Seite merkt sie die Ungleichheit ihrer Leben auf ihr lasten. Sie single und kommt kaum über die Runden mit ihrem Gehalt als Fisörin/Stylistin, Madeline hingegen hat einen erfolgreichen Mann geheiratet, lebt in Wohlstand und trägt ihre perfekte Familie zur Schau. Madeline wiederum versucht, sich hinter dieser Fassade aus Wohlstand und Perfektion zu verstecken – doch die Risse darin sind unübersehbar.

Licht und Schatten

Beide Frauen sind in ihrem Verhalten sowohl anziehend als auch abstoßend. Jane E. James schafft es, diese inneren Konflikte so intensiv darzustellen, dass ich mich selbst zwischen widersprüchlichen Gefühlen wiederfand. Man spürt ihren Konflikt zwischen dem was sie Vorgeben zu sein und zu fühlen und den Problemen die hinter der Fassade stecken: In Zoes Fall Einsamkeit, Verlust der der Beziehung und Alkoholsucht.
In Madelines Fall, dass ihr perfekter Sohn nicht ganz so perfekt ist wie sie es sich wünscht und auch die ach so heile Beziehung zu ihrem erfolgreichen Mann, dem Chirurgen, ist nicht was sie zu sein scheint.

Die beiden Frauen sind in tiefer Freundschaft verbunden, das glauben sie zumindest. Dennoch gehen sie auf eine fast grausame Art miteinander um. Beide Frauen haben böse, dunkle Eigenschaften, aber auf der anderen Seite auch immer wieder Momente in denen sie ehrlich besorgt um die andere zu sein scheinen.

Es ist ein Wechselspiel aus Nähe und Distanz, Vertrauen und Verrat und endet in einem gefährlichen Tanz aus Eifersucht, Schuld und Täuschung.
Es wird auch die Frage aufgeworfen, wie viel man sich von einer Freundschaft wirklich erhoffen kann: Wann wird aus Nähe Abhängigkeit? Die Antworten, die die Geschichte liefert, sind nicht schön.

Wendungen und Spannung

Nachdem Joe, Madelines Sohn, eines Nachts aufgebracht an Zoes Tür klopft gerät die Welt aus den Fugen. Nach den Geschehnissen dieser Nacht überschlagen sich die Ereignisse.
Die unerwarteten Wendungen sind das Herzstück dieses Psychothrillers. Immer wenn man glaubt, die Geschichte verstanden zu haben, überrascht Jane E. James mit einem neuen Twist. Gerade wenn man denkt, Schlimmer kann es nicht kommen, bringt eine weitere Enthüllung alles wieder ins Wanken.

Fazit

„Das Patenkind“ ist ein intensiver, düsterer Psychothriller. Die beiden Protagonistinnen sind jeweils geprägt von Licht- und Schattenseiten. Die Wendungen sind unerwartet und die Geschehnisse dramatisch.
Wenn man sich auf die überzeichneten Züge der Figuren und die extremen Entwicklungen einlassen kann, erwartet einen eine fesselnde Geschichte, die sich mit den dunklen Seiten menschlicher Beziehungen auseinandersetzt. Hinter der glatten Fassade lauern tiefe Abgründe, die Jane E. James in einer packenden Erzählung verstrickt.

Buchdetails:

Rezension zu „Das Patenkind“ von Jane E. James
Joffe by dp – 03.10.2024
eBook ab 0,99€, ca. 386 Seiten
Verlag: dp audiobooks


Hinweise

Rezension: ©alienicious 2024

Das rezensierte eBook wurde mir als Rezensionsexemplar von Digital Publishers zur Verfügung gestellt.

Eine Übersicht meiner Rezensionen findet ihr hier. 🕮